Ist Open Source wirklich immer besser?

  • Hallo Zusammen,


    auf reddit bekomme ich öfter zu lesen "Benutze Open Source statt Closed Source".

    Also bitwarden statt 1Password, Live Office statt Microsoft Office usw.


    Doch ist es wirklich so? Ist Open Source besser als closed?


    Danke euch.

  • Hay,

    Doch ist es wirklich so? Ist Open Source besser als closed?

    alles, was fundamentalistisch und absolutistisch gesehen wird, ist in der Regel so nicht richtig.


    Es gibt ja nicht nur Open Source. Es gibt auch jede Menge (Closed Source) Freeware. Und es gibt Open Source kommerzielle Lösungen und sogar noch immer Shareware.


    Und neben alle dem gibt es MEINUNGEN. Leute, die Blender besser finden als Adobe 3D Max und umgekehrt. Leute, die Open/Libre Office besser finden als MS Office und umgekehrt.


    Ich persönlich nutze MS Office 2016 - Open Office kommt da wirklich nicht ran. Ich nutze Firefox aus Privacy-Gründen lieber als Chrome und erst recht als Edge. Ich nutze Closed Source Kostenlos "CD Burner XP" und als Mediaplayer VLC. Gekauft habe ich jetbrains PHPStorm.


    Mit anderen Worten "DAS BESTE" gibt es nicht. Es gibt das FÜR MICH BESTE für MEINEN ANWENDUNGSBEREICH.


    CU, Peter

    Peter Kleemann // https://www.pkleemann.de // +49 621 1806222-0 // Kann Programme, Internet, Netzwerke und Telefon.

  • Das subjektiv gesehen beste ist immer das, mit dem man selbst am produktivsten arbeiten kann. Da stimme ich voll zu.


    Als ich mich um das Jahr 2006 herum begonnen habe, von der Windows-Welt langsam zu verabschieden, hatte das verschiedene Gründe.

    Was ich seither vermisst habe, waren je ein Äquivalent zu MS Access, zu Jasc PaintShop Pro und eines zu Adobe Photoshop. Leider hat nicht alles unter Wine oder XoverOffice so klaglos funktioniert. Was ich seither jedenfalls nicht vermisst habe, waren Word und Excel. Falls man's doch einmal gebraucht hat, war es auf dem PC des etwaigen Kunden sowieso vorhanden. In den Jahren davor gab es immer eine bunte Mischung: Arbeitsmaschine Windows, darauf ein X-Server... oder auf der Uni: Igel Terminals mit Citrix...

    Also, wer nicht in einem Kreuzzug gegen ein bestimmtes Unternehmen mental verfangen ist, hat immer Möglichkeiten der Kombination verschiedener Lösungen.


    Das Schöne an OpenSource - und das ist meine persönliche Meinung - ist, dass sich eher jemand findet, der Probleme offen diskutiert und auch bereit ist, Änderungen vorzunehmen oder einzupflegen, wenn es nötig ist. Unternehmen, die vom Verkauf von Lizenzen von Closed Software leben, - das ist mein persönlicher Eindruck - verstecken sich da gerne einmal hinter Wordings und Compliance-Richtlinien, geben Fehler nicht immer so direkt und offen zu oder spielen auf Zeit: die nächste Version löst alle Probleme und kostet auch nur die Kleinigkeit von ... Das trifft freilich nicht auf alle Unternehmen zu. Gerade dann, wenn jemand persönlich hinter seiner Software steht, meistens am allerwenigsten.


    Was mich an der Menschheit generell verstört, was man in der IT besonders oft wahrnimmt, ist dieses undifferenzierte Schwarz-oder-Weiss-Denken.

    Hat jemand einen dazu passenden XKCD?

  • Der große Vorteil an Opensource ist für mich persönlich, dass die verwendete Software sicher nicht von heute auf morgen komplett verschwinden wird. Selbst wenn alle Entwickler ihre Arbeit einstellen, hättest Du theoretisch immer noch die Möglichkeit, zukünftige Fehler oder Probleme zu beheben (lassen). Diese Freiheit, mit einer Software machen zu können und dürfen, was ich möchte, ist mir neben einigen anderen Punkten mittlerweile sehr wichtig. Ich habe kein Problem damit für ein gutes Programm etwas springen zu lassen, aber ich möchte gerne die volle Kontrolle darüber haben, wie und wofür ich die Applikation nutze. Eine anerkannte Opensource Lizenz ist dafür das Mittel der Wahl. Ich mache seit ca. 2013 einen großen Bogen um alles, was Closed Source ist. Klar, immer lässt es sich nicht vermeiden…

    "Wer nur noch Enten sieht, hat die Kontrolle über seine Server verloren." (Netzentenfund)

  • Im Pro OpenSource Segment gibt es immer zwei Lager. Insofern kann ich die Reddit Statements verstehen.


    Zum einen gibt es die Hardcore-Demagogen. Denen kommt nichts anderes als OpenSource auf den Rechner und die lassen keine Möglichkeit ungenutzt, dir das auch zu sagen. (Das typische Apple-Nutzer Klischee trifft hier zu).


    Die zweiten versuchen gegen die Irreführung von Kunden anzutreten. Ich persönlich halte es für fragwürdig meine Passwörter in der Cloud zu speichern.

    Der Konsument hat es offenbar nötig, weil er bei einigen Sachen weniger aufgeklärt ist. (Irgendein Grund muss es ja haben, warum in allen Läden jetzt Dick im Regal ist, ob man nun Einweg- oder Mehrwegflaschen kauft. - Meines Erachtens nach ohne Schilder offensichtlich. Wenn man Fußgängerzonenumfragen glaubt, weiß das kaum einer... traurig).


    Insofern: es wird häufig nicht so heiß gegessen, wie gekocht. Die Lizenzen sind manchmal nur zum Weglaufen...

  • Lebe eine Art Mischung :D.

    Nutzen hier zum Bild bearbeiten ab und an GIMP, ich weiss das Photoshop besser ist, aber so oft nutze ich es nicht, dass die Lizenzkosten zu hoch dafür wären.

    Wenn ich dann doch mal PSD Dateien bekomme, werden diese mit Avocode (Closed Source) verwendet.


    Bei Datenbank Servern finde ich es aktuell am ziemlich komisch, da ändern sich Jährlich (gefühlt monatlich) die Lizenzkosten / Vereinbarungen,
    dass ich dort kein Nerv habe mich mit zu beschäftigen, und daher setzen wir nur aus PostgreSQL und MariaDB.

  • Der Konsument hat es offenbar nötig, weil er bei einigen Sachen weniger aufgeklärt ist.

    Hold stick near centre of its length. Moisten pointed end in mouth. Insert in tooth space, blunt end next to gum. Use gentle in-out motion.
    —The toothpick instructions that convinced Wonko mankind in general was crazy - THHGTTG