Ich hab selten einen Artikel gelesen, in dem so viele grundlegende Fehler drin sind, wie der. Beispiel:
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OpenVPN UDP Daten sind Layer3 basiert und da dies für die Verwaltung des Netzwerkes selbst relevant ist, werden die Rückdaten von OpenVPN meistens bewusst gedrosselt um übermässige Nutzung die die Verwaltung des DOCSIS Netzwerkes beeinflussen würde zu vermeiden.OpenVPN TCP Daten sind Layer2 basiert und entsprechen damit meistens einer anderen Übermittlungsmethodik im Netzwerk. In vielen Fällen ist daher OpenVPN mit TCP schneller als über UDP.
UDP und TCP arbeiten beide auf Layer 4. Bei TCP können sich die Congestion Control der Payload und der Übertragungsebene ins Gehege kommen und sich gegenseitig beeinflussen: Das ist keinesfalls bedingungslos zu empfehlen.
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Mit OpenVPN sind üblicherweise nie mehr als 350MB/s nutzbar, nur in Ausnahmen auch bis zu 400MB/s, was an der Architektur des Protokolles „OpenVPN“ selbst liegt.
Bei der Aussage kann man echt nur weglaufen. Ob und wie schnell OpenVPN nutzbar ist, hängt von vielen Faktoren ab, vor allem aber von der Rechenleistung der Endpunkte und der Geschwindigkeit der Übertragungsstrecke. Auf 2.5 GBIt/s Verbindungen lassen sich mehr als 350 oder 400 MBIt/s erreichen, auch mit OpenVPN.
Ich bin kein Netzwerkprofi, aber es könnte an UDP und Traffic Shaping seitens des Providers liegen. Die Kabelmodems kommunizieren intern über UDP Layer 3. Damit die Verwaltung des Netzwerks sichergestellt bleibt, gibt es meistens eine Drosselung der eingehenden Daten.
Davon höre ich zum ersten Mal. Ich kann es allerdings auch nicht vollständig ausschließen. Fakt ist jedenfalls, dass der Zusammenhang in dem Artikel vollkommen falsch dargestellt wird: Das ist einfach nur Bullshit. Wenn die Ursache für langsame VPN Verbindungen wirklich in der Signalisierung der Kabelmodems liegt, dann müssten die anderen Dienste wie TCP ja auch betroffen sein. Oder warum sollte man nur UDP ausbremsen, wenn jede TCP Verbindung die Modem-Signalisierung dann ausbremst? Das macht ja gar keinen Sinn. Außerdem zeigen seine Messungen über VPN gut 100 MBit/s auf einer 1 GBIt/s Verbindung: Wenn 90% der Leitung für Signalisierung draufgehen, dann geht aber irgendwas schief ...
Ganz ehrlich: Der Artikel ist vollkommen substanzlos. Das ist in dieser Form einfach nur Quatsch. Ich könnte zig weitere Argumente finden, wo Dinge in diesem Artikel einfach nachweislich falsch beschrieben werden. Deshalb glaube ich auch nicht an einen Einfluss der Signalisierung auf die UDP Datenraten. Jedenfalls nicht in der Größenordnung.