Proxmox bietet nicht nur das Wiki und ein Forum. Du hast auch eine Dokumentation und man-Pages.
Eine gute Übersicht findest du hier: https://pve.proxmox.com/pve-docs/
Das ganze ist bei Linux / Unix Projekten / Sammlungen von Tools nicht unüblich - vorallem bei Betriebssystem-Distributionen ist es genau so.
Genau so wie Proxmox eine Sammlung von Tools ist, ist VMware genau so eine Sammlung von Tools.
ESXi ist der eigentliche Hypervisor, vSphere vCenter das bessere Verwaltungstool, vSAN für Speicher und NSX-T für das SDN.
Das Zeug ist Open Source: https://git.proxmox.com/ - das kann jeder weiter entwickeln, wenn es Proxmox in 10 Jahren nicht mehr geben sollte.
Komischerweise stellt da keiner die Frage: gibt es Linux und Qemu in 10 Jahren noch? Beides sind Bestandteile von PVE und von Netcup Servern.
Softwareentwickler? DevOps?
Infrastrukturbetrieb ist nicht ohne Grund eine eigene Disziplin und ein eigenständiger Ausbildungsberuf.
Einem Entwickler Operations anzuvertrauen, der von Operations keine Ahnung hat, ist ein Pulverfass.
Proxmox ist kein Hypervisor.
Warum müssen eigentlich Systembetreiber eine Lösung ergooglen können?
Ich bin mir durchaus der Unterschiede zwischen der Enterprise Welt und dem Unix-Kosmos bewusst - das ist teilweise ein Kampf der Kulturen.
Die Realität bei VMware sieht doch aber folgendermaßen aus: du zahlst entweder für teuren Support, den du nicht nutzt, oder du zahlst ein Systemhaus dafür, dass du eine vollständige Lösung bereitgestellt bekommst.
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Proxmox versteht sich selbst als Produkt/Plattform und nicht als Toolsammlung. Das wäre auch sonst nicht wirklich wertschätzend Proxmox gegenüber, da es dann doch etwas mehr ist, als nur die Summe seiner "Tools".
Und die Abstaktion soll ja eben ermöglichen, dass der Hersteller die darunter liegenden Tools ggf. austauschen kann, ohne dass die Plattform bricht.
Wenn ich bei jedem Feature erst mal ermitteln muss welches "Tool" im Hintergrund genutzt wurde, dann ist das ungut. Und genau wird ja auch bemängelt.
OpenSource:
Nehmen wir einfach mal an es gibt einen zwingenden Anlass und du machst einen Fork.
Hast du genug Entwickler, um die Plattform auf dem aktuellsten Stand zu halten? Haben die überhaupt das passende KnowHow?
Macht es überhaupt Sinn extrem knappe Entwicklerressourcen dafür einzusetzten, anstatt für das Produkt, mit dem die Firma Geld verdient?
Du kannst nicht einfach die hauseigenen Entwickler drauf werfen und hoffen dass ein Wunder geschieht. Bei MySQL und PfSense war ja der Knackpunkt, dass viele der bisherigen Entwickler den Fork jeweils mitgegangen sind. Ohne die Proxmox eigenen Entwickler, und deren Wissen, kann man das Projekt kaum fortführen.
10 Jahre:
Natürlich schaut man sich vor seinem Investment an, wie "sicher" es ist. Migrationen sind halt teuer, dauern lange und haben ein hohes Risiko.
Wenn ich also meine Infrakstuktur mit etwas aufbaue, bei dem ich garnicht weiß ob es eine gesicherte Zukunft hat oder nicht, dann ist das eine schlechte Wette. Stell dir mal vor ein Unternehmen mit über 1Mrd € Umsatz wäre vom Erfolg einer 30 Mann Klitsche abhängig. Fühlt sich das richtig an oder nicht? Wenn ich jetzt aber ein KMU bin, der innerhalb von 2 Wochen auf ein anderes System umziehen könnte - klar, dann kann ich mit dem Risiko leben.
Linux, Netcup usw.:
Ich unterstelle Netcup einfach mal ihre Tool- und Produktwelt nicht mit einer rosaroten Opensource-Brille zusammengetackert, sondern bewusst einzelne Technologien und Werkzeuge ausgewählt zu haben. Einfach wild "Toolsammlungen" im Unternehmen einzuführen, nur weil sie OpenSource sind, ist ein markantes Sicherheitsrisiko. Auch wenn das etablierte Tools oder Pakete sind, so steigert jedes einzelne die Chance von einem Supplychain Angriff erwischt zu werden.
Linux hat viele große Firmen als Sponsoren und Unterstützer gewonnen. Wieviele hat Proxmox?
In den Fortbestand von Proxmox zu vertrauen, weil man schließlich ja auch bei Linux oder Quemo darauf vertraut, ist für mich keine nachvollziehbare Haltung.
Tesla:
Ein Wipe darf in keiner Welt passieren.
Bezüglich Ops bin ich bei dir. Ich kenne leider kaum DevOps Teams, die wirklich einen Ops im Team haben.
Da hilft oft nur lernen durch Schmerz.
Kostenpflichtiger Support:
Der ist ja wie eine Versicherung zu verstehen. Du bist froh, wenn du ihn nicht brauchst. Brauchst du ihn, bist du froh dass du ihn hast. Hast du ihn nicht, dann ist der Schaden in der Regel deutlich größer. Oft ist der Support deutlich billiger, als wenn der Betrieb ein paar Tage sillsteht. Es kann also durchaus Sinn machen, damit einfach das unernehmerische Risiko zu senken oder die Kosten des Ausfallrisikos auf mehrere Jahre zu verteilen. Da muss man echt im Detail drauf schauen, was da Sinn macht und was nicht. Macht es keinen Sinn - ja klar, dann spart man sich das Geld.