Hallo Forum,
ich betreibe seit Jahren diverse Server für verschiedene Dienste wie E-Mail, Websites, Git, Sprachserver (Mumble), Alexa Skills, und einige andere. Alles davon ließe sich auch mit gehosteten Diensten betreiben.
Zwar hab ich relativ wenig Aufwand, da die Infrastruktur in Ansible Playbooks festgehalten ist, und die paar Server mit wenig Aufwand aktuell zu halten sind, aber trotzdem hat man dann und wann was damit zu tun. Ihr kennt das ja, irgendwas hakt alle paar Monate mal, dann und wann probiert man was aus oder tut irgendwas, das man nicht tun muss, aber man tut es weil mans kann. Klassisches Homelab Treiben eben.
Angefangen hab ich damit damals, weil ich vom E-Mail Hosting bei meinem damaligen Anbieter (nicht netcup) angepisst war. Massenhaft Spam, trotz Filter, und wenn mal eine E-Mail nicht ankam, wußte man auch nicht warum. Dann auch gleich das Webhosting auf einen eigenen Server gezogen, und dann gehts eben so dahin bis man dann X eigene Dienste am laufen hat. Aus Interesse und um mich auf dem Gebiet auch beruflich zu bilden, hab ich das dann immer mehr strukturiert, optimiert, umgebaut, weiter optimiert usw.
Jetzt, nachdem ich alle Ansible Playbooks refactored und die Dienste neu und wieder sauberer aufgesetzt hab, frag ich mich seit Tagen: Wozu? Es wär auf jeden Fall einfacher, gemanagede bzw. Cloud Dienste zu nutzen. GitHub/Lab mit static pages für Git und statische Seiten, ein einfaches netcup Webhosting für E-Mails, nicht statische Websites und Alexa Skills (nodejs Dienste), und die anderen Dienste gibts ebenso als SaaS bzw. ich könnte andere Dienste nutzen.
Vorteile:
- Kein Aufwand mehr mit den Servern.
- Keine Verantwortung mehr in der Richtung, auch wenns nur wenige Personen aus der eigenen Familie sind, die die Dienste nutzen.
- Neue Features bekomm ich einfach wenn sie beim Anbieter verfügbar sind, ich muss nicht erst selbst die Software auf eine andere Hauptversion bringen.
- Nicht mehr um Backups kümmern müssen.
Nachteile:
- Keine Kontrolle mehr über die eigenen Daten. Den Nachteil zweifle ich aber an: Ob meine Daten auf meinen Servern sicherer sind, als auf Servern die von bezahltem, professionellem Personal durchgehend gewartet werden?
- Was ausprobieren, für mal eben oder für ein paar Wochen wird schwieriger. Wobei ich "mal eben ausprobieren" ja gar nicht mehr fördern will, genau dadurch wurden die selbst gehosteten Dienste ja mehr.
Zurzeit sind meine hauptsächlichen Bedenken, dass ich dann meine Daten auf die Server von mehreren, verschiedenen Anbietern verteile, und nicht mehr zentral und selbst in der Hand hab. Warum genau mich das stört, kann ich aber nicht sagen. Die "gläserner Mensch" Paranoia teile ich nicht. Es hat aber schon was, das ganze Gerümpel selbst in der Hand zu haben. Es hat aber auch was, das ganze Gerümpel nicht selbst verwalten und verantworten zu müssen ...
Was treibt euch dazu, eure eigenen Server zu betreiben? Hat jemand von euch seine Server gegen gehostete Dienste getauscht oder umgekehrt? Warum habt ihr das gemacht?