Webhosting vs. NAS?

  • Hallo Community,


    folgende Fragestellung:


    Ich hoste für einen Verein (bei einem anderen Anbieter) eine öffentliche Wordpress-Seite - zu der Domain gibt es fast 40 Mitarbeiter-Mail-Adressen - und eine interne Cloud zum Austausch von Dateien - im Bereich der Geschäftsführung auch sensible Daten. Nun wird über eine Veränderung nachgedacht.


    Mein Vorschlag war: Wechsel zu einem anderen Hoster (z.B. Netcup) - kann ich mir mit meinen Kenntnissen problemlos vorstellen.

    Als Gegenvorschlag kam: Warum kein NAS? Das haben doch viele vergleichbare Einrichtungen und man ist unabhängig von Hosting-Anbietern. - Mit NAS habe ich mich aber noch nie beschäftigt. Ich bin keine ITlerin, sondern Autodidaktin, deswegen gibt es da auch Grenzen.


    Könnte ich den Umgang mit einem NAS auch autodidaktisch hinbekommen? Mit wieviel Aufwand?


    Was spricht für/gegen Webhosting?

    Was spricht für/gegen NAS?


    Bitte einfache Antworten, dann kann die Geschätsführung für eine Entscheidungsfindung hier mitlesen. ;)


    Herzliche Grüße

    Sisam

    Geduld ist eine demütige Verneigung vor der Zeit.

  • Die Vor- und Nachteile sind sehr vielfältig, allerdings denke ich doch, das für eine Website immer ein professionelle Anbieter genutzt werden sollte. Grundsätzlich gehören sensible Daten nicht auf ein Webhosting, eine reine Website wiederum schon. Ein NAS muss für eine Webhosting auch entsprechend eingerichtet werden, d.h. die Seite muss verfügbar sein. Bedenkt man, dass es im privaten Bereich meist keine statische IP gibt, so muss die Domain jeden Tag mit der aktuellen IP versorgt werden, dafür benötigt es DynDNS. Weiterhin ist der Zugriff auf das NAS mindestens von dem Upload der asynchronen DSL Leitung abhängig und im schlimmsten Fall liegt der unterhalb von 2 MBit. Es gibt noch viele weitere Einzelheiten zu bedenken, daher zurück zu meiner ursprünglichen Aussage = Webhoster.

    Wenn es nicht viele Ressourcen bedarf, dann empfiehlt sich das aktuelle Webhostingangebot von 0,69 Euro pro Monat (https://www.netcup-sonderangeb…osting/webhosting-autumn/) und da dauert es sehr lange bis sich ein NAS amortisiert hat.

  • Webhosting = Server mit Enterprise Hardware also Raid, Redundantes Netzwerk, allgemein bessere Anbindung. Ersatzhardware liegt im Rechenzentrum bereit. Techniker 24/7 vor Ort + Wartung durch Anbieter.

    NAS = auch Raid möglich aber nur ein Netzteil, eine Netzwerkkarte, eine normale DSL Leitung.

    Was machst du bei einem Stromausfall? Dann ist das NAS Offline. Dein Anbieter auch. Evtl zerschießt es dir auch das Filesystem dabei oder irgendetwas anderes geht dabei hops. Wer wechselt die Hardware wenn du im Urlaub bist?


    Also ganz klar Webhosting.

  • Entschuldigung der_webcode und Sin , ich hatte Eure Antworten bei meiner Rückfrage noch nicht gelesen. (Refresch vergessen?8o)


    Vielen Dank für Eure Antworten.

    Ich freue mich aber auch noch über weitere Antworten, kann ja gerne kontrovers diskutiert werden.;)

    Geduld ist eine demütige Verneigung vor der Zeit.

  • Hay,


    für einfache Worte habe ich heute leider keine Zeit, versuche es trotzdem, sorry :pinch:


    Beim (eigen "gehosteten") NAS sollte man außerdem bedenken, dass die Bandbreite schnell futsch ist, wenn mehrere Leute darauf arbeiten (wenn zudem der Telefonverkehr schon via IP realisiert ist, wirds nochmals knapper - dank QoS nicht bei Voice, aber bei den Daten). Bei einem Angriff (DDOS) kann es selbst von einem einzelnen Script-Kiddy problemlos lahm gelegt werden. Und Mail auf dem NAS, wenn die Domain irgendwo anders liegt? Ich glaube, da war letzt ein Thread hier im Forum, was das für Probleme mit sich bringen kann.


    Webhosting: Nahh, wer will denn sowas als Cloud nutzen? Privat vielleicht noch ok, aber geschäftlich zweifelhaft. Zum Dateitransfer in Richtung Kunden (Prospekte, Videos etc.) ok, aber für interne Dokumente ein no-go.


    Nachteil bei einem Server ist (nicht Webhosting): Man muss ihn administrieren können. Das was einem die Klickoberfläche von einem NAS in der Regel abnimmt, aber dadurch gleichzeitig Lücken schafft, wenn der NAS Hersteller nicht rechzeitig schließen kann - ich habe ein LG NAS, welches durch eine einfache SQL-Injection im Passwortfenster des Logins (!) zur Oberfläche kompromittiert werden kann.


    CU, Peter

    Peter Kleemann // https://www.pkleemann.de // +49 621 1806222-0 // Kann Programme, Internet, Netzwerke und Telefon.

  • CmdrXay :

    für einfache Worte habe ich heute leider keine Zeit, versuche es trotzdem, sorry :pinch:

    Das merkt man schon an Deinem Nick-Namen.:D

    Webhosting: Nahh, wer will denn sowas als Cloud nutzen? Privat vielleicht noch ok, aber geschäftlich zweifelhaft. Zum Dateitransfer in Richtung Kunden (Prospekte, Videos etc.) ok, aber für interne Dokumente ein no-go.

    Die Frage, welche Daten in der gehosteten Cloud liegen dürfen, war schonmal mit einem Vereins-Datenschutz-Profi abgeklärt worden. Dazu kann ich jetzt nichts sagen, aber die Geschäftsleitung weiß da Bescheid.

    Geduld ist eine demütige Verneigung vor der Zeit.

  • Sensible Daten gehören vom Grundsatz, wenn unbedingt in der Cloud gespeichert werden soll, verschlüsselt und da fängt es schon an. Ist den sichergestellt, das jeder die Daten ent- und verschlüsselt? Gut es gibt hier auch gute Möglichkeiten, siehe z.B. Nextcloud, aber auch da bedarf es einer gewisser Disziplin.


    Ich denke die Empfehlung geht für die Website klar Richtung Webhosting und für interne Daten ein dezentrales System.

  • der_webcode : Die Cloud ist derzeit noch eine OwnCloud, privat bin ich aber schon zur NextCloud gewechselt. Das würde ich für den Verein auch anstreben. Mit dem Thema Verschlüsselung müsste ich mich da nochmal genauer befassen.

    Die sensibleren Daten betreffen aber auch nur einen kleineren Kreis, die da sehr sensibel für Datenschutz und diszipliniert sind.

    Geduld ist eine demütige Verneigung vor der Zeit.

  • Ich denke mal, das ist genau das, was mir Sorgen bereitet, bzw. was ich hier gerade versuche, für mich zu klären. X/


    Wenn Ihr mir jetzt nicht sagt, "da wächst man ganz schnell rein", müsste man so einen NAS vielleicht doch eher professionell pflegen lassen. Und dann kämen da ja noch weitere Kosten auf uns zu.

    Geduld ist eine demütige Verneigung vor der Zeit.

  • Hay,

    Wenn Ihr mir jetzt nicht sagt, "da wächst man ganz schnell rein", müsste man so einen NAS vielleicht doch eher professionell pflegen lassen. Und dann kämen da ja noch weitere Kosten auf uns zu.

    "schnell" ist relativ...


    Egal ob auf einem Webhosting, als eigener Server oder auf dem NAS - die grundsätzliche Thematik bei der Administration ist immer dieselbe, die Verantwortung und die Eingriffsmöglichkeiten variieren.


    CU, Peter

    Peter Kleemann // https://www.pkleemann.de // +49 621 1806222-0 // Kann Programme, Internet, Netzwerke und Telefon.

  • NAS ist nur ein anderer Begriff für viel Festplattenspeicher mit (sehr) schwacher CPU und wenig RAM. Am Ende läuft da im Container auch nur Standardsoftware wie z.B. Nextcloud. Dies muss aber vom Hersteller des NAS nochmal als Paket gebaut werden.

    Wenn du ein performantes NAS haben willst, dann gehst du schnell locker Richtung 1.000€ für eine simple Ausstattung. Und die Updates dafür wird dir nur der Hersteller liefern können. Das Problem nennt sich https://en.wikipedia.org/wiki/Vendor_lock-in.


    Was sind denn überhaupt die Anforderungen an die Cloud bzgl. Daten austauschen? Also Speicherplatz, wie granular sollen die Rechte vergeben werden können, Verfügbarkeit, etc?

    "Security is like an onion - the more you dig in the more you want to cry"

  • Wenn bei euch gar kein Know How vorhanden ist solltet Ihr vielleicht einfach ein Managed Server von Netcup nehmen und vorher einfach bei netcup um Beratung bitten. Denke nicht, dass Ihr die ersten seid, die solche Anforderungen haben.


    Generell solltet Ihr lieber ein bisschen mehr Geld ausgeben und dafür ein geringeres Risiko was Datenschutz und Security angeht in kauf nehmen.


    Wordpress und Owncloud im gleichen Webhosting Tarif halte ich für absolut unverantwortlich. Da könnten sich bei Sicherheitslücken die beiden Systeme gegenseitig infizieren. Wenn es unbedingt Webhosting sein muss (bin da aber eher auf CmdrXay Seite), dann zwei getrennte Tarife, sodass die auch voneinander Isoliert sind.

  • Was sind denn überhaupt die Anforderungen an die Cloud bzgl. Daten austauschen? Also Speicherplatz, wie granular sollen die Rechte vergeben werden können, Verfügbarkeit, etc?

    Das ganze Paket, also Homepage und Cloud umfassen derzeit ca.16GB, 40 eMail-Adressen. Für die Cloud: 40 Mitarbeiter, Gruppen: alle, Verwaltung, Geschäftsführung, einzelne "Fachgruppen" => bis zu 10 Rechte-Gruppen, mehrfache Zugehörigkeit muss möglich sein. Verwaltung stellt allen Arbeitsmaterial zur Verfügung, es soll aber auch die Möglichkeit geben, dass Einzelne untereinander Dateien austauschen können. Verwaltung, bzw. Geschäftsleitung arbeiten an Dokumenten, die (noch nicht oder nie) für alle zugänglich sind.

    Zugriff: Für jeden Mitarbeiter zu jeder Zeit auch von zu Hause aus.


    Wenn es unbedingt Webhosting sein muss (bin da aber eher auf CmdrXay Seite), dann zwei getrennte Tarife, sodass die auch voneinander Isoliert sind.

    Okay, ich hätte jetzt gedacht, zwei völlig voneinander unabhängige Domains würden ausreichen.

    Würde denn der Webhosting 1000 von der Performance (keine RAM-Garantie) für eine NextCloud oben beschriebenen Umfangs genügen? Hat da jemand Erfahrungen?

    Geduld ist eine demütige Verneigung vor der Zeit.

  • Okay, ich hätte jetzt gedacht, zwei völlig voneinander unabhängige Domains würden ausreichen.

    Würde denn der Webhosting 1000 von der Performance (keine RAM-Garantie) für eine NextCloud oben beschriebenen Umfangs genügen? Hat da jemand Erfahrungen?

    Grundsätzlich würden die Ressourcen ausreichen, aber ob es damit Spaß macht sei dahingestellt. Mindestens das 2000er Paket sollte es schon sein, wobei ich die zusätzlich eingesetzten Module nicht kennen und ob dort weitere Funktionalitäten wie Perl etc. genutzt werden müssen. Daher könnte natürlich auch das 4000er in Frage kommen, aber laufen tut Nextcloud auch schon im kleinsten Paket, zu empfehlen ist es dafür aber nur begrenzt.