Hi, ich versuche mal einzeln auf die Punkte einzugehen.
Schlüssel für DKIM/ARC und TLS aus meiner Sicht gar nicht in die Hand eines Dienstleisters gehören
Da hast du mehr als recht.
Natürlich mag es Kunden geben, die hier schlichtweg keine Wahl haben (oder dieses Thema aus sonstigen Gründen delegieren wollen).
Ich z.B. habe nicht die Zeit dafür meinen eigenen Mailserver zu betreiben, daher nutze ich das Webhosting Angebot mit den inkludierten Mailservern von Netcup.
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schließlich greift hier der Dienstleister im Auftrag auf ein Verzeichnis (DNS) zu, dessen Verwaltung dem Domäneninhaber zusteht.
Das macht Netcup ja bereits bei der Ersteinrichtung, die DNS Einträge sind ja bereits vorbefüllt.
Was die doppelte Signierung anbelangt – unter Verwendung des Dienstleister-eigenen Markennamens –, bin ich wie bereits von tab in ähnlichem Kontext weiter oben ausgeführt der Meinung, dass dies das Risiko mit sich bringt, potenzielle Spam-E-Mails aufzuwerten. Gleichzeitig würde das im Falle einer Ausnutzung aufgrund der anteiligen gemeinsamen Reputation auch Unbeteiligte schaden.
Naja, wir stellen also gerade fest, das Netcup das genau so macht. Aktuell hat Netcup bei den Mailservern aus dem Webhosting zwei General DKIM Schlüssel im Einsatz für alle Domains die über diese Systeme versenden. Ist also in besitz dieser und das ist ja das Risiko. Aus diesem Grund werden die "gefälschten Absender" ja als korrekt geprüft (und wertet damit gefälschte Absende ungewollt auf). Nämlich ein CNAME Eintrag im DNS auf:
- key1._domainkey.webhosting.systems
- key2._domainkey.webhosting.systems
Aus diesem Grund plädiere ich doch für die Einführung Domain-spezifischer DKIM Schlüssel. Eine doppelte Signatur würde hier eigentlich Abhilfe schaffen. Die General DKIM Schlüssel, (key1 und key2) werden zur Identifikation genutzt, dass es von den Netcup Systemen kommt. Der Domain-spezifische DKIM Schlüssel würde die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Webhosting Paket bzw. Domain bescheinigen.
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Die einzige saubere/kostengünstige Lösung für gemeinsam verwendete Mailserver ist letztlich die Prüfung zugeordneter Domänen (Whitelist).
Und ja, da hast du recht und damit kommen wir zu meinem Ursprungs-Punkt zurück: eigentlich muss der SMTP gegen eine Whitelist prüfen, ob ein bestimmter SMTP Authentifizierte Nutzer auch für diese Domain versenden darf. Hier habe ich ja auch bereits eine Lösungsmöglichkeit beschrieben --> es gibt intern zwischen dem annehmendem und letztlich versendeden Relay einige Routing Möglichkeiten bei Netcup. Man könnte einen Teil der relay.yourmailgateway.de Server als secure-relay.yourmailgateway.de umbauen und hier die Prüfung als letzte Instanz durchführen die auf die jeweilige Einstellung in Plesk prüft, ob eine Absenderprüfung gewünscht ist oder nicht.
und weiter:
es sich noch lange nicht rechnen, insbesondere nicht für Massenhoster, welche relativ heterogene (Kleinst!-)Kundengruppen bedienen
Im Gegenteil, ich sehe das etwas anders, besonders die Massenhoster für solche Kleinst-Kundengruppen sollten hier aktiv sein und nur erlaubte Absender zulassen - da diese sonst schnell missbraucht werden und eher die Klein-Kunden unter dem Reputationsverlust des Hosters leiden. Was das doppelte DKIM Signing angeht, das würde ich optional machen, jeder Kunde der einen Domain-eigenen Schlüssel im CCP bereitstellt, der wird auch beim Versand mit seiner Domain benutzt. Derjenige, der keinen Key bereitstellt, bekommt halt nur die Netcup DKIM Schlüssel und geht damit ein Risiko ein, das er aber generell selbst abstellen könnte.
bei solch günstigen Tarifen, wie sie Netcup nun mal anbietet, die eher den Fokus auf Webhosting legen und nicht E-Mail
ob nun die Preise dadurch steigen, kann Netcup ja selbst entscheiden. Ggf. muss man halt die Amortisation der Entwicklung betrachten, aber das ist kein Thema für diesen Thread, es geht hier eher um die Technik. Nur weil man auf das gute Netcup Webhosting setzt, muss ich ja kein "schlechtes" Mailhosting akzeptieren und kann auch Verbesserungen fordern. Herr Werner, seines Zeichens Director Service Development bei Anexia und GF bei netcup, kann dies ja als Anlass nehmen einen eigenen Mail-Service anzubieten oder den aktuell bestehenden Service weiterzuentwickeln.
andreas. ob ich nun einen CNAME oder TXT Record publiziere ist mir dann relativ egal.
Wir sehen also, die Netcup Mailsysteme unter netcup.net sind definitiv noch weiter optimierungsbedürftig und es sollten hier sinnvolle Überlegungen angestellt werden. Ich werde glaube ich mal einen eigenen Post dafür aufmachen und die bisher identifizierten Optimierungsmöglichkeiten spezifizieren und mit Argumenten unterlegen und dann gesammelt an Netcup weiterleiten.