Wechsel Hosting zu vServer - Vorgehensweise

  • Hallo erstmal in die Runde!


    IST-Zustand:

    Ich nutze momentan ein Netcup Webhosting auf dem 2 kleine Webshops (Prestashop) laufen, Nextcloud & ein paar Kleinigkeiten. Wie vorstellbar ist das Ganze von der Performance eher fragwürdig... Es hat mit einem kleinen Forum angefangen und wurde mit der Zeit mehr...


    Der Plan / Die Idee:

    Nun überlege ich (erstmal zusätzlich) einen VPS zu buchen. Erstmal etwas Zeit in die Einarbeitung stecken. Der Idee ist das Ganze modular mit Hilfe von Docker aufzubauen. Dann als erstes die Datenbanken umziehen (da ich hoffe, dass das den größten Performancegewinn bringt) und anschließend die Medien (Artikelbilder, etc.).


    Was ich mitbringe:

    Ich habe bisher wenig Server-Administrations-Erfahrung. Was ich jedoch nutzen kann, sind 15+Jahre Linux- und Terminal- und 2 Jahre Webhosting-Erfahrung. Mir ist klar, dass ich viel lernen werden muss, glaube (bzw. hoffe) aber, dass ich nicht ganz naiv an die Sache rangehe. Daher...


    Meine Fragen:

    • Macht der Plan in soweit Sinn? Kann ich durch die Nutzung eines vServers die Geschwindigkeit deutlich steigern?
    • Ist die Reihenfolge sinnvoll oder wie wäre es besser?


    Darüber hinaus bin ich natürlich für Tipps, links, etc. dankbar!

  • Moin,

    Der Plan macht soweit schon Sinn, du musst jedoch abwägen ob du gerade bei einem viel betriebenen Forum die geteilte CPU Leistung von einem VPS das richtige für dich ist. (Mehr Informationen wären nützlich gewesen)


    Der Docker Ansatz ist sehr gut, böse Zungen hier im Forum sind skeptisch jedoch muss man es Docker lassen es hat sich mittlerweile sehr gut etabliert. Podman würde ich empfehlen da es bessere Security Vorteile bringt als Docker. (Die Umstellung ist kinderleicht). Als load balancer bzw reverse proxy kann ich dir traefik ans Hertz legen. (Ein bisschen Einarbeitungszeit wird sicher nötig)


    Je nach Foren Software kann sich die Leistung steigern. Ich persönlich habe noch nie ein Webhosting von Netcup gehabt, jedoch gibt es ja genug Nutzer die nicht zufrieden waren.

    Man sollte natürlich auch bedenken, wenn man sehr große Foren o.ä. betreibt sehr enorm Leistung ziehen können vor allem bei Sequelized DB. Schlichtweg es ist nicht dafür ausgelegt.


    Ich würde an deiner Stelle das ganze migrieren, da es natürlich noch weitere Vorteile eines eigenes Systems gibt. Jedoch solltest du natürlich das Ding richtig absichern, falls du dir es zutraust wird das ganze klappen :)


    VG

    Phil

  • Der Idee ist das Ganze modular mit Hilfe von Docker aufzubauen.

    Halte ich für eine sehr gute Idee. Das Tolle an Docker ist, dass du erstmal alles lokal aufbauen kannst, sogar ohne gleich einen VPS mieten zu müssen. Wenn du alles auf deinem Rechner fertig hast, musst du noch dein docker-compose-File hochladen, vielleicht ein paar Variablen anpassen und schon bist du produktiv gegangen.

  • Ich weiß ich bin old school aber ich würde einfach einmal "apt-get install apache2 mysql-server libapache2-mod-php certbot"* ausführen und schon läuft alles. Aber ja, Docker ist natürlich viel cooler ;)





    * Ja, ist für Ubuntu und Debian. Befehle sind keine vollständige Anleitung. Für Details fragen Sie Ihren Admin oder Frisör. Es wird keine Haftung übernommen.

  • Danke Euch erstmal für die Rückmeldungen und Ermutigungen!


    Das "Forum" um das es geht ist friendica. Tendenziell etwas was schnell hungrig wird, aber bei der momentanen Nutzung (<10 User) nicht so wild.


    Wo mir tatsächlich die Performanceengpässe am Meisten auffallen, ist beim Aufrufen der (Shop-)Seiten, selbst wenn keine weiteren Besucher auf der Seite sind. Daher hatte ich die DBs im Verdacht.


    @philippkl Podman und traefik werde ich mir mal genauer anschauen. Hören sich beide gut an! Danke für den Tipp!


    Ente-Dank Bei Ansible ist mir noch nicht klar, warum ich das brauchen würde, aber ich schaue es mir bei Gelegenheit auch mal genauer an. Wahrscheinlich ist das eher langfristig interessant...


    @ThomasChr Die "Coolness" von Docker kann ich nicht beurteilen, aber soweit ich mitbekommen habe, soll es ja gerade bei mehreren parallelen Projekten die Wartung enorm erleichtern, was meine Hauptmotivation ist darauf zu setzen.


    Nochmal Danke! Ich werde das Ganze nach und nach angehen und es kann auch mal ein paar Tage dauern, bis ich dazu komme hier zu antworten ;)

  • Erstmal ganz grundsätzlich.

    Ich will Docker nicht schlecht reden, jedoch habe ich keine allzu guten Erfahrungen im Einsatz mit PrestaShop gemacht (Overhead).


    Persönlich würde ich dir empfehlen erstmal ein vernünftiges Stack einzurichten.

    Sprich:

    - NGINX

    - PHP-FPM

    - MariaDB


    Falls du eine NGINX Config für PrestaShop brauchst, gib kurz bescheid. Dann poste ich sie hier.


    Nachdem du das ganze zum Laufen gebracht hast, kannst du mit folgenden Maßnahmen die Ladezeiten erheblich verbessern:

    - Deaktivieren der internen Statistiken

    PrestaShop hat eine Reihe von "Statistik" Plugins, die die Datenbank extrem zu müllen.

    Deaktiviere diese einfach und weich gegebenenfalls auf andere Tools aus.


    Du solltest dann auch die entsprechenden Tabellen (ich glaube es waren access und guests) leeren.


    - RocksDB anstatt InnoDB

    Du kannst die Storage Engine für die Datenbank auf RocksDB umstellen.

    Gerade wenn du stärker frequentierte Shops hast lohnt sich das ganze, da die Latenz und I/O Auslastung niedriger ausfallen.


    - Mehr PHP-FPM Prozesse

    Mit der Standard FPM Konfiguration ist die Performance eher... schlecht. Zumindest hatte ich zu Beginn mit erhöhtem Overhead zu kämpfen. Das erhöhen der "Start Server" kann hierbei Abhilfe schaffen.


    Mit sauberer Konfiguration der betroffenen Dienste solltest du kein Loadbalancing brauchen.


    Gerne kann ich dir mit dem Setup helfen, unentgeltlich.

    Ansonsten kann ich auch hier die notwendigen Installationsbefehle, sowie Konfigurationen hochladen.


    Wofür ich Docker im übrigen absolut empfehlen kann, ist Software die viele einzelne Dienste erfordert oder die nicht in die "gewohnte" Betriebsumgebung passt.

    Die Gefahr mit Docker ernsthaft was am System zu verhauen, ist gleich 0.