Hallo,
ich war heute morgen für zehn Minuten stolzer Administrator eines Root-Servers. Leider musste ich dann heraus finden, dass ich für die Handlungen von Cyberkriminellen verantwortlich gemacht werden könnte und entschied mich dann, Gebrauch von meiner Zufriedenheitsgarantie zu machen.
Also eigentlich wollte ich nur einen Minecraft Server und ein paar Kleinigkeiten für meine Schulklasse hosten. Naja und in die Welt des Internet Hostings reinzuschnuppern. Wenn ich die AGB richtig verstanden habe droht mir bei einem "Managed Server" aber trotzdem die Privatinsolvenz, wenn es jemand schafft, damit Schabernack zu treiben. Auf die Schnelle habe ich als Schutz nur eine IT-Haftpflicht gefunden, welche über 1000€ im Jahr kostet.
Jetzt frage ich mich, ob es überhaupt einen "sicheren Rahmen" gibt, um als ahnungsloser Neulandpionier einen Server zu betreiben (ohne dafür monatlich dreistellig zu blechen).
Nennt mich verrückt, aber ich verstehe die rechtliche Handhabung auch nicht so ganz. Wenn ich mir ein Auto miete und jemand klaut das dann und fährt damit etwas zu Schrott, bin ich doch auch nicht dafür verantwortlich. Das ist doch eine illegale Handlung eines Dritten, der ohne meine Zustimmung oder mein Zutun handelt.
Müsste es diesbezüglich nicht eine Versicherung für Serveranbieter geben, welche ihre Kunden in der Hinsicht auch schützt? Ich zahl bei meiner Mietwohnung ja auch nur anteilig die Gebäudeversicherung mit, welche der Hauseigentümer abgeschlossen hat und bin nicht dafür haftbar, wenn Dritte das Haus beschädigen.
Als ich gestern Abend den Vertrag abgeschlossen hatte, war ich eigentlich nur ein glücklicher Eumel der sich auf ein kleines virtuelles Zockerparadies gefreut hat und jetzt fühle ich mich so, als hätte man mir die Büchse der Pandora in die Hand gedrückt, weil ich ahnungslos wo meinen Stempel drauf gedrückt habe.
Ich will meinen verantwortungslosen Umgang ja auch gar nicht entschuldigen. Ich habe die AGB nicht in Gänze verstanden und habe mir fürs Erste nichts weiter dabei gedacht. Ich vermute aber auch, dass es da draußen Tausende gibt, die in der Hinsicht genauso verantwortlungslos handeln. Vielleicht auch deshalb, weil die Umstände viel zu abstrakt sind, als dass jeder Durchschnittsnerd davon eine Vorstellung hätte.
Ich schätze mal in diesem Forum laufen auch eher IT-Fachkräfte rum, welche sich von meiner Sichtweise vielleicht auf den Schlips getreten fühlen könnten. Sofern hier aber nicht die Meinung vertreten wird, dass nur noch Fachpersonal Zugang zum Internet gewährt werden sollte, ist das aus meiner Sicht ein ernstes Problem.
Soviel zu meiner ersten Erfahrung.
Gibt es eine sichere Möglichkeit, als Hobby-Interessierter mit einem Server herumzutüfteln, ohne gleich mit einem Bein in der Privatinsolvenz zu stecken?
Gruß
Meowdevmittens