Performance Festplatten Treiber

  • Es steht zwar einiges zu diesem Thema hier in Forum, ist allerdings schon etwas älter. Wer hat Erfahrungen hinsichtlich der Performance bei der Treiber Auswahl (Linux VM)? Welcher Treiber ist empfehlenswert, SCSI oder VIRTIO? Netcup empfiehlt ja SCSI.

  • Falls du eines der offiziellen Images installierst, wird automatisch der passendere Treiber ausgewählt.

    Die "Empfehlung" für SCSI im SCP ist ziemlich alt und m.E. auch veraltet, weil auf den damals vorhandenen Treibern basierend. (Im Gegensatz zum T-800, der war "old, but not obsolete" 8) )

    In den allermeisten Fällen wird jetzt VIRTIO die deutliche bessere Festplattenperformance liefern.

  • Ich nutze meistens eigene ISOs. Sind die Unterschiede gravierend oder eher minimal? Ich hatte mich an die netcup „Empfehlung“ gehalten und SCSI für die Linux VMs ausgewählt. Für Windows VM sollte ja generell nur SCSI zwecks Treiber Unterstützung möglich sein.

  • Die "Empfehlung" für SCSI im SCP ist ziemlich alt und m.E. auch veraltet, weil auf den damals vorhandenen Treibern basierend. (Im Gegensatz zum T-800, der war "old, but not obsolete" 8) )

    In den allermeisten Fällen wird jetzt VIRTIO die deutliche bessere Festplattenperformance liefern.

    Das stimmt so nicht. SCSI im SCP ist virtio-scsi und damit tatsächlich auch aus aktueller Sicht die beste Wahl. Je nach Anwendungsfall kann aber auch VIRTIO (virtio-blk) bessere Performance liefern. Kontext findet ihr z.b. hier: https://mpolednik.github.io/20…irtio-blk-vs-virtio-scsi/

  • Bei diesem Thema gehen die Meinungen sicherlich auch etwas auseinander. Erfahrungsgemäß läuft für mich (virtio-)scsi aber doch noch etwas besser/stabiler als virtio. Klar, in Benchmarks hat virtio teilweise deutlich die Nase vorn. Aber in der Praxis hatte ich mit virtio doch etwas mehr Probleme. Teilweise unregelmäßige "Hänger" von ein paar Sekunden, höhere iowait. Das ist mir mit scsi weniger aufgefallen. Da lief alles etwas konstanter. Man sollte sich hier von der Peak Leistung, die virtio liefern kann, auch nicht zu sehr blenden lassen. Die wird man in der Praxis meist auch selten benötigen.


    Daher kann ich im Grunde nur empfehlen, dass einfach mal selbst zu testen. Der Treiber lässt sich ja über das SCP jederzeit umstellen. Man muss nur sicherstellen, dass man in der /etc/fstab die Devices richtig angegeben hat (/dev/vdx mit virtio, /dev/sdx mit scsi).

  • Das stimmt so nicht. SCSI im SCP ist virtio-scsi und damit tatsächlich auch aus aktueller Sicht die beste Wahl.

    Kann ich so nicht bestätigen.

    Ich habe diverse Server (RS und VPS) mit Ubuntu laufen und kein einziger bringt mit SCSI auch nur annähernd die gleiche Festplattenperformance, wie mit VIRTIO.

    Probleme mit der Stabilität unter VIRTIO kann ich zwar keine feststellen, ich muss allerdings zugeben, dass ich SCSI nicht über längere Zeit getestet habe.


    EDIT:

    Aber ich schließe mich da Paul an: ;)

    Daher kann ich im Grunde nur empfehlen, dass einfach mal selbst zu testen

  • Daher kann ich im Grunde nur empfehlen, dass einfach mal selbst zu testen. Der Treiber lässt sich ja über das SCP jederzeit umstellen. Man muss nur sicherstellen, dass man in der /etc/fstab die Devices richtig angegeben hat (/dev/vdx mit virtio, /dev/sdx mit scsi).

    Noch besser mit `UUID=5842b …`, dann sind die Devicenamen egal.

  • Man muss nur sicherstellen, dass man in der /etc/fstab die Devices richtig angegeben hat (/dev/vdx mit virtio, /dev/sdx mit scsi).

    Oder die Dateisysteme einfach direkt mit ihrer UUID definieren, dann ist der Name der Blockdevice-Inode vollkommen Wurscht. :)


    Edit: Hm .. Zu langsam ...

    Web Expert M

    Root-Server M SATA v6

    RS 1000 SAS G7SEa3

    RS 1000 SAS G8 a1

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  • Bei einem Wechsel zwischen diesen Treibern bekommt man eine Nachricht, dass man den Grub neu einrichten muss. Dies liegt daran, dass die Laufwerksbuchstaben auf einmal anders heißen.
    Das erste Mal habe ich das sehr stressig empfunden, da ich dachte, dass das System vielleicht nachher nicht mehr bootet.

  • virtio-scsi ist außerdem in der Lage TRIM an den Host durchzureichen, virtio-blk nicht. Das hat Einfluss darauf, wie viel Belegung der Host sieht. Über die Dauer dürfte das bei virtio-blk auf 100% zusteuern, da nie Blöcke freigegeben werden. Und soweit ich weiß erlaubt einem netcup ja dann nicht mehr, noch Snapshots anzulegen. Wenn man die braucht, wäre das ein weiteres Argument für virtio-scsi.

    /e: das steht auch im weiter oben verlinkten Artikel


    Meine persönliche Erfahrung mit diversen RS bzgl. Performance ist, dass es ganz einfach vom Host abhängt. Gerade in Situationen, wo es selbst für meinen eigentlich genügsamen Workload zu schlecht wurde, hat dann der Treiber genau nichts gerissen. Besser gewirkt hat es, die Probleme zu dokumentieren und mich vom Support auf einen anderen Node migrieren zu lassen.

  • Wobei, jedenfall bei meinen Netcup Servern, wenn ich testweise ein Netcup Image installiere die Treiber Einstellung immer auf VIRTIO gesetzt wird egal was vorher ausgewählt war. Was eigentlich der "Empfehlung" von Netcup widerspricht.


    edit: Also auf meinen VPS Systemen ist VIRTIO die bessere/schnellere Wahl. Auf den RS ist das schwer zu sagen, da ich da deutlich stärkere Schwankungen bei den Messungen habe und die Geschwindigkeit mit steigender Blockgröße unter SCSI sinkt im Vergleich zu VIRTIO. 4k Blöcke sind da deutlich schneller mit SCSI, ab 64k Blöcken ist VIRTIO schneller.


    Irgendwelche Stabilitätsprobleme habe ich mit keiner der Einstellungen gehabt und Trim funktioniert auch bei Beiden.

  • virtio-scsi ist außerdem in der Lage TRIM an den Host durchzureichen, virtio-blk nicht. Das hat Einfluss darauf, wie viel Belegung der Host sieht. Über die Dauer dürfte das bei virtio-blk auf 100% zusteuern, da nie Blöcke freigegeben werden. Und soweit ich weiß erlaubt einem netcup ja dann nicht mehr, noch Snapshots anzulegen. Wenn man die braucht, wäre das ein weiteres Argument für virtio-scsi.

    /e: das steht auch im weiter oben verlinkten Artikel

    big if true