Kaufentscheidung VPS oder Hosting

  • Hallo zusammen,


    ich weiß dass diese Frage bestimmt bereits schon öfters gestellt wurde aber ich versuche mal mein Glück da die Voraussetzungen immer etwas anders sind.
    Ich habe bisher ein Hosting bei einem anderen großen Hoster und möchte da weg (1. zu teuer und 2. gehören die jetzt zu United Internet und gegen diesen Verein hege ich eine Abneigung).
    Bisher läuft auf meinem Vertrag ein privates Fotoalbum, ein kleines Forum und mein Mailverkehr (mit .com Domain) worauf ich definitiv nicht mehr verzichten möchte.
    Nun schwanke ich stark zwischen dem VPS 500 G7 SE und einem Expert Tarif (da kommt bestimmt wieder etwas zu Ostern).
    Natürlich würde mir zwar das Hosting ausreichen, aber ich bekomme für das gleiche Geld einen eigenen virtuellen Server.
    Hier stellt sich jedoch noch die Frage des Administrationsaufwandes.
    Meine Linuxkentnisse sind recht beschränkt aber Testinstallationen haben bisher auf einer virtuellen Umgebung zuhause funktioniert.
    Ich möchte auch nicht das ein eventueller Server als Open Relay oder zur Verbreitung illegaler Inhalte verwendet wird. Um dieses Risiko bin ich mir bewusst wenn man einen Server im Netz unterhält.


    Ich hoffe ich konnte hier meine Wünsche und Bedenken vermitteln und danke um jede konstruktive Antwort.


    VG
    Manuel

  • Also meine Einschätzung der Dinge ist immer eher etwas liberaler.
    Ich würde nix dagegen sagen wenn du dir einen vServer kaufst weil du dich wirklich damit beschäftigen willst.
    Auch wenn du noch nicht unbedingt viel darüber weißt - ich denke dass kann man (auch bei einem echten vServer im echten bösen Internet!) alles Stück für Stück lernen.
    Meiner Meinung nach auch ohne Gefahr gleich das Internet zu vernichten.
    Ein paar grundlegende Dinge muss man halt beachten (starke Passwörter, immer die Sicherheit im Auge behalten) aber Hexenwerk ist es nicht.


    Wenn du aber nur willst dass deine Seite und deine Mails funktionieren - lass die Finger vom vServer :)


    Gerade das einrichten eines Mailservers ist nicht einfach und erfordert viel lernen!
    Und du musst natürlich davon ausgehen dass
    a) Deine Seite mal ein, zwei, vielleicht mehr Tage offline ist und wenn du was verbockt hast, und
    b) Du mal keine Mails empfängst und alle Mails an dich bouncen.


    Gerade diese Gründe sind es warum ich meine eigene Seite nicht auf einem meiner vServer laufen lasse - die Seite soll einfach problemlos funktionieren, und zwar immer :)


    Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen!


    Thomas

  • Moin


    Ein vServer ist nie billiger als ein gleichwertiges Hosting Angebot. Du erkaufst Dir den niedrigeren Preis durch Zeit, die du in deinen vServer investieren musst.
    Wenn Du noch nicht über das nötige Wissen verfügst, und Dir selbiges nur für den vServer aneignen musst, dann ist der vServer insgesamt die schlechtere Wahl.


    Meinen ersten privaten vServer (Testserver @Home) habe ich damals mehrmals mal neu gemacht und er hat mich mindestens 3 Monate Zeit gekostet, bis alles so lief, wie ich das haben wollte und ich verstanden hatte, wie alles so zusammen arbeitet.
    Erst danach bin ich mit meinem Server Online gegangen. Trotz ordentlichem Monitoring und viel Automatisierung kostet mich der Server immer noch gut 1 vollen Arbeitstag pro Monat an Aufwand für den laufenden Betrieb.
    Größere Softwareupdates oder neue Software kosten zusätzlich Zeit.


    Sowas rechnet sich nur, wenn man die Zeit hat oder das Wissen anderweitig verwenden (vermarkten) kann.


    Mordor

  • Willkommen!

    Webseiten über einen VPS zu hosten, ist meiner Meinung nach besser und auch schneller als ein Webhosting, wenn man es vernünftig konfiguriert (z.B.: nginx+php-fpm+memcached+percona statt Apache+mysql), ist allerdings in der Konfiguration um einiges aufwendiger. Aber sofern man Cloudflare verwendet, muss man sich noch nicht einmal um gültige SSL-Zertifikate bemühen.




    Was das Konfigurieren eines Mailservers angeht: Lass die Finger davon.
    Gerade als Linux-Einsteiger konfiguriert man sich da dumm und dusselig, wenn man alle Mailserver-Komponenten zum laufen bringen will (postfix, dovecot, spam-filter, SRS, SPF, DKIM, Authentication, Sender-Restrictions usw.) und selbst wenn dann alles läuft, muss man in regelmäßigen Abständen die Zertifikate und DKIM-Keys erneuern, damit die Mails, die man verschickt, nicht beim Empfänger im Spam-Ordner landen.
    Selbst als fortgeschrittener Linux-User habe ich da letztes Jahr etwa eine Woche drangesessen, bis das alles vernünftig lief.
    Im Webhostig hingegen fügst du nur die Domain hinzu, erstellst direkt im WCP die Mailkonten und kannst munter Mails verschicken.


    Natürlich ist es dir letzten Endes überlassen, ob du diesen Aufwand auf dich nehmen möchtest oder nicht.
    Denn wenn alles einmal richtig eingerichtet ist, ist der VPS natürlich weitaus flexibler als das Webhosting und wenn man die Config einmal hat, kann man sie auch beim Umzug einfach auf den neuen Server kopieren und muss nicht alles komplett neu konfigurieren. 8)

  • Ich denke wenn man den Server mit dem Linux seiner Wahl einrichtet, und danach erst einmal absichert (sichere Passwörter, fail2ban, iptables), dann kann es losgehen. An einen Mailserver habe ich mich auch nicht direkt herangetraut. Zum Lernen kann man auch ruhig ein schönes Panel wählen und dies installieren. Als Panel bevorzuge ich zur Zeit Keyhelp oder VestaCP (wobei ich gerade Keyhelp bevorzuge was aber nur unter Debian oder Ubuntu läuft). Die richten den Mailserver und den Webserver schon gut ein und installieren dabei alle benötigten Pakete. Danach kann man schon ein Hosting betreiben und sich mit den Configs auseinander setzen (ich habe noch ein wenig Feintuning vorgenommen).


    Aber wie geschrieben : Erst einmal die vernünftige Basis mit einem abgesicherten System schaffen, dann loslegen.


    Mit ein wenig Geduld und dem Willen sich schlau zu lesen funktioniert das recht gut. Für spezielle Probleme wird einem hier im Forum immer gern geholfen. Allergisch reagieren einige (mit Recht) halt nur, wenn man keinen Plan hat, sich dumm anstellt, keinen Willen zeigt sich weiter zu bilden, und trotzdem einen Server betreiben will.

    9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt, die letzte summt ständig die Melodie von Tetris.

  • Vielen vielen Dank für die Antworten.
    Diese haben mir sehr weitergeholfen und ich werde auf ein gutes Hostingangebot warten.
    Da der reibungslose Mailverkehr für mich das ausschlaggebende Thema ist werde ich den Rat von DoubleT befolgen und die Finger erstmal davon lassen.
    Vielleicht werde ich zu einem späteren Zeitpunkt (nach ausreichend Testerfahrungen) mich nochmals mit einem VServer als reinen Webserver befassen.
    Danke nochmals vor allem dafür nicht wie in so vielen anderen Foren als "dummer Erstfrager" hingestellt zu werden (habe ich auch schon erlebt).
    Großes Lob :thumbup:

  • Wenn du dich trotzdem weiterhin für einen Server interessieren solltest, dann mach es wie ich in meinen Anfängen ... Oracle VM VirtualBox installieren, ein Linux-System aufsetzen (es gibt viele gute Anleitungen, ich hätte auch noch eine), sich mit der Absicherung beschäftigen, ein Panel aufsetzen, probieren/testen/lernen

    9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt, die letzte summt ständig die Melodie von Tetris.

  • Hallo,
    ich fand es beim Einstieg hier mit einem RS vor einem Jahr auch eine deutliche Erleichterung, den Mailserver auszulagern. Nicht mal unbedingt wegen der grundsätzlichen Sicherheit nach außen, aber wegen dem ganzen Aufwand mit den Dingen, die drum herum zu konfigurieren sind. Ich habe die Zeit vorab lieber genutzt, um mich lokal mit den anderen Dingen auseinanderzusetzen, bei denen mir noch etwas fehlte.


    Ich werde meine Lösung hier wohl nicht komplett ausschreiben dürfen, aber ich hoffe es ist ok zu sagen, dass ich für meine Domains die Mailserver des Anbieters nutze, bei dem ich auch die Domains verwalte. Das kostet mich einen Euro im Monat und ich habe schon genug Mailspace für alle benötigten Postfächer. Mit dem Viren- und Spamschutz für die Mails muss ich mich dafür dann auch nicht rumärgern. Es gibt zwar auch ein paar kleine Dinge, die mir nicht so gefallen, aber damit kann ich für meine privaten Zwecke ganz gut leben. :)

  • Stichwörter:
    - ssh public key authentication
    - iptables
    - fail2ban
    - open relay check


    Das alles gecheckt und die Grundsicherung sollte stehen ;)

    fail2ban hat (zumindest auf den ssh-server) keine Auswirkungen, wenn man die public key authentication verwendet und password-logins verbietet, da fail2ban keine fehlgeschlagenen public-key-logins registriert.
    fail2ban ist dann nur praktisch, um den smtp/imap login zusätzlich abzusichern, was jedoch auch hinfällig wird, wenn man keinen mail-server installiert hat.

  • fail2ban hat (zumindest auf den ssh-server) keine Auswirkungen, wenn man die public key authentication verwendet und password-logins verbietet, da fail2ban keine fehlgeschlagenen public-key-logins registriert.


    Mit der aktuellen Version 0.10 funktioniert auch das! Hab es auf meinen Servern so konfiguriert und erfolgreich getestet.


    Gruß Oli

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