Hallo,
mit diesem Thema möchte ich eine kleine Sammlung von Technik-Tipps für Systemadministratoren starten.
Ich bitte darum Antworten - sofern sie keine Tipps sind - kurz und technisch zu halten.
Dann fange ich mal an...
Wie wir hoffentlich alle wissen leiden SSDs unter Leistungsverlust, wenn im Dateisystem Dateien verkleinert oder gelöscht werden. Das hat auch negative Auswirkungen auf die Lebensdauer der Flash-Zellen.
Abhilfe schafft der "neue" ATA-Befehl TRIM, welche das Betriebssystem an den SSD-Controller schickt, um der SSD mitzuteilen, welche Blöcke verworfen (discarded) und für das Neubeschreiben vorbereitet werden können.
Zuerst schauen wir, ob unsere SSDs TRIM unterstützen. Hier steht DISC für discard und Werte > 0 deuten auf Unterstützung hin:
$ lsblk --discard
NAME DISC-ALN DISC-GRAN DISC-MAX DISC-ZERO
sda 0 4K 1G 0
├─sda1 0 4K 1G 0
└─sda2 0 4K 1G 0
sr0 0 0B 0B 0
Moderne Linux-Distributionen bieten einen entsprechenden systemd service und systemd timer oder cron job:
# systemctl enable fstrim.timer
$ systemctl list-timers
NEXT LEFT LAST PASSED UNIT ACTIVATES
Mon 2019-09-02 00:00:00 CEST 1 day 2h left n/a n/a fstrim.timer fstrim.service
Man kann den service auch manuell starten:
Status/Ergebnis/Log ein paar Sekunden später:
# systemctl status fstrim.service
● fstrim.service - Discard unused blocks on filesystems from /etc/fstab
Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/fstrim.service; static; vendor preset: disabled)
Active: inactive (dead) since Sat 2019-08-31 20:59:57 CEST; 28min ago
Docs: man:fstrim(8)
Main PID: 30948 (code=exited, status=0/SUCCESS)
Aug 28 23:47:09 xserv systemd[1]: Starting Discard unused blocks on filesystems from /etc/fstab...
Aug 28 23:47:10 xserv fstrim[25419]: /: 31.5 GiB (33799159808 bytes) trimmed on /dev/sda2
Aug 28 23:47:10 xserv systemd[1]: fstrim.service: Succeeded.
Neben diesem periodischen TRIM (auch "batch discard") sei auch noch kontinuierliches TRIM (auch "online discard") erwähnt, was jedoch in den meisten Fällen nicht empfohlen wird.
Dies wird mit der Option "discard" in /etc/fstab oder direkt im Dateisystem aktiviert.