Ich habe bei Mailcow auch eine Ausnahme gemacht, und empfehle es auch weiter für Einsatzzwecke, welche E-Mail und Groupware in Basisfunktionalität für wenige Anwender erfordern. Insbesondere für Einzelpersonen oder kleine Gruppen und Vereine ist Mailcow toll, und reduziert den Administrations- und Wartungsaufwand gegenüber einem traditionellen Mailserver drastisch.
Ich war sehr froh, für einen Verein, nach dem Auffinden von tausenden von Spammails in der Postfix Queue und ewigem betteln um Löschung der IP Adresse aus Blacklists, auf Mailcow wechseln "zu dürfen".
In meinem Fall hatte ich dann jedoch einige Extrawünsche - Relay für interne Mails von *nix Maschinen, SSO Authentifizierung, Verifizierung von Diensten mit eigener CA, usw. - und fand mich dabei ewig Container zu patchen, eine docker-compose.override.yml zu warten, und bei jedem Containerrestart, insbesondere bei Ausführung des obligatorischen Mailcow Updateskripts, vor Angst und Bange zusammenzubrechen, wissend, dass danach *irgendetwas* nicht mehr funktionieren würde.
Ich möchte daher auf Modoboa wechseln - das Prinzip ist ähnlich wie Mailcow, die herangehensweise ist jedoch anders - einerseits kein Docker - andererseits wird man, wenn man die manuelle Installationsroutine wählt - alternativ kann man auch einen Assistenten nutzen, weelchen ich mir nicht angesehen habe - Schritt für Schritt durch die Einrichtung der einzelnen Komponenten geleitet. Das hilft einerseits zu verstehen, was das Gesamtprodukt dann tatsächlich im Hintergrund macht - und andererseits erlaubt es eigene Konfigurationsspäßchen im Backend vorzunehmen, oder Backendteile gar gänzlich auszutauschen - das Modoboa Webinterface arbeitet mit einigen wenigen Eingriffen, welche meiner Meinung nach sehr verständlich und, mit dem nötigen Fachwissen, einfach in eigene Konfigurationen zu portieren sind.
Bei Mailcow habe ich eher das Gefühl, dass jeder Eingriff früher oder später - sei es beim nächsten Update - zum Problem werden könnten.