Hallo,
ich weiß, dass es dazu mal einen Thread in 2016/2017 gab, aber ich wollte das Thema im Jahr 2021 nochmal aufgreifen. Für bestimmte Anwendungsfälle reicht das inkludierte /64 IPv6 Subnetz leider nicht aus, und einzeln weitere /64 Subnetze pro 1€ hinzuzubuchen sind sowohl unwirtschaftlich, als auch umständlich zu routen. Folgender Anwendungsfall:
Ich verwende meinen Root-Server hauptsächlich als Routing-Gateway, um zu hause unter einer statischen IP-Konfiguration erreichbar zu sein / davon aus zu surfen / überhaupt erst eine native IPv4 zu erhalten. Wenn man jetzt zB. zuhause ein pfSense Multiwan Failover betreibt, ist dies für IPv4 aufgrund NAT natürlich kein Problem, bei IPv6 kann man aber je immer nur ein Prefix eines ISP-Providers intern zuteilen. Die Lösung wäre hier also, sich zB. von einem Netcup Root-Server über Wireguard nicht nur eine IPv4, sondern auch mehrere /64 Subnetze nach hause zu routen, mehrere sind nötig, da man pro VLAN eins braucht, um SLAAC nicht zu brechen. Offensichtlich ist dies bei einer sauberen Segmentierung in mehrere VLANs nicht wirtschaftlich jeweils 1€ mtl. zu bezahlen.
Aktuell habe ich IPv6 daher komplett deaktiviert, weil es von Netcup für diesen Fall leider keine vernünftige Lösung gibt (zB. ein zusätzliches /56 für 1€ mtl. oder ein /48 für 2-3€ mtl.). Allerdings würde ich gerne den Fortschritt des Internets durch Nutzung / Aktivierung von IPv6 unterstützen. Es wäre daher super, wenn Netcup ein kosteneffizientes /56 oder /48 IPv6-Netz anbieten könnte. Der Implementierungsaufwand dürfte sich sehr in Grenzen halten, da die Skripte zum Umschalten des Routings ja bereits für /64ger Netze existieren, es müssten daher lediglich auch /48ger Netze aus dem für Netcup zugewiesenem /32 oder /29 generiert werden, und nicht nur einzelne /64ger Netze.
Ich bin mir natürlich bewusst, dass es auch Network Prefix Translation analog zu NAT gibt, aber das Designziel von IPv6 war von Grund auf, NAT zu eliminieren, weil es einfach hässlich und unnötig ist (für IPv6). Nicht umsonst teilen selbst private ISP in der Regel ein /56 Subnetz zu.
Wie ich finde ist dieses Manko der derzeit größte Kritikpunkt an Netcup und auf Dauer mit zunehmender Wichtigkeit von IPv6 ein Dealbreaker (zumindest für mich). Das ist sehr schade, weil ich ansonsten sehr mit den Servern zufrieden bin!
Beste Grüße,
Michael