Beiträge von MeisterYoda

    weil ein kostenloser 2ter /64 pro Server veranschlagte Einnahmen nicht lukriert, welche dann anderweitig gemacht werden müssen (Mischkalkulation);

    hatte ich ja bereits geschrieben ..

    ja, das stimmt. Wobei ich ein solches Verhalten sehr verwerflich finde, denn die Gebühren pro /64 sind absolut reiner Gewinn und kosten den Anbieter nichts zusätzlich. Darüber führt es vor allem dazu, dass Leute IPv6 gar nicht erst aktivieren. Ich finde Unternehmen haben schon eine gewisse Verantwortung und dieser kommt man hier gar nicht nach. Zumal dies ein wesentlicher Punkt ist: Ein Server ohne ausreichende Adressierung ist für mich ein K.O.-Kriterium und mit steigender Popularität von IPv6 auch für manch andere.


    Zitat von mainziman

    denk mal scharf nach ...

    oder anders, würden wir darüber diskutieren, wenn die kleinste Einheit z.B. nur ein /96 wär, und Du 'nur' ein /80 bekommen würdest?;)

    Ein /96 wäre nicht möglich, da du damit SLAAC brichst. Bitte vorher erstmal die Grundlagen von IPv6 und seinen Komponenten recherchieren. Ich diskutiere gerne über das Für und Wieder aber einfach nur "gegen alles" sein, obwohl es keinerlei objektive Gründe gibt und man sich offensichtlich nicht damit auskennt, macht keinen Sinn.

    Und: Selbst wenn wir in einer anderen Welt wären und deine beschriebenen Präfixgrößen möglich wären - dann würde Netcup halt genauso nur die kleinste Einheit, sprich dein /96, mit weiteren /96 gegen je 1€ mtl. zuteilen.

    MeisterYoda jede Rechnung auch wenn sie noch so schlüssig ist, hat irgendwo einen Pferdefuß; klar könnt netcup ein /29-Prefix bekommen;

    ist bekannt ob die RIPE-Mitgliedsgebühren an den bezogenen IPv6-Prefixen bzw. IPv4-Subnetzen orientieren od. davon unabhängig sind?


    Bei IPv6-Präfixen ist das definitiv so, zumindest in den Größenordnungen von denen wir hier reden. Es mag evlt. sein, dass zB. 20€ jährlich pro /29 anfallen (und damit pro 500.000 Kunden). Bei IPv4 verlangt die RIPE zuzüglich einer einmaligen Gebühr 50€ jährlich pro /24ger Netzblock und das auch nur, weil es einfach keine mehr gibt.


    Und wieso sollte ein /64 pro Server sich kalkulatorisch auswirken? Es gibt wie bereits gesagt keine "Kosten" für IPv6 zusätzlich zu den sowieso anfallenden Kosten für das Präfix an sich.


    Zitat von mainziman

    nicht bei den Designfehlern, die in der Vergangenheit gemacht wurden, und damit die Grundsteine gelegt wurden f. das was IPv6 heute ist;

    ein /64 als kleinste Einheit f. SLAAC ist einer davon;

    In wie weit soll das ein Designfehler sein? Ich kann nur einen Designfehler erkennen und der ist, Server auf einzelne /64 Präfixe zu limitieren.


    Zitat von mainziman

    ja wenn IPv6 sauber ausgerollt worden wäre, gäbe es x Jahre schon kein IPv4 mehr; die Realität sieht aber anders aus;

    es ist momentan über den "Freak-Status" noch nicht hinausgewachsen;

    Auch das sehe ich anders, ein Internetanschluss ohne funktionierendes IPv6 ist heutzutage für mich defekt. Übrigens liegt der weltweite Anteil aller IPv6 Anfragen bei ca. 30-35%, deutschlandweit sind wir hier bei etwa 50%.


    Zitat von mainziman

    ich glaub eher, dass bis IPv4 abgedreht werden kann, IPv6 durch was anderes abgelöst wird ...

    IPv4 wird nie von was anderem außer IPv6 abgelöst werden. Das einzige realistische neben IPv6 wäre noch, dass man IPv4 nur noch bei den großen Providern wie Amazon, Google & Co bekommt, weil die Über Anycast IP Adressen in hunderten Rechenzentren weltweit announcen können. Damit kannst du dann "unbegrenzt" viele Webseiten hinter ein paar wenigen IPv4 Adressen hosten. Auch aus diesem Grund wäre es gut, wenn kleinere Provider wie Netcup IPv6 in voller Stärke ausrollen würden.

    IPv6 ist übrigens auch generell kein Hexenwerk, zum Hexenwerk wird es leider nur durch Einsatz niemals vorgesehener dynamische Prefixe durch die privaten ISPs und durch nicht ausreichende Allokationsmöglichkeiten von Server-Betreibern wie Netcup.


    Auch ich kenne übrigens drei Server-Provider mit günstigen Kosten für ein /48: Bei einem kostenlos, gut dafür kosten die Root-Server 100€ monatlich. Aber beim anderen mit der Skriptsprache im Namen sind Preis/Leistung von der Qualität her wie bei Netcup und die verlangen 5€ mtl. für ein /48. Beim dritten kostet das Netz monatlich nichts und nur einmalig 5€ Setup.

    ist dann wohl eine Preisfrage, sobald das Angebot in einem Preissegment ist, dass es f. die meisten kein Interesse erweckt, wird es eher nichts;

    wobei man muss hier nur nebenbei erwähnen, wie schnell dann des /32 von netcup weggeht wie die warmen Semmeln;

    Da gebe ich dir Recht, es ist letztlich immer alles irgendwo eine Preisfrage. Letztendlich entstehen Netcup durch größere IPv6-Netze aber keine Kosten, die (marginalen) Mitgliedsgebühren bei der RIPE sind sowieso zu bezahlen. Netcup hat übrigens zwei /32 Blöcke, damit faktisch quasi einen /31ger Block. Ein /32 Block umfasst 65.536 /48 Netze, zwei entsprechend 131.072 /48 Netze. Um mal die Dimension zu verdeutlichen: Netcup hat round about etwas um die 100.000 IPv4 Adressen und vermutlich einiges unter 100.000 Kunden; dass da die Netze also weggehen wie warme Semmeln halte ich für eine gewagte Aussage ^^


    Ganz nebenbei könnte ein Provider wie Netcup auch ohne weitere Begründung ein /29 beziehen und damit 524.288 /48ger Netze, was selbst bei extrem hohem Wachstum ewig reicht.

    Wer als Provider IPv6 implementiert und dabei keine größeren Netze als /64 zuteilbar macht erfüllt zumindest einen der folgenden Punkte:

    • betriebswirtschaftliche Gründe, seine VPS-Angebote künstlich gegen komplexere Setups zu limitieren (quasi "was über klassisches Webhosting rausgeht wollen wir erst gar nicht")
    • unzureichendes Verständnis wie IPv6 funktioniert

    Ich gehe jetzt davon aus, dass Netcup Punkt zwei nicht erfüllt. Ich zahle jedenfalls nicht 256€ Aufpreis monatlich um ein /56 bei Netcup zu bekommen. :D Die Schmerzgrenze läge da bei mir irgendwo bei 2-3€ (für ein /48), die eh schon reinen Gewinn bedeuten, da ein IPv6 Netz im Gegensatz zu IPv4 und Hardware-Ressourcen keine eigentliche "Leistung" sind, die im Einkauf was kosten würden.


    IPv6 sollte eigentlich den systematischen Adressmangel von IPv4 lösen und nicht durch unzureichende Allokationen künstlich noch verschärfen. Auch Krücken wie NAT sollten eigentlich der Vergangenheit angehören.


    • Natürlich muss der VPS Provider ein gutes Peering zum jeweiligen ISP haben, was aber bei Netcup der Fall ist
    • Und das andere ist alles eine Frage, wieviel man braucht etc... Das muss denke ich jeder selbst für sich beantworten. Ich für meinen Teil habe ein professionelleres Netzwerk zuhause und möchte zB. auch jederzeit meinen Nextcloud-Server sowie meine anderen Dinge erreichbar wissen. Auch wenn ich zB. 4 Wochen im Urlaub bin. Ich bin jetzt sicher nicht der Otto-Normal-Durchschnittskunde ^^
    • Weiß nicht, ob ich mir den Aufwand zu HE mache. Ich möchte eig. Netcup davon überzeugen vernünftig große IPv6 Netze anzubieten (zumindest in der Zukunft), da ich ja eigentlich sehr zufrieden bin. Alternativ kann ich irgendwann auch zu einem anderen Anbieter wechseln, es gibt einige, bei denen man zB. ein /48 Netz buchen kann. Ein /64 ist für einen normalen VPS schon erstmal richtig, aber ein /64 ist nicht "gleich mächtig" zu einer IPv4. Das Pendant zu einer IPv4 wäre eher ein /56 oder /48 Subnetz. In meinen Augen ist nur /64 Subnetze zubuchbar zur Verfügung zu stellen nicht der richtige Weg. Angenommen ich möchte 20 VLANs ohne NPt versorgen, müsste ich mehr als doppelt soviel monatlich zusätzlich für IPv6 bezahlen, als der Root-Server selbst kostet.
    • IPv6 ist kein Krampf, sondern ein wesentlicher Bestandteil eines zukünftigen freien Internets, bei dem nicht nur AWS, Cloudflare, Google etc. noch auf genügend Adressen sitzen und somit ein Monopol haben werden, da sie diese auch noch via Anycast nahezu "beliebig" oft nutzen können
    • Ich meine man muss unterscheiden zwischen "Consumer Business" und "Enterprise Business". Bei einem Enterprise Business hast du 24/7 kompetentes Fachpersonal an der Hotline und Entstörzeiten innerhalb 2h etc. Ich betreue zB. in München ein DFN Internet Produkt, das kostet laut Listenpreis für 1Gbit knapp 30.000€ pro Jahr. Dort wird man sogar benachrichtigt, wenn die Leitung mal für 20 Sekunden ausfallen könnte ;) https://www.dfn.de/dienstleistungen/dfninternet/entgelte/
    • Beim Punkt DSL geb ich dir recht, das ist finde ich auch sehr oft unterlegen - zumindest bei mir, da läuft Kabel reibungslos ohne highpings und Bandbreiteneinbrüchen, lediglich ist es nicht ganz so stabil wie DSL. Aber das hängt auch sehr vom Wohnort ab.
    • Die paar ca. 6ms mehr sind nicht die Welt (zumindest für mich). ein Netcup SPoF ist mir lieber als unberechenbare Consumer-Anschlüsse, denn Netcup bietet mir 99.9% Mindestverfügbarkeit im Jahresmittel und auch kompetentes Personal an der Hotline. Vodafone wird sich nicht innerhalb 8 oder auch 24h bewegen, wenn Freitag Nachmittag ein Bagger die Straße aufgerissen hat und das Coaxial-Kabel beschädigt hat :D Ist schonmal passiert bei mir, das hat mehr als 7 Tage (!) gedauert, bis das repariert wurde. Gottseidank hatte ich noch DSL als Backup.


    Zum Thema Multipath TCP:

    • Kann ich nicht allzuviel dazu sagen, denn habe ich noch nie in der Praxis erprobt. Aber natürlich reicht auch 1Gbit/s vServer, um vorallem den Upstream 50+40 zu bündeln... Habe aber eh den 2.5Gb Root-Server ;)

    Also bei der Rechnung kräuseln sich mir schon leicht die Haare. Das ist fast so realistisch, wie wenn ich dir vorrechnen würde, dass ich zwei Kühlschränke zuhause habe und es da sehr unwahrscheinlich ist, dass die beide gleichzeitig ausfallen. Insbesondere bei Stromausfall ^^, was in der Regel wohl die häufigste Ausfallursache ist. Wenn bei mir das Internet über den Kabelanschluss ausfällt, dann ist das bei meinen Nachbarn in der Regel ebenso. Oft sogar über weite Bereiche der Stadt hinweg, das kann ich dann auf diversen Störungsseiten live verfolgen, da ich für solche Fälle einen Surfstick habe. Da wäre es dann schon einigermassen optimistisch zu glauben, dass meine zweite Leitung in dem Fall zu 97% nicht betroffen wäre. Das sind keine unabhängigen Ereignisse, insofern kann man die Ausfallwahrscheinlichkeit für beide Leitungen gleichzeitig auch nicht so berechnen. Die angegebene Verfügbarkeit würde für jede der Leitungen z.B. auch dann erreicht, wenn die beiden Leitungen grundsätzlich immer gleichzeitig ausfallen. Dann wäre die kombinierte Verfügbarkeit auch weiterhin bei nur 97%. Was der Realität wahrscheinlich deutlich näher kommt. Sie mag ein klein wenig höher liegen, weil es vielleicht doch auch ein paar Ursachen geben mag, bei denen nicht beide Leitungen betroffen wären.

    Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit jetzt nicht so absolut zu lesen, wie ich das ausgerechnet habe :D

    Ich wollte eigentlich nur damit ausdrücken, dass 2 Anschlüsse definitiv mehr wiegen als 1 "toller" Business-Anschluss. Zumal die klassischen "Business" Anschlüsse auch nur verbesserte Consumer-Anschlüsse sind. Wer einen "echten" Business-Anschluss möchte, bekommt den idR. nicht unter 300€ und mehr pro Monat.


    War übrigens bei mir in der Vergangenheit häufiger so, dass Vodafone Kabel ausgefallen ist, weil die wieder irgendwas verbockt haben, und das Telekom DSL ohne Probleme weiterlief... Mit dem Strom geb ich dir recht, aber auch nur bedingt: Vodafone Kabel fällt da definitiv wegen der Verstärker aus, aber die Telekom betreibt meines Wissens nach ein eigenes separates Stromnetz für ihre Straßenkästen. Und zuhause könnte man sich ja wenn man es braucht auch eine USV o.Ä. hinstellen. ;)


    Und ich würde das umdrehen: Die allermeisten Ausfälle, werden, zumindest bei Vodafone Kabel, durch Updates, umkonfiguriererei etc. und Ausfällen seitens denen verursacht. Privat habe ich da schon mit dem Modem TC4400-EU vorgesorgt, dieses können sie also nicht mehr updaten und entsprechend gibt es deutlich weniger Downtime. Aber sie verursachen natürlich durch ihr eigenes Equipment immer wieder Downtimes.


    Aber darum gehts jetzt auch eigentlich gar nicht ^^

    die Frage solltest anders herum stellen: "welche Bandbreite bringt man durch den HE-Tunnel?"

    und die Antwort kann ich Dir geben, zumal ich vom HE-Tunnel auf meinen eigenen umgestiegen bin;

    wenn Du Pech hast, gerade mal 1/10 od. noch weniger von der normalen Bandbreite ...

    u.a. daher wäre mir ein natives IPv6 durch Netcup lieber :D

    zumal kostenlose Dienste immer so einen Beigeschmack haben, die könnten jederzeit eingestellt werden...


    und wie oft aktualisiert sich diese? weil des muss man ja bei so einem Design berücksichtigen;

    meine ist quasi-statisch; zuletzt geändert 12. Aug. 2020;


    nur software-technisch od. auch physikalisch?

    naja wie oft sich diese aktualisiert ist für mich egal, es geht ja darum eine echt statische zu haben, und zwar auch über zwei ISP-Anschlüsse hinweg. Und da ich kein eigenes PI-IP-Netz habe und auch weder Telekom noch Vodafone dazu bekommen werde ein BGP mit mir zu fahren, bleibt halt nur sich die statische IP über ein VPN selbst nach hause zu routen. Dies hat übrigens auch noch andere Vorteile:

    - TCP States gehen nicht kaputt bei einem Gateway-Failover

    - Man umgeht das oft schlechte Peering der Deutschen Telekom und profitiert immer vom guten Peering vom VPS-Provider

    - Mit einem TCP-Multipath-Router könnte man ggf. sogar die Bandbreiten für einzelne TCP-Streams kombinieren, dies könnte vorallem für den Upstream interessant sein


    Aber es ist halt ein vernünftig großes IPv6 Subnetz nötig, was es im Fall von Netcup leider nicht gibt. Daher habe ich bisher IPv6 einfach abgeschalten, aber dies ist, wie im ersten Post geschrieben, leider keine ewige Lösung für die Zukunft.


    Bei der Frage bzgl. software-technisch oder physikalisch verstehe ich nicht ganz, was du damit meinst.

    Wo gibt es denn zwei Privatkundentarife für 45€?

    Vodafone Kabel gibt es idR. wenn man verhandelt mit 20% dauerhaft Rabatt (oder alternativ eine regelmäßige Neueinstufung als Neukunde). Und DSL kannst du regelmäßig alle 24 Monate neu über Check24 abschließen, Ausfälle gibt es ja nicht beim Wechseln aufgrund der zwei Leitungen. Klar kommt man ggf. leicht über 45€, vielleicht 60€, aber du bekommst für 45€ auch keine zwei Businesstarife. Und zwei Privatkundentarife sind einem Businesstarif haushoch überlegen. Wenn zB. die angegebene Verfügbarkeit bei einem Privatkundentarif 97% im Jahresmittel ist, wäre die zugesicherte kombinierte Verfügbarkeit zu einem beliebigem Zeitpunkt als Wahrscheinlichkeit ausgedrückt: 1-(0.03*0.03) = 0.9991 oder 99.91%. Also zu einem jedem Zeitpunkt fallen zu 99.91% nicht beide Leitungen gleichzeitig aus ;)

    HE wäre natürlich eine Notlösung, aber ändert am grundlegenden Problem nichts, dass ein IPv6 /64 bei weitem nicht "gleichwertig" ist, wenn man es mit einer IPv4 vergleicht, wenn man es so vergleichen möchte. Einfach weil man bei IPv6 designtechnisch auf NAT verzichten könnte, wenn den genügend große Netze zugewiesen werden würden, was sie eigentlich auch sollten (zumindest zubuchbar)^^


    Wieviel Bandbreite / Traffic ist denn bei HE erlaubt?

    ist derzeit noch ne dynamische IPv4


    grundsätzlich sollte designtechnisch immer die Regel gelten: ein VLAN = 1 Subnetz (je 1x privates IPv4 und 1x IPv6 /64). Und ja, alle VLANs laufen im pfSense zusammen.

    Wenn Du Vodafone Kabel Privatkunde hast, wechsel zu Business, da gibt es eine IPv4 Adresse, gegen Aufpreis sogar eine fixe. Alternativ kannst Du mit Privatkunden VF auch einen eigenen Router einsetzen, da sollte dann auch eine IPv4 kommen (ohne Gewähr!).

    Ich fahre seit langem mit Gbit VF Business wunderbar mit IPv4.

    Ich bin halt sowohl Vodafone Kabel als auch Telekom DSL Kunde. Zwei Privatkundentarife + ein Root-Server für die statische Konfiguration ist günstiger als zwei überteuerte Businesstarife und so bin ich auch egal über welchen Anschluss immer über die statische IP von Netcup erreichbar, und bei Ausfällen gehen auch die Sessions nicht kaputt, da diese ja über die Netcup-IP aufgebaut werden und unabhängig vom darunter liegendem Medium (Wireguard über Kabel / DSL) ist. Zwei Anschlüsse ist auch nochmal deutlich ausfallsicherer als ein teurer Businessanschluss mit einer statischen IP.

    Hallo,


    ich weiß, dass es dazu mal einen Thread in 2016/2017 gab, aber ich wollte das Thema im Jahr 2021 nochmal aufgreifen. Für bestimmte Anwendungsfälle reicht das inkludierte /64 IPv6 Subnetz leider nicht aus, und einzeln weitere /64 Subnetze pro 1€ hinzuzubuchen sind sowohl unwirtschaftlich, als auch umständlich zu routen. Folgender Anwendungsfall:

    Ich verwende meinen Root-Server hauptsächlich als Routing-Gateway, um zu hause unter einer statischen IP-Konfiguration erreichbar zu sein / davon aus zu surfen / überhaupt erst eine native IPv4 zu erhalten. Wenn man jetzt zB. zuhause ein pfSense Multiwan Failover betreibt, ist dies für IPv4 aufgrund NAT natürlich kein Problem, bei IPv6 kann man aber je immer nur ein Prefix eines ISP-Providers intern zuteilen. Die Lösung wäre hier also, sich zB. von einem Netcup Root-Server über Wireguard nicht nur eine IPv4, sondern auch mehrere /64 Subnetze nach hause zu routen, mehrere sind nötig, da man pro VLAN eins braucht, um SLAAC nicht zu brechen. Offensichtlich ist dies bei einer sauberen Segmentierung in mehrere VLANs nicht wirtschaftlich jeweils 1€ mtl. zu bezahlen.


    Aktuell habe ich IPv6 daher komplett deaktiviert, weil es von Netcup für diesen Fall leider keine vernünftige Lösung gibt (zB. ein zusätzliches /56 für 1€ mtl. oder ein /48 für 2-3€ mtl.). Allerdings würde ich gerne den Fortschritt des Internets durch Nutzung / Aktivierung von IPv6 unterstützen. Es wäre daher super, wenn Netcup ein kosteneffizientes /56 oder /48 IPv6-Netz anbieten könnte. Der Implementierungsaufwand dürfte sich sehr in Grenzen halten, da die Skripte zum Umschalten des Routings ja bereits für /64ger Netze existieren, es müssten daher lediglich auch /48ger Netze aus dem für Netcup zugewiesenem /32 oder /29 generiert werden, und nicht nur einzelne /64ger Netze.


    Ich bin mir natürlich bewusst, dass es auch Network Prefix Translation analog zu NAT gibt, aber das Designziel von IPv6 war von Grund auf, NAT zu eliminieren, weil es einfach hässlich und unnötig ist (für IPv6). Nicht umsonst teilen selbst private ISP in der Regel ein /56 Subnetz zu.


    Wie ich finde ist dieses Manko der derzeit größte Kritikpunkt an Netcup und auf Dauer mit zunehmender Wichtigkeit von IPv6 ein Dealbreaker (zumindest für mich). Das ist sehr schade, weil ich ansonsten sehr mit den Servern zufrieden bin!


    Beste Grüße,

    Michael