Den oft zitierten "gesunden Menschenverstand" inkl. moralischem Kompass kannte man früher auch unter der Bezeichnung "gesundes Volksempfinden". Will sagen, dass die Sittlichkeitsgesetze in Deutschland nicht grundlos heute keine Rolle mehr spielen, da in der Vergangenheit schon zu viele meinten, hinter solch schwammigen Begriffen ihre subjektiven Vorstellungen von der Welt, Anderen willkürlich überstülpen zu müssen.
Das möchte ich so nicht stehen lassen, rückt es doch meinen Beitrag - und damit mich - in eine falsche Ecke:
Ich bezog mich auf einen "moralischen Kompass" nicht als Sittlichkeit / Anstand, die eine kulturelle Gruppe für sich in Anspruch nimmt und indoktinierend auf andere anwenden will. Dies unterstellst Du mit Deiner Referenz auf ein "Volksempfinden", das ich nicht meinte.
Moral sind in meinem Betrag Regeln und Werte für das Zusammenleben einer menschlichen Gemeinschaft - im Sinne eines Kategorischen Imperatives von Kant und ohne kulturellem Aspekt: Das eigene Handeln ist m. E. zunehmend von Egoismus geprägt, ohne Rücksicht auf andere Mitmenschen oder folgende Generationen - die Gründe hierfür sind wohl vielfältig und nicht (nur) soziale Medien per se.
Ein paar Stichworte, nur zur Illustration: Schwarzarbeit, Rettungsgasse, Müllentsorgung inkl. Recycling und Atommüll, Resourcenverbrauch inkl. fossile Energien, Sozialbetrug, uvm.
Ich breche diese Debatte hier allerdings ab, um die Geduld des Moderatorenteams nicht übermäßig zu strapazieren. Die Fehlinterpretation meiner Bemerkung wollte ich aber nicht so stehen lassen.