Hallo Forum,
nachdem meine Selbsthoster Abstinenz (https://forum.netcup.de/sonsti…-hosted-vs-cloud-dienste/) nicht mal ein Quartal ausgehalten hat, schwirre ich zurzeit um das Thema "Container" herum. Aus technischer Sicht find ich fürs Homelab und meine, großteils privaten und nur ein bisschen kommerziellen, Anwendungszwecke kaum Argumente für mehrere "echte" VMs. Meine Bedürfnisse lassen sich auf jeden Fall mit namespaces und cgroups bedienen.
Das Interesse nicht am Teller zu sitzen sondern darüber hinauszublicken oder gar von außen am Rand einhändig runterzuhängen ist bei mir generell sehr groß. Bisher war die Angelegenheit "Container" bei mir auf zahlreiche berufliche, und einige private Vorhaben mit Docker beschränkt. Kurz auch Proxmox mit LXC Containern für die privaten Zwecke, bis eben die vorhin besagte Selbsthoster Abstinenz für ein paar Monate durchgeschlagen hat. Durch Jobwechsel kam auch Docker Abstinenz dazu, die jetzt aber auch wieder vorbei ist weil ich auch dort jetzt wieder eine kleine Docker Farm bewirtschaften darf.
Meine aktuellen, privaten, Anwendungsfälle lassen sich prinzipiell mit Docker abdecken. Es sind Anwendungen, die ich mit bestimmter Software in einem abgeschlossenen System betreiben möchte. Für ein paar Tage hab ich daher überlegt, einfach alles unter das Häubchen "Kubernetes" zu hängen. Das war allerdings eher dem Interesse an K8S geschuldet, und es löst sich damit nicht mein grundlegendes Problem mit Docker: Ich warte ich den Krempel nicht beruflich tagtäglich. Ich hab auch keine Lust, alle paar Tage oder Wochen die Docker Setups nacheinander zu aktualisieren und mir mühsam ein Bild davon zu machen, auf welche verhaltenskreativen Ideen die Maintainer der benutzten Docker Images im aktuellen Realease gekommen sind, um mir beim Update den Tag zu versauen.
Das Thema Docker und alles was daran hängt hat sich daher für meine privaten Anwendungen mehr oder weniger von Natur aus erledigt - quasi einfach die falsche Technologie.
Es folgten ein paar Tage Grübelei, ob nicht doch mehrere separate VMs = mehrere Tarife hier bei netcup und der eine oder andere Raspberry Pi im Schrank (seh ich mal ähnlich einer VM) zielführend wären. Das erschien mir zu sinnvoll, technisch zu einfach und zu viel semi-analoger Verwaltungsaufwand. Sorry netcup, aber das CCP ist immer noch die kleine Schwester vom Krümelmonster und wenn ich mir was zu Weihnachten wünschen darf, dann dass ich CCP und SCP über eine REST API oder ein Ansible Modul bedienen kann.
Also wieder zurück zu Containern. Proxmox auf den Tisch, liegt da ja schon in der Ecke rum. Die Proxmox GUI ist bei mir umsonst, da ich schon bei der ersten Berührung damit angefangen hab, manuelle Klicks durch automatisierte Ansible Tasks zu erledigen. Mittlerweile seh ich nach dem Beenden des Installers nichts mehr davon. Ich kämpfe höchstens damit, einen Weg zu finden, einen Klicki-Bunti-Workflow der GUI auf CLI und Ansibletauglichkeit umzulegen. Daher entstand die Idee, das doch einfach mit Vanilla LXC zu erledigen, ohne Umwege, ganz direkt.
Und dann ist da ja noch LXD. Aber was ist eigentlich LXD? Es findet sich erstaunlich wenig aktuelles darüber. Abgesehen von den Releases auf der LXD News Page, gibts dazu nur uralte Artikel die "von diesem neuen LXD Dings da" handeln und äußerst skeptisch mutmaßen, ob dieses LXD diesem Docker den Rang ablaufen kann. Dabei sind das für mich zwei paar Schuhe. Trotzdem endet gefühlt fast jeder Artikel über LXD und LXC damit, dass man sich vielleicht doch mal Docker ... und so ...
Nun bin ich spitz auf LXD. Das was man dazu findet (=die offizielle Doku) und die diversen Scripts dazu von janxb 's ServerUtils (https://github.com/janxb/ServerUtils) lassen mich glauben, dass LXD kein absoluter Schwachsinn ist. Die Reise wird daher wahrscheinlich in diese Richtung gehen.
Warum also so viel Gelaber und dieser elendslange Monolog den wahrscheinlich schon viele Nerds auf einer verlängerten Toilettensitzung mit dem Alter Ego geführt habeen (daher eigentlich eh ein Dialog)? Mich interessieren eure Anwendungen und Erfahrungen mit Containern. Was treibt ihr damit? Warum Container und nicht vollvirtualisiert? Warum vollvirtualisiert und nicht Container? Warum Docker und nicht *insert-other-container-technology*? Setzt jemand Kubernetes ein obwohls technisch totaler Overkill ist? Was ist mit Proxmox? Schmeißt noch docker-compose, Swarm, OpenStack, RancherOS, Core OS, und was euch sonst noch zum Thema "Container" einfällt, ins Feuer. Ob dieser Thread als einsamer Monolog ohne Antwort, oder als gediegen geführter Flamewar über LXC vs. Docker endet ist mir egal. Mich interessiert, was euch an Containern interessiert, und was ihr damit aus welchen Gründen tut oder nicht tut.