So nachdem ich auf der Arbeit jetzt ganz lustiges Spielzeug habe, werde ich wohl meinem NUC noch einen Kollegen daneben stellen.
Hab nun seit mehreren Jahren ein Coolermaster N200 Case rumstehen und bisher kein brauchbares und vor allem bezahlbares Mini-ITX Board gefunden. Neben Beschaffung ist ja der Betrieb von sowas mittlerweile auch ein Faktor der berücksichtigt werden muss. Leider bekomme ich den Strom nicht mehr für 8 Cent den KW/h geschenkt sondern für irgendwas mit 28 Cent pro KW/h, aua.
Ich muss leider sagen, das seit dem AMD mit seinen ZEN Chips auf dem Markt ist, Intel für mich längerfristig ehr eine Titanic geworden ist. Das fängt für mich schon da an wieviele Tausende verschiende Gattungen an Intel CPUs es momentan gibt, dem Release und Dead Zyklus der Chips über den Fakt das diese Dinger teilweise massiv über die angebene TDP hinweg Strom ziehen.
Nun kommen wir zum Spannenden Teil.
Das N200 Gehäuse kann nur Mainboards mit M-ATX oder Mini-ITX aufnehmen. Das besagte Mainboard M11SDV-4C-LN4F erfüllt dieses Kriterum mit Mini-ITX schon mal. Nachdem ich das ganze auf Arbeit mit 80 Watt und ein bis zwei SSDs betreiben kann, ist auch der Punkt Stromverbrauch recht akzeptabel.
Beim SoC handelt es sich um den AMD EPYC Embedded 3151 der mit vier 2700 Mhz Kernen und acht Threads bei 45 Watt TDP daher kommt. Supermicro spendiert dem ganze einen ordentlichen Passivkühler, jedoch ist es ratsam die Luft im Gehäuse in Bewegung zu halten. Dafür bietet das Board drei PWM Ports die man zur Not auch splitten kann. Ich persönlich werde wohl bei dieser Lösung auf drei bis vier 120mm Lüfter setzten.
Eine PicoPSU (leider ein Amazon Link) wird als Stromlieferant in der Region 90-120 Watt herangezogen. Falls nicht bekannt ist, was eine PicoPSU ist. Bei einer PicoPSU handelt es sich um ein ATX Steckernetzteil welches von einem AC/DC Netzteil gespeist wird und gerade in den Regionen unter 100 Watt extrem effizient sein kann. Die suche nach fertigen ATX Netzteilen kann man sich bei unter 300 Watt sparen, da ist relativ tote Hose. Vor allem wenn man probiert 60 Watt an so einem Netzteil zu verbraten. Was auch sehr cool ist, das es für das PicoPSU Netzteil eine PCI Blende gibt, den den 12V sauber raus führt.
Nun das Board hat auch ein Feature was ich bei Supermicro schon immer sehr gemocht habe. SATADOM. Der "goldene" Port auf dem Mainboard. SATADOM ist eine "mini" SSD welche man einfach auf den SATA Port steckt und quasi schon spass haben kann. Die Dinger haben zwar kein so olles Preis/Leistungverhältnis bieten dafür aber wesentlich robusteren Speicher gegenüber SD-Karten und USB-Sticks. Hier wird wohl mein Hypervisor Proxmox sein zuhause finden. Dann bleiben nur noch drei SATA Ports übrig, dass führt mich zum nächsten Thema.
Die Ports sind definitv zu wenig, denn das Gehäuse kann 3 x 3,5" und 4 x 2,5 " nativ aufnehmen. Hierfür werde ich wohl eine DELL HBA330 oder H310 Karte verwenden welche im IT-Mode crossflashed wird, den ich mag RAID-Controller einfach nicht. Vor allem nicht wenn sie kaputt gehen. Nun hab ich, aber noch ein weiteres Thema, es gibt nur einen X16 PCI-E Gen 3 Slot. Die HBA-Karte braucht aber nur x8, warum sollte man da die anderen verbleibenden acht Lanes einfach weg werfen? Hierfür werde ich eine Bifurication Karte von Supermicro wohl ran ziehen, die mir den x16 Slot auf zwei x8 Slots auf bricht. Somit kann ich eine zweite M.2 NVMe SSD verbauen, neben der NVMe, welche bereits auf dem Board verbaut ist. Somit habe ich am Ende des Tages folgendes:
- 1 x SATADOM (OS)
- 2 x NVMe SSD (High Performance),
- 4 x SATA SSD (Performance)
- 3 x SATA HDD (Capicity Infrequent)
3 x SATA HDD (Capicity Rarely)
In anderne Worten:
Die 240GB SSD's werden wohl auf länger Sicht gegen WD Red SA500 NAS SATA SSD gewechselt. Hier muss ich schauen, in wiefern ich den Storage beanspruche obs 500GB oder 1TB werden. Genauso werden die 1 TB Spindel entweder bleiben, und oder durch ein 3,5" Verbund ergänzt bzw. ersetzt. Fürs Backup hab ich keine direkten gedanken. Hier soll das Capicity Layer erstmal herhalten und aufdauer wird es vermutlich ein Coldbackup auf mehrere externe HDD's. Kann mir da auch vorstellen das eine Externe HDD am NUC hängt und darauf der Proxmox Backup Server läuft welches das Blockdevice als Destination nutzt.
Beim Thema Netzwerk kann man eigentlich nicht mehr wirklich viel hinzufügen, das Board verfügt über dediziertes IPMI und einen I350 Intel Chip mit vier Gbit Interfaces, welches denke ich vorne und hinten reichen wird.
Beim Arbeitsspeicher lässt das Board mit dem Formfaktor denke ich auch keinerlei Wünsche offen, vor allem für RAM liebhaber. Das ganze Board schluckt 512 GB RAM wenn mans braucht. Ich werde da klein anfangen und mich mit 2 x 16GB DDR-4 ECC zufrieden geben. Hier ist auch wieder anzumerken das es nicht nur 512 GB maximal schafft sondern auch in allen Variationen: non-ECC, regECC und ECC.
Mir fällt jetzt leider nicht mehr viel ein was man hier noch erwähnen könnte. Falls jemand Vorschläge hat kann er sie gerne machen, vielleicht dient das auch als Denkanstoß für den einen oder anderen. Ich bin zumindest richtig Glücklich wenn diese ganze Show mit einer 90 bzw. 120 Watt PicoPSU auf dauer laufen kann.