Beiträge von MarkiQuarki

    Habe selber eine Ausbildung im Druckgewerbe gemacht - als Informationselektroniker. Direkt nach der Ausbildung habe ich mich bei einem großen deutschen (naja, eigentlich britischen) IT-Dienstleister beworben und bin mittlerweile seit knapp 8 Jahren dort.

    Die wichtigste Frage, die du dir aus meiner Sicht stellen solltest: Was willst du machen?

    Es gibt so viel mehr als Softwareentwicklung. Ich sag nur: Infrastruktur :)

    Also Netzwerk, Security (mit allen denkbaren Spezialisierungen), Cloud, Linux Server, Windows Server, ...

    Mein Eindruck ist natürlich geprägt davon, dass ich bei einer großen Firma arbeite, die es mir ermöglicht, mich auf ein Themengebiet zu fokussieren. Die Wald-und-Wiesen-IT-Firma erwartet, evtl. auf einem niedrigerem Level, wahrscheinlich ein viel breitgefächerteres Wissen - ohne kleinere Firmen abwerten zu wollen. Hat sicherlich auch seinen Reiz :)

    Wovon ich dir in jedem Fall abraten würde: Nur, um irgendwas mit IT zu machen, in eine Form von First-Level zu wechseln. Dort wirst du genauso schlecht oder noch schlechter als im Druck-Business bezahlt - und du bist chronisch überlastet und auch immer am Ende der, der den kürzeren zieht. Im Zweifelsfall gibt es wenig oder schlechte vom Arbeitgeber geförderte Weiterbildungen. Es gibt immer wieder Leute, die es "nach oben" schaffen, da musst du aber wirklich Glück haben und sehr ordentlich leisten. First-Level ist recht "dirty" und hart umkämpft. Da zählt leider häufig nicht der/die einzelne Mitarbeiter:in.


    Aber mal abgesehen davon: IT-Dienstleister sind besser als ihr Ruf. Sofern du dich für die richtige Firma entscheidest.

    Wir haben z.B. verschiedene Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Firma. Klar, nicht alles sofort und auf einmal. Und du kannst ohne große Vorkentnisse nicht das top Gehalt erwarten. Ich bekomme bspw. mittlerweile knapp das doppelte von meinem Einstiegsgehalt. Hat aber eben auch gute acht Jahre gedauert und eine Menge Arbeit und Beschäftigung mit der Arbeit nach Feierabend erfordert.


    Hilfreich ist aus meiner Sicht, wenn du dir irgendein Themengebiet suchst, für das du dich wirklich (!) begeistern kannst und ggf. ein-zwei Schulungen (0-1000€/Tag) und/oder Zertifikate (0-250€) von Herstellern/"Institutionen" ablegst. Klassiker im Netzwerkbereich wäre z.B. Cisco CCNA (hat zwar irgendwie jeder, geschummelt wird auch ne Menge, aber das lässt den ein oder andere potentielle Chef zumindest aufmerksam werden) oder eben soetwas wie LPIC. Oder Amazon AWS. Microsoft bietet meines Wissens nach auch eine ganze Latte an Zertifikaten an.

    Es gibt eine Menge Möglichkeiten an Materialien zu kommen: Youtube, udemy, Linkedin Learning, CBT Nuggets, .... Einige Software/Hardware-Hersteller bieten auch kostenlose online Trainings an. Kostenpflichte Prüfungen, bspw. über Pearson VUE, kannst du in aller Regel selbst buchen - ohne, dass da ein Arbeitgeber hinterstehen muss.


    Bei den Schulungen/Zertifizierungen geht's dann als Quereinsteiger weniger darum, dass du so tust, als ob du schon so super viel könntest, sondern viel mehr mehr um die Motivation, mit der du punkten kannst. Nichts ist unglaubwürdiger, als an Tag 0 mit dem CCNA zu winken und zu behaupten, man wüsste alles (klingt logisch, machen trotzdem einige :D ). Motivation und Wissberierigkeit sind definitiv wichtiger.


    Falls du mehr aus dem Netzwerk/Security-Bereich von meinem Arbeitgeber wissen willst, meld dich gerne per PN ;)