Netzwerkkabel Kategorien

  • Hallo zusammen,


    Ich habe Kabel aussortiert und es lässt mich an allem zweifeln. Ich wollte alle nicht ausreichend geschirmten und nicht 10Gbit-fähigen Kabel loswerden und bei manchen Kabeln war ich überrascht, dass sie sich so angefühlt haben wie beispielsweise S/FTP CAT7 Kabel, aber dann doch nur CAT6 drauf stand. Dementsprechend habe ich einige aufgeschnitten und verstehe nicht woher der Unterschied kommen soll.


    Von CAT5e bis CAT7 ist alles da. CAT5e ist wie erwartet kaum abgeschirmt im Vergleich, nur eine Folie um alle Adernpaare und das wars. Nun habe ich aber CAT6 S/FTP, CAT6a S/FTP und CAT7 S/FTP zum vergleichen geköpft und sehe absolut keinen Unterschied. Alle 3 Kabel haben ein Drahtgeflecht und wiederum einzeln abgeschirmte Aderpaare, S/FTP eben. Schön und gut, aber wodurch kommt dann der Frequenz Unterschied zustande? Bei den Kupferleitungen kann ich auch keinen Unterschied feststellen, die scheinen genau gleich dick zu sein.


    Wo liegt der Unterschied, wenn überall S/FTP drauf steht und auch drin ist? Sind es nicht praktisch die gleichen Kabel? Eigentlich kann es doch nur noch der Stecker sein, aber der sieht mir auch genau gleich aus mit Gehäuse aus Metall. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es innen so viel anders aussehen soll.

  • Bei den Kupferleitungen kann ich auch keinen Unterschied feststellen, die scheinen genau gleich dick zu sein.

    Hmmm. Komisch, das einzige was ich mir vorstellen könnte, ist das es Millimeterunterschiede bei der Kabeldicke gibt.

    Alternativ kann es auch sein, dass ältere Kabel von hochwertigen Herstellern vielleicht schon CAT-7-fähig waren, quasi ohne es zu wissen. Dann kann es sein dass exakt dieselben Kabel sind.


    Ich schau aber mal was ich finden kann und wie das bei mir aussieht (sofern ich noch unbenutze Kabel rumliegen habe :saint: )

  • Manchmal befindet man sich auf einer Straße, man könnte meinen es sei eine Bundesautobahn - dann ist es aber nur eine Kraftfahrtstraße, begrenzt auf 130 km/h und hat dazu auch noch gelbe Schilder - obwohl man da bestimmt 230 km/h fahren könnte.


    Was der Hersteller halt draufschreibt ist am Ende auch nur ein Mindeststandard - die Schirmung hat damit erstmal wenig zu tun.


    Preislich nehmen sich die Kabel jetzt auch nichts.

    Der RJ-45 Stecker kann maximal Cat6A - da kann das Kabel noch Cat8 sein, der Stecker ist nur bis max. Cat6A zertifiziert und damit wird die ganze Strecke Cat6A (schwächstes Glied in der Kette).

  • Mich wundert dabei aber, dass der Hersteller seine Produkte doch so gut wie möglich anpreisen will. So würde ich für manche Anwendungen lieber direkt zu einem anderen Kabel greifen. Schön, dass das Kabel so gut ist, aber dann doch eher verwirrend.


    Dass der Stecker das ganze begrenzt weiß ich, aber dann doch gar keinen Unterschied beim Kabel zu sehen, hat mich schon erstaunt. Der Hersteller will doch auch Kosten sparen bei der Herstellung ^^

  • Der Hersteller will doch auch Kosten sparen bei der Herstellung ^^

    Das schlägt halt in die Kerbe, der Kunde will immer das beste und neueste, egal wie sinnbefreit ein Produkt ist.

    Am Ende ist es das gleiche, preislich nimmt es sich nix. Beides AWG27/7 oder AWG23, beides PiMF.


    Die Amerikaner wiederum patchen mit UTP aus Kostengründen, die verstehen nicht, warum wir einen Schirm brauchen.

    Bei mir liegt Cat6 und OM3 Glasfaser

  • Mich wundert dabei aber, dass der Hersteller seine Produkte doch so gut wie möglich anpreisen will. So würde ich für manche Anwendungen lieber direkt zu einem anderen Kabel greifen. Schön, dass das Kabel so gut ist, aber dann doch eher verwirrend.


    Dass der Stecker das ganze begrenzt weiß ich, aber dann doch gar keinen Unterschied beim Kabel zu sehen, hat mich schon erstaunt. Der Hersteller will doch auch Kosten sparen bei der Herstellung ^^

    Ich gehe mal davon aus, dass da eine gute Portion Mathematik bei der Entscheidung geholfen hat.


    Hersteller stellt einfach alle Kabel so her, dass sie gerade so dem höchsten Standard entsprechen, hat darauf eine exorbitante Gewinnmarge, weshalb er das Kabel auch mit schlechteren Labels vertreiben kann ohne zu viel vom Gewinn zu verlieren.


    So meine Theorie, Betriebswirtschaft hatte ich seit knapp 5 Jahren nicht mehr und ich bin froh drum.

  • Na gut. Da bin ich eigentlich erleichtert, dass es keine technische Begründung hat und ich nichts übersehe. Wobei es auch etwas unbefriedigend ist ^^


    Die Amerikaner wiederum patchen mit UTP aus Kostengründen, die verstehen nicht, warum wir einen Schirm brauchen.

    Schon viel zu oft selbst gesehen und von Kollegen gehört wie ungeschirmte Kabel Probleme verursachen. Sowas kommt mir nicht mehr ins Haus.

    Vor allem bei DSL Signalen kann das ganze echt happig werden. Ein Kollege ist von 70 auf 100Mbit/s hoch durch den Wechsel des mitgelieferten Kabels zu CAT7 und ein Kumpel hatte regelmäßig Powerline Aussetzer, weil DSL und Powerline nebeneinander verlaufen sind.


    So meine Theorie, Betriebswirtschaft hatte ich seit knapp 5 Jahren nicht mehr und ich bin froh drum.

    Was hab ich damals in der Berufsschule abgekotzt, wenn es um Wirtschaft ging :P Leider ist es scheinbar auch billiger jedes einzelne Kabel einzeln in Plastik zu verpacken und dann wiederum 5er und 10er Pakete wieder in Plastik zu schweißen.

  • Naja 10Gbit über RJ-45 ist auch mehr probieren als studieren. Wirklich funktionieren tut das meist nur unter sehr optimistisch optimalen Bedingungen auf kurzen Strecken.


    Angeblich soll Cat6a mit den Frequenzen laut Spezifikation klar kommen, Cat7 entsprechend besser und den Stecker sollten wir auch nicht vergessen.


    Bei ernstgemeinten 10Gbit Anwendungen würde ich ehr auf SFP+ Module mit DAC oder AOC als RJ45 leider setzen. Zu Mal dein Switch / Netzwerkkarte da deutlich Relevanter sind.

  • Ich wollte nur die "schlechten" Kabel ausmisten. Was jetzt für welchen Anwendungsfall besser ist, ist da erstmal egal :)

    Da die Schirmung teilweise recht wichtig ist für ein paar unserer Anwendungen, war das dann schon komisch, wenn die CAT6, 6A und 7 Kabel zu 100% identisch sind.

  • Warum der Hass auf Powerline?

    er ist da nicht alleine. Wenn man einmal weiß wie die Dinger arbeiten und was die so negativ beeinflussen können, gehören die Dinger wie in anderen Ländern verboten. Das Stromnetz war für Strom gedacht und nicht um Daten zu übertragen. 8o

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    Server: RS Frankenstein - VPS 200 G8 BF20

  • Ich verstehe die Vorgangsweise nicht.

    Ab Cat6 sind die Kabel 10 GB/s tauglich.
    Ob das bei allen Kabeln funktioniert ist eine komplett andere Frage.

    Ausprobieren und messen.


    Einmal falsch geknickt und schon kann die Datenrate deutlich sinken.
    Aber ich hatte auch schon cat7 Kabel mit "schlechtem" Stecker.


    Also aufgeben und nutzen .... bei Problemen ersetzen.

  • Irgendwie hängt ihr euch an den Datenraten auf, dabei war es nur eine kleine Zusatzinfo.


    Ich war nur verwundert wieso alle 3 Kabel absolut gleich aufgebaut sind (zumindest für mich), aber dann doch verschiedene Kategorien draufstehen. Das eine angeblich nur 250MHz, das andere 1000MHz, wenn sie doch letztenendes das selbe erreichen würden.

  • Das wird doch schlicht und ergreifend daran liegen, dass mit den selben Maschinen "verschiedene" Kabel produziert wer den.
    Verschieden vor allem aus Marketing Sicht - die Menschen zahlen einfach mehr für ein Cat7e Kabel als für eine cat5.

    Es gibt ja auch nur eine handvoll Hersteller. Die lassen die 80% cat5 vom band laufen und labeln dann die letzten 20% als Cat7 und nehmen 40% mehr dafür.


    Teilweise sind die Unterschiede aber auch nicht sichtbar oder abhängig von der Länge. Also ein cat5 wird auf 5 Meter gut abschneiden, auf 100 Meter aber nicht mehr.
    Deswegen sagte ich auch - ausprobieren. Selbst ein super teures Kabel kann einen Knick haben und am Ende trotz guter Beschriftung keine Datenrate liefern.

  • Hallo


    ich bin seit über 25 Jahren in der Netzwerktechnik und bin der Meinung - ohne da jetzt großartig analytisch in die Physik gehen zu wollen - alle Kabel sind "ok".

    Es gibt Server oder Patchpanele, da sind die Kabel sehr alt - wer hat den einen Task "tauschen wir mal alle 300 Netzwerkkabel aus - oft wird bei einer Migration auch das alte Kabel einfach weiter verwendet.
    Viel schlimmer ist es aber in der Praxis, wenn Kabel kaputt sind, Clips abgebrochen oder einfach beschädigt.


    Ich selbst hatte erst einmal den Fall, das ich ein Kabel gegen ein "besseres" tauschen musste. Das war an meiner Heizungsanlage in meinem Haus. So eine Anlage hat ja schon so extrem viele Kabel und Sensoren, die gehen dann in einem Strang mit all den anderen Kabeln (einige 220v Kabel für Pumpe etc.) "nach oben".

    Und da wollte das Netzwerk einfach nicht funktionieren - ich gehe davon aus, das das in dem Strang mit den ganzen Stromkabeln einfach gestört wurde.

    Das hab ich dann gegen ein geschirmtes Kabel getauscht (das war 10Meter lang und ging rauf in die Wohnung) - dann funktionierte alles.


    Ein weiterer Gedanke - die Hausverkabelung im Büro. Die ist oft mehr als 10 Jahre alt - wer tauscht im Büro (also vom Patchpanel bis zur Dose am Arbeitsplatz) die Kabel aus? Die können tlws. über 20 Jahre alt sein - und noch gut funktionieren. Selbst mit POE gab´s da keinen großartigen Stress - wenngleich man da aufpassen muss, wie viel Leistung die Kabel vertragen. Wenn man seinen Laptop über Poe laden möchte (das gibt´s aber eh noch eher selten) - dann wird´s auf jeden Fall oft nötig sein, die Kabel (auch die Hausverkabelung) zu prüfen/tauschen.


    Gruß