Beiträge von KaptainKafka

    Die Zusammenfassung ist rechtlich wahrscheinlich korrekt, aber wie bereits von anderen angemerkt sperren andere Hoster entweder gar nicht (und leiten den Abuse Report an dich weiter) oder sperren nur die betroffenen Teile. Aus welchen rechtlichen Gründen das dort funktioniert kann ich hier als Laie natürlich nicht erklären, ich denke aber nicht, dass die Hoster so handeln würden, wenn sie sich nicht im Recht fühlen würden.

    Ich frage mich auch wo die von dir angesprochene Kette endet. Muss Netcups ISP dann auch die Anbindung ins Netz sperren, sobald sie Kenntnis von illegalen Inhalten die vom Kunden eines Kunden über die eigene Plattform geleitet werden? Technisch gesehen wären sie ja dann auch Mitstörer, von sowas habe ich aber noch nicht gehört (und hoffe im Sinne der Netzneutralität auch nicht, dass es sowas gibt).


    Aber ich denke es wurde mittlerweile alles dazu gesagt. Das ganze ist einfach dumm gelaufen, ich weiß wie bei Netcup auf sowas reagiert wird und ich passe mich dementsprechend an. Ich halte Netcup trotzdem weiterhin für einen guten Hoster, auch weil man hier offen diskutieren kann und auf Feedback regelmäßig reagiert wird. Die Diskussion drehte sich ja jetzt die ganze Zeit um das Grundsätzliche dahinter..

    Es kann viele Gründe geben warum Dein Telefon nicht geklingelt hat

    Das Handy lag an der selben Stelle wie immer, hatte Netz wie immer und selbst wenn ich kein Netz gehabt hätte, wäre eine SMS des Providers gekommen, dass es einen Anruf in Abwesenheit gegeben hat. Vielleicht stand in dem Moment ein Schlumpf auf der Leitung, aber das ist doch reichlich unwahrscheinlich, wenn ich seit Jahren nicht einmal einen Anruf bekommen habe, von dem ich nichts wusste.


    Wie gesagt, mich würde dann interessieren warum die Hoster diverser Foren dann nicht sofort die Foren dichtmachen sobald da illegaler Inhalt auftaucht. Richtig, das passiert nicht, weil es in der Branche sonst nicht üblich ist. Wie gesagt, ich bin mit dem Vorgehen von Netcup einverstanden, aber es ist nicht so nachvollziehbar und üblich wie es hier einige hinstellen.

    ich bin verantwortlich für den Inhalt.

    Dann hoffe ich, dass du gegen die Strafanzeige die du dann vermutlich bekommen hast vorgehst, weil du eben nicht für den Inhalt verantwortlich bist. Du bist allerdings für die Moderation von illegalen Inhalten verantwortlich und musst entsprechend löschen.



    was in deinem Fall ja anders ist

    Wo ist das in meinem Fall anders? Du hattest illegalen Inhalt auf deinem Hosting, ich hatte eine Weiterleitung zu eventuell illegalem Inhalt auf meinem Hosting.

    Und die hättest Du haben können nachdem Netscape versuchte Dich anzurufen und Dir eine Mail schickte.
    Der Anruf mag umstritten sein. Aber das Du die Mail nicht direkt gesehen hast schon.

    Ich schreibe jetzt glaube ich zum 3. mal dass der Anruf nie stattgefunden hat und das die Email kommt wenn das Webhosting gesperrt wird, NICHT davor.

    Da ist nichts umstritten, es gab keinen Anruf vorher, es gab nur die Sperre und die Mail, die die Sperre mitteilt. Es gibt keine Möglichkeit dich im Vorfeld zu erklären, erst wenn das Webhosting schon längst gesperrt ist.


    Das ist die gängige Praxis, bei der letzten Sperre vor 2 Jahren war es das selbe. Vielleicht kann das ja jemand Bestätigen, der sowas ebenso schonmal hatte.

    Doch, du bist als Betreiber verantwortlich. Ich betreibe selbst mehrere öffentliche Foren, das geht. Und um den Punkt mit der Verantwortung zu unterstreichen, ohne ins Detail zu gehen: Ich habe in Zusammenhang mit einem dieser Foren selbst auch schon eine Unterlassungs-Aufforderung auf Grund eines Nutzer-generierten Inhalts erhalten. Dann kümmert man sich halt drum und gut ist. Verantwortung zu tragen bedeutet nicht, dass man nichts betreiben dürfte. Es bedeutet, dass man sich kümmern und den Nutzern auch gewisse Regeln vorgeben muss.

    Siehst du, das ist doch das beste Beispiel für das was ich sage. Du bist ganz offensichtlich nicht verantwortlich für den Inhalt, sonst hättest du nicht nur eine Unterlassungserklärung bekommen. In deinem Fall wurde doch auch nicht dein komplettes Webhosting gesperrt. Du hast den Quatsch gelöscht und gut ist es. Bei mir hat sich aber niemand gemeldet, sondern es wurde einfach nur das Hosting dicht gemacht.

    Ja genau das hat Netcup doch gemacht - was ist jetzt dein Problem?

    Ich bin hier der Anbieter, nicht Netcup. Das dieses Verfahren so nicht notwendig ist zeigen wie schon von anderen angemerkt andere Hosting-Provider.

    Ich hatte doch eigentlich auch geschrieben dass ich mich gar nicht über Netcup beschwere, ich wollte nur wissen ob das üblich ist und ob andere solche Erfahrungen gemacht haben. Ich habe auch geschrieben, dass ich Verständnis für die Maßnahme habe und keine Diskussionen mit Netcup anfangen werde.


    Die Grundsatzdiskussion die hier entbrannt ist richtet sich ja gegen mich und das öffentliche Betreiben eines URL Shorteners.

    Ich muss bspw. ein Forum auch nach deutschem Recht NICHT proaktiv moderieren. Das stimmt einfach nicht und kann auch nicht so gedreht werden.


    Zitat

    In § 10 des Telemediengesetzes steht:


    „Diensteanbieter sind für fremde Informationen, die sie für einen Nutzer speichern, nicht verantwortlich, sofern 1. sie keine Kenntnis von der rechtswidrigen Handlung oder der Information haben und ihnen im Falle von Schadensersatzansprüchen auch keine Tatsachen oder Umstände bekannt sind, aus denen die rechtswidrige Handlung oder die Information offensichtlich wird, oder 2. sie unverzüglich tätig geworden sind, um die Information zu entfernen oder den Zugang zu ihr zu sperren, sobald sie diese Kenntnis erlangt haben.“[3]

    Die Konsequenz hast du aber bei jedem Hoster. Denn für den Schaden, der mit deinen Systemen verursacht wird, bist du am Ende immer selber verantwortlich.

    Ja, wenn denn ein Schaden entstanden wäre. Der Schaden ensteht aber beim Phishing, nicht bei einer Weiterleitung, das ist ein neutraler Dienst.

    Wie das rechtlich in Deutschland aussieht müsste ein Gericht klären (ist ja doch sehr sehr spezifisch), aber alleine moralisch betrachtet ist das ja kein Problem, wenn bei Meldung entsprechend reagiert wird auch rechtlich nicht.

    Wie gesagt, wenn dem so wäre, könnte keiner mehr ein öffentliches Forum betreiben. Ich hatte keine Kenntnis von irgendwelchen "illegalen Weiterleitungen".

    Ich bin nicht für die Handlungen von anderen Leuten verantwortlich.


    Wenn ich hier im Forum einen Virus verbreiten würde oder eine andere Straftat begehen würde, bin immer noch ich schuld, nicht Netcup. Also bitte mal die Kirche im Dorf lassen.

    Ich finde es wirklich erschreckend was für eine Einstellung manche hier an den Tag legen und so eine Täter-Opfer-Umkehr betreiben.

    Wenn du richtig gelesen hättest wüsstest du auch dass ich den sowieso so nicht weiterbetreibe, weil das Risiko einer unnötigen Sperre zu groß ist.

    Die Konsequenz ist halt, dass man mit Diensten die auch nur annähernd ein Problem verursachen könnten nicht hier hosten kann. Diese Einschränkung von Netcup war mir im Vorfeld halt einfach nicht bewusst, jetzt wo ich es weiß ist doch alles tutti, es gibt ja noch viele andere Anbieter und Netcup muss ja nicht alles mitmachen, dafür habe ich auch Verständnis.

    als Kontaktadresse keine Mailaddi eines Netcup-Webhostings wählen!

    Bei netcup habe ich das ja auch nicht. Und Adresse auf meiner Seite ist ja so lange erreichbar wie auch das Webhosting erreichbar ist. Ein Melder hätte sich also dorthin wenden können.



    Klingt hier aber so, als ob man zumindest versucht hatte dich VOR der Sperrung zu erreichen.

    Ist aber nicht so. War bei der letzten Sperrung vor 2 Jahren oder so auch genauso. Hier wird erst gesperrt und dann gefragt.

    Dennoch war Netcup nach der Meldung des Sachverhalts verpflichtet zu handeln

    Da bin ich mir nicht sicher. Von meiner Seite ist ja keine illegale Handlung erfolgt. Eine Weiterleitung auf eine Website kann ja nicht per se verboten sein, egal was dahinter ist.

    wurde versucht dich anzurufen

    Nein wurde es definitiv nicht. Ich war den ganzen Tag erreichbar und ich habe die Telefonnummer im Nachgang auch geprüft.


    es wurde eine Mail gesendet, die in deinem Spam landete

    Die Mail wird gesendet nachdem das Hosting schon gesperrt ist, bringt also nichts.


    Außerdem scheinst du den Kontext nicht verstanden zu haben, denn es ging um eine Meldung an mich durch denjenigen, der mich später bei Netcup gemeldet hat. Netcup war hier der falsche Ansprechpartner.


    Wenn ich einen Link bei tinyurl oder bitly melden will gehe ich ja auch zu denen und nicht zu deren Hostern.

    Die Sperrung ist dahingehend absolut sinnvoll, da Du Deine Verantwortung und Zuständigkeit nicht erkennst und den Mangel nicht abstellen willst und würdest, weil Du der Meinung bist, dass Du nichts falsch machst (was Du aber tust). Daher bin ich als Kunde bei Netcup dankbar, dass sie Dich gesperrt

    Das war netcup doch gar nicht klar und auch nicht relevant. Trotz Kontaktinformation wurde ja kein Meldungsversuch unternommen. Selbst wenn ich ein eigenes Ticketsystem für so einen Quatsch hätte, hätte netcup mir nach der externen Meldung das Hosting gesperrt.


    Andere haben hier schon treffend dargelegt warum ich mir höchstwahrscheinlich selbst nach dem absolut übergriffigen deutschen und europäischem Recht nichts zu schulden kommen lassen habe.

    Sagen Leute, die auch die Eingangstüre zur Wohnung sperrangelweit offen und das Auto unverschlossen lassen.

    Das sind wohl eher die, die auf irgendwelche Phishing Links klicken und glauben es passiert schon nix :D


    Das überhaupt phishing hinter dem Link war ist auch nirgendwo belegt.

    Aber einen Blockwart findet man immer...


    Vielleicht müsste man Mal testen was passiert wenn man einen Phishing Link bei anexia shorted, ob sie sich dann auch sämtliche Seiten sperren?

    Hallöchen nochmal, der Umgang von Netcup sah wie folgt aus:

    Ich habe dann geantwortet:

    Zitat

    Unter der Abusemeldung genannten Seite liegt lediglich ein URL-Shortener. Hier werden keine Phising-Versuche o.Ä. unternommen. Für die Seiten, auf die von dem Shorter weitergeleitet wird kann ich nicht verantwortlich sein.

    Im Übrigen hat niemand versucht mich telefonisch zu erreichen und die Email landete im Spam-Ordner...

    und kurz darauf die Hotline angerufen, weil ich mir nicht sicher war ob sie das Webhosting mit dieser Antwort wieder entsperren würden. Die Dame am Telefon konnte mir aber leider nicht helfen und meinte nur die Kollegen würden sich innerhalb von 4 Stunden per Mail melden.

    Zitat

    Guten Tag Vorname Nachname,

    leider ist dies so nicht richtig. Wenn sie einen Dienst anbieten der missbräuchlich genutzt wird, sind leider sie verantwortlich.
    Wir können daher nur empfehlen den Dienst abzuschalten, bei einer erneuten Meldung müssen wir dieser nachgehen und entsprechend Reagieren.
    Dies würde bedeuten das Ihr blabla- Webhosting 4000 SE Blitzverkauf gegebenenfalls erneut gesperrt wird.

    Das Webhosting wurde trotzdem dann entsperrt (ca. 3 Stunden nachdem ich meine Antwort gesendet hatte).


    Weil das hier anscheinend anders aufgenommen wurde: Ja, ich habe die Instanz nicht abgesichert, weil ich sie so einfach wie möglich haben wollte, für einen undefinierten Nutzerkreis. Und ja, ich habe in Kauf genommen, dass auch Fremde damit machen können was sie wollen - und ja, es ist mir auch egal wer irgendwelche URLs dort shorted, weil ich keine Lust habe aktiv zu überprüfen was dort geshorted wird. Hätte sich aber jetzt tatsächlich jemand die Mühe gemacht mir eine Email zu schreiben weil das ganze missbräuchlich genutzt wurde, hätte ich natürlich den ganzen Spam rausgelöscht, ich möchte ja nicht aktiv dafür sorgen dass man meine Domain für sowas ausnutzt. Das schlechte Gewissen hält sich trotzdem sehr in Grenzen, es ist halt das Internet, da klickt man nicht einfach auf irgendwelche Links, es ist sowieso ein nicht auszutrocknender Sumpf.


    Das ganze Webhosting zu sperren ist wie gesagt aus meiner Sicht nicht ok, auch wenn ich den wirtschaftlichen Aspekt natürlich verstehe. Wie andere schon gesagt haben hat man so bei jeder Seite mit Nutzerinhalt ein Risiko dass einem der Hoster die Seite sperrt, obwohl er gar nicht dafür zuständig ist und das finde ich einfach übertrieben.


    Ich bin trotzdem allgemein zufrieden mit Netcup und werde jetzt auch nicht bei meinem 3€ Webhosting über irgendwelche AGB mit Netcup diskutieren (führt sowieso zu nix). In so einer Situation gibt es meiner Ansicht nach einfach keine Lösung die für alle perfekt ist und jetzt wo ich weiß, das ne Sperre droht werde ich das ganze entweder absichern oder auf einen anderen Server mit Cloudflare davor packen. Erstmal bleibt die Seite offline.


    Ich hatte vermutlich einfach Pech, dass meine Instanz jetzt nach 2+ Jahren entdeckt und genutzt wurde und dann auch noch einer über welchen Weg auch immer das ganze gemeldet hat. Es wurden so ca. 30 URLs geshorted, die meisten mit nur einstelligen Klickzahlen, einige mit mittleren zweistelligen. Die eigentlichen Seiten sind schon jetzt nicht mehr erreichbar, sodass ich nicht einmal sagen kann, ob es sich wirklich um Phishing handelte, eventuell wollte mir auch nur einer eins auswischen.

    Neutralität für Phishing! Also Neutralität für Straftaten

    Es ist halt ein Unterschied ob ich eine Plattform für etwas biete oder ob ich der jenige bin, der das Böse tut. Von mir aus können Phisher ja bestraft werden, aber der Provider oder jemand dessen Dienst missbraucht wird doch nicht. Genauso wenig wie Netcup bestraft wird, wenn ich wirklich etwas illegales auf meinen Servern tue. Und ich biete ja noch nicht einmal Infrastruktur an, ich bin einfach nur jemand der einen Briefumschlag bekommt und ihn an jemanden weiterschicke, der mich darum gebeten hat. Für den Inhalt des Briefes bin ich doch nicht verantwortlich...


    Und mein Shortener hat auch auf meine private Seite verwiesen, auf der eine Kontakt-Email steht. Einen Abusehinweis dorthin habe ich aber nicht bekommen. Statt Kontaktformular wie bei anexia also eine Email Adresse, sollte in der Bedienbarkeit für einen Melder sehr ähnlich sein.