Hallo,
ich probiere auch mal etwas bei zutragen.
Ich selbst bewege mich irgendwo im Autismus Spektrum. Dies wusste ich aber nicht von anfang an. Ich hatte Eigenschaften, die anderen Menschen eher Missverstanden haben und für Probleme gesorgt haben. Um das zu erkennen, musste ich aber erstmal selber erkennen. Ich würde auch nicht behaupten, das ich damit schon komplett fertig bin. So habe ich z.B. beim schreiben Angst ob ich überhaupt was sinnvolles beitrage, oder nur störe. Weiter soll es z.B. nicht Egoistisch rüber kommen, dich aber auch nicht angreifen / beleidigen.
Ich hab damit mal Angefangen, weil mir folgendes aufgefallen ist. Du schreibst:
Um die Entzugserscheinungen zu unterdrücken.
Das mag ne Grund sein, ich vermute jetzt aber mal das es nicht die Ursache ist. Denn du schreibst auch:
Ich trinke zu viel und habe bereits 2 Entgiftungen hinter mir. Hat jedes mal super geholfen, aber immer nur für wenige Wochen.
Es kann Naiv sein, da ich bisher noch nie von einem Stoff abhängig war. Aber ich vermute mal, wenn es beim trinken nur um das Trinken gehen würde, wäre es nach der ersten Entgiftung gelöst. Natürlich - und das ist auch vollkommen in Ordnung -, kann es auch sein, das du es detaillierter nicht hier im Forum schreiben möchstest.
Aber warum reite ich darauf rum?
Denn ich möchte dir Raten, falls du es noch nicht getan hast, nach der / den Ursachen zu suchen.
Ich selbst war zu erst auch über manche Eigenschaften von mir verwirrt und habe probiert die einfach zu Unterdrücken. Das hat es aber nicht besser gemacht. Auf die Idee, das es evtl. mit Autismus zu tun hat kam ich gar nicht. Dies habe ich erst festgestellt, als ich mein Verhalten genauer analysiert habe und dabei auch festgestellt habe, das ich meine Gefühle garnicht richtig deuten konnte. Als Hilfsmittel dazu habe ich mir einen Zettel erstellt, auf dem ich mein Verhalten (mit Gründen) & Gefühle zu einer Situation notieren bzw. markieren kann. Denn man hat nicht immer die Zeit - manchmal will man es auch nicht -, sich direkt in dier Situation gedanken zu machen. Mit den Notizen auf dem Zettel, kann man sich dann aber z.B. alle zwei Wochen mal hinsetzen und sich das ganze noch einmal ansehen. Was einem dann ermöglicht die Ursachen zu finden bzw. einzugrenzen. Wichtig ist dabei auch, mann muss das nicht ewig machen, sondern nur so lange es einem auch noch weiter bringt.
Wenn man nun aber die Ursache(n) kennt, kann man sich darauf anpassen. So weiß ich z.B. das ich zu einer übermäßigen Ordnung und Detailverliebtheit neige. Diese hilft mir teilweise Ängste abzubauen, ich muss aber auch darauf achten damit andere nicht zu sehr zu nerven.
Bzgl. den "Anonymen Alkohlikern":
Grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, dass diese helfen können. Ich befürchte dabei aber auch, es kommt sehr auf die Gruppe vor Ort an.
Ich selbst habe mal eine Selbsthilfegruppe für Autisten besucht. Das ganze fand ich angenehmen. Man musste sich nicht drauf konzentrieren, ob die anderen die eigene Situation verstehen. Jeder hat zu mindest bei dem "Problem" ein ähnliches. Weiter empfant ich es sehr angenehmen unter ne Gruppe von Leuten zu sein, die ähnliche Gedankengänge haben. Ob das gleiche bei den "Anonymen Alkohlikern" auch der Fall ist, weiß ich nicht.
Was ich mir aber gut Vorstellen kann, durch so eine Gruppe kannst du Erfahrungen sammeln. Sei es mit welchen Lösungsversuche andere gescheitert sind, so das du diese nicht evtl. auch noch ausprobieren musst, aber auch was andere Leute mit dem "Trinkproblem" hilft.
Soviel erst mal dazu. Ist jetzt schon viel Texte geworden. Auch wenn ich jetzt eher etwas "sachlicher" unterwegs war, schließe auch ich mich den anderen an. Eins der wichtigsten Schritte ist erstmal ein Problem zu erkennen und das für sich lösen zu wollen.
Viele Grüße
laurentius