10/25 Gbit/s Netzwerk für VPS

  • Hi,


    gibt es Pläne bei zukünftigen VPS Generationen shared 10 oder gar 25 Gbit/s anzubieten?


    Hintergrund:

    Ich betreibe ein Cluster aus 5 VPS 1000 G8 Plus (die mit Optane Cache) auf denen ein Ceph-Cluster und ein Docker-Swarm (bald evtl. Kubernetes) läuft.

    Dadurch, dass der meiste Traffic durch das Mesh-Netzwerk muss (und da meist gar mehrfach von Service zu Service (Ingress -> Router/Reverse Proxy -> Service)) und auch Ceph - zumindest beim Schreiben - immer alles 3 fach verschickt (bei einer 3-fachen Replikation), ist bei meinem Setup das Netzwerk ein rießen (oder doch eher sehr kleiner?) Flaschenhals.


    Ich bin mir der aktuellen Preislage von der dafür nötigen Hardware nicht bewusst (schon gar nicht im Enterprise Umfeld), daher wäre auch eine Info zu dafür eventuell nötigen Preiserhöhungen interessant.


    Ich freue mich auf Antworten

    Patrick

  • Zum Thema Preis: eine dezidierte 1GBit/s Netzwerkkarte die wirklich 1GBit/s liefert kostet 35,70€ im Monat:


    https://www.netcup.de/bestellen/produkt.php?produkt=885


    Alternativ halt das 1GBIt/s vLAN buchen, wobei nicht 1GBit/s garantiert werden (sondern nur maximal möglich! Trotzdem werden je nach Produkt hohe dreistellige Datenraten). Ein VPS kann leider maximal nur 200 MBit/s liefern.



    Root-Server ab Generation 8 erreichen den maximal möglichen Durchsatz. Bei anderen Root-Server- und Storage-Server-Produkten sind bis zu 500 MBit/s Durchsatz maximal möglich. VPS schaffen maximal 200 MBit/s Durchsatz


    Ich denke preislich wäre sowas absolut nicht attraktiv zu machen. Zu Ceph auf visualisierter Hardware gab es hier schon mehrere Diskussionen, ist wohl eher nicht das optimalste. Die Festplatte kann auch ein Flaschenhals sein, da je nach Konfiguration Ceph wartet bis ein "sicher geschrieben" zurückgemeldet wird.

  • Deshalb schrieb ich explizit shared dazu. Eine dedizierte 1Gbit Karte für jeden Server ist leider außerhalb des preislichen Rahmens für das Projekt - das würde den Gesamtpreis auf das 6-fache erhöhen. Außerdem kann ich die Aussage, dass die VPS maximal nur 200 Mbit/s schaffen sollen, nicht bestätigen. Ich lade regelmäßig mit ~100 MB/s von externen Quellen herunter. Und auch in Senderichtung kann ich mein 285 Mbit/s Anschluss voll ausreizen.


    Ich habe aber gerade nochmal rein das Netzwerk getestet und dabei ist mir (wieder) aufgefallen, dass alle meine VPS mit absoluter Wahrscheinlichkeit alle auf dem selben Host laufen (dazu wollte mir der Support damals keine beantwortende Aussgabe geben). iperf3 sagt ~14 Gbit/s direkt über das Netzwerk-Interface. Über das Wireguard Interface habe ich knapp über 1 Gbit/s. Weil ich mittlerweile vergessen hatte, dass ich zwischen den VPS eigentlich gar knapp 15 Gbit/s erreiche und weil Wireguard hier zufällig fast genau bei 1 Gbit/s limitiert, kam ich zur Annahme, dass hier das Host Netzwerk der Flaschenhals ist. Genaugenommen wäre es das ja auch, wenn meine VPS nicht auf dem selben Host wären.


    Die Festplatten langweilen sich bei einem Benchmark mit dd auf CephFS laut meinem Monitoring bei etwa 25% Auslastung und jeweils 20-30 MB/s (was in Summe eben die 1 Gbit/s sind).

  • Deshalb schrieb ich explizit shared dazu

    Eine shared 10GBit/s Anbindung hast du vermutlich bereits, zumindest gehe ich davon aus das netcup die Server mit mehr wie 1 GBit/s anbindet, ob es 2x1 oder 1x 10 oder 2x10 ist weiß nur netcup ;)


    Außerdem kann ich die Aussage, dass die VPS maximal nur 200 Mbit/s schaffen sollen, nicht bestätigen. Ich lade regelmäßig mit ~100 MB/s von externen Quellen herunter.

    Die 200 MBit/s beziehen sich explizit auf das Cloud vLAN. Ansonsten stehen dir bis zu 1000 MBit/s zu, bei einem VPS gibt es glaub ich keine untere Schranke bezüglich der Geschwindigkeit, bei den root Servern werden mindestens 200 MBit/s (nach außen) garantiert.


    iperf3 sagt ~14 Gbit/s direkt über das Netzwerk-Interface.

    Die liegen auf dem gleichen Wirt, hatte dazu auch schon einmal den Support bemüht normal ziehen die den Server um wenn man darauf hinweist dass man die Server in einem HA-Cluster betreiben möchte.


    Die Festplatten langweilen sich bei einem Benchmark mit dd auf CephFS laut meinem Monitoring bei etwa 25% Auslastung und jeweils 20-30 MB/s (was in Summe eben die 1 Gbit/s sind).

    Es geht hier um Schreiblatenz, nicht Auslastung. Aber hier scheint wohl sowieso das Netzwerk zu limitieren. Ceph macht jenseits von 10GBit/s halt einfach keinen Spaß und mit einem virtuellen System wirst du vermutlich niemals an die Performance kommen die ein nicht visualisiertes System liefern kann. Ceph ist einer der Fälle wo Virtualisierung keinen Sinn macht. Wenn es ein Datengrab sein soll, schau dir GlusterFS an das lief etwas besser (bei mir zumindest).

  • Die liegen auf dem gleichen Wirt

    Ich hatte hier im Forum mal seitens Netcup gehört, dass versucht wird, alle Server eines Kunden auf unterschiedlichen Host-system unterzubringen.

    Meine (Netcup) Produkte: S 1000 G7, VPS 200 G8 Ostern 2019, IPs, Failover..

  • Ich hatte hier im Forum mal seitens Netcup gehört, dass versucht wird, alle Server eines Kunden auf unterschiedlichen Host-system unterzubringen.

    Ja, diese Aussage gilt afaik aber nur für Rootserver! Bei VPS gibt es diese Garantie bzw. dieses Bestreben nicht.


    (Wenn Du Dutzende gleiche RS bestellst, könnte es natürlich auch dort eng werden… :D)

    "Wer nur noch Enten sieht, hat die Kontrolle über seine Server verloren." (Netzentenfund)

  • Dass die Hosts mehr als 1 Gbit/s haben mag sein. Aber dann scheinen die VPS auf 1 Gbit/s limitiert zu sein.


    Ja, dass die auf dem selben Host liegen sagte ich ja auch. Meine Supportanfrage zur Lastverteilung und Ausfallsicherheit wurde damals (11.2018) wie folgt beantwortet:

    Zitat

    Die Verteilung der Server auf einen oder verschiedene Hosts erfolgt automatisch, so dass sicher gestellt werden kann, dass Sie auch die gebuchte Leistung erhalten. Ein nachträglicher Wechsel ist leider nicht möglich.



    Doch, Virtualisierung ergibt hier für mich Sinn. Einfach weil so ein gutes P/L-Verhältnis anders nicht möglich ist (zumindest ist mir da nichts bekannt). Die vergleichweise ebenfalls günstigen dedizierten Server aus der Börse eines Konkurrenten (darf man hier Namen nennen?) sind keine Alternative. Das hatte ich früher und die lahmen HDDs haben mich verrückt gemacht. Das hier gebotene SAS mit Optane Cache ist da doch ne andere Hausnummer.


    Ein einfaches Datengrab ist das nicht, nein. Ich nutze das primär für die Docker-Volumes. Und mittelfristig möchte ich von Minio auf RGW migrieren und von CephFS auf RBD sobald ich auf Kubernetes umgestiegen bin. GlusterFS habe ich mir auch angeschaut und mit rumgespielt, aber insgesamt überzeugt Ceph einfach mehr.


    Vielleicht habe ich das falsch rübergebracht. Ingesamt bin ich mit der Leistung zufrieden - viele Daten in kurzer Zeit habe ich ohnehin nur selten - aber ein u.U. vielfaches an Durchsatz (vorausgesetzt ich Löse das mit Wireguard, sei es durch mehr CPU Leistung, mehreren Interfaces oder was gänzlich anderes) wäre trotzdem ganz nett. Deshalb mein Interesse und die Frage zu eventuell vorhandenen Plänen zu > 1 GBit Netzwerken.


    10 Gbit Hardware für Home-User gibt es mittlerweile ja bereits für einen 2-stelligen Betrag. Ich habe zwar keine Ahnung von den Enterprise-Preisen, aber zumindest kann ich mir mittlerweile vorstellen, dass das in einer shared Umgebung zu attraktiven Preisen realisierbar wäre.