Server 1 soll IP von Server 2 nutzen

  • Hallo liebe Netcup-Gemeinde,

    vielleicht kann mir jemanden helfen, bin leider ein totaler "noob" =O. Das wäre super nett :)


    Also ich hab auf einem (nicht-Netcup-) Server 1 ein Scheduler-Programm, mit dem ich alle paar Tage auf einer sozialen Plattform ein paar Bilder automatisiert hochladen kann. Eine Freundin mit einer kleinen Werbeagentur möchte nun, dass ich für sie auch die Uploads auf ihren Account mache.


    Dazu würde ich gerne nun die IP-Adresse nutzen, die ich für einen gebuchten vServer von NETCUP (Server 2). Warum das? Weil ich öfters gelesen habe, dass soziale Plattformen es hochverdächtig finden, wenn jemand mehrere Accounts über eine IP-Adresse ansteuert.


    Was müsste ich auf dem vServer tun, damit ich mich von Server 1 auf den Server 2 einwählen kann und ich dauerhaft die IP von Server 2 nutzen kann?


    Mein Scheduler-Programm fragt folgendes ab:


    Proxy und Port

    Proxy Username

    Proxy Passwort



    Ich bin leider komplett überfordert mit all den erhaltenen Zugangsdaten =O

    Wenn ich einen Proxy buche, geht das sehr simpel, aber proxies sind mir zu unsicher.

    Hat jemand vielleicht einen Tipp für mich?


    Vielen lieben Dank :):thumbup: & euch schon mal ein schönes Wochenende!!

  • Du kannst natürlich einen Proxy auf dem zweiten Server einrichten. Wobei ich wohl einen SSH-Tunnel einfacher finden würde.


    Prinzipiell musst du mit Server 1 über SSH eine Verbindung zu Server 2 mit aktiviertem SSH Tunnel aufbauen. Beim SSH Kommando gibst du an dass aller Datenverkehr vom lokalen Port 1234 durch den Tunnel gehen sollen. In deinem Script gibst du als Proxy dann localhost und Port 1234 ein. Das SSH Kommando solltest du automatisiert mit Key-Authentifizierung einrichten.


    Einfach ist das aber nicht unbedingt...


    Wenn keine bessere Lösung kommt könnte ich mit dir nächste Woche das mal dirchgehen...


    Thomas

  • Du kannst natürlich einen Proxy auf dem zweiten Server einrichten. Wobei ich wohl einen SSH-Tunnel einfacher finden würde.

    Danke für Deinen Lösungsvorschlag, ThomasChr. Bin mit der gesamten Materie nicht vertraut, aber ich versuche mich mal einzulesen. Wenn Du allerdings als offenbar Sachkundiger schon sagst, "es ist nicht einfach", ist es für mich vermutlich eine Menge, die ich lesen/ausprobieren muss... =O

    Vielen Dank für Dein Angebot :) auf jeden Fall, vielleicht darf ich mich ja die Tage nochmal bei Dir melden, falls es nicht klappt... ?

    Das wäre meines Erachtens die beste Lösung, da ihr Scheduler Programm ja schon Proxy Unterstützung hat.


    Danke auch an Dich, anco, für Deine Meinung, sehr nett von Dir!



    Offtopic, aber ist das in Zeiten von mangelnden IPv4-Adressen nicht schon länger hinfällig? Stichwort NAT und CGN.

    Meinst Du damit, dass das mit "mehrere Accounts über eine IP-Adresse ansteuern", nicht problematisch ist?




    @all:

    Vielen Dank für eure Zeit und euch ein schönes Wochenende!! :)

  • Ich denke am einfachsten ist der SSH Tunnel, der bedient sich am Ende genau wie ein Proxy. Wenn du einen Full Blown Proxy wie Squid nimmst musst du dich nämlich noch ums absichern kümmern.


    Diese Seite die ich auf Anhieb gefunden habe sieht das ähnlich: http://www.makeuseof.com/tag/set-proxy-server-ubuntu-linux/


    Thomas


    PS: Du kannst dich gerne an mich wenden wenn du Hilfe brauchst, besser aber du lässt das Forum sich teilhaben :)

  • Meinst Du damit, dass das mit "mehrere Accounts über eine IP-Adresse ansteuern", nicht problematisch ist?


    Warum sollte dies problematisch sein? Bei jedem Haushaltsanschluss (der in der Regel nur eine IPv4 besitzt) sind heute typischerweise 3-5 Personen mit ihren unterschiedlichen Konten gleichzeitig online und nutzen SocialMedia. Bei CarrierGradeNat-Teilnehmeranschlüssen teilen sich dutzende Kunden die gleiche IPv4 und größere Unternehmen oder Unis mit mehreren tausend Concurrent-Usern haben meist auch nur eine 1-stellige Anzahl an IP-Adressen über die sie ihre ausgehenden Web-Zugriffe abwickeln.

  • Womit natürlich meine Vorposter Recht haben. Gerade in Zeiten von NAT sind mehrere Facebook Accounts unter einer IP ganz normal.

    Unsere Firma hat ein paar Dutzend externe IPs aber für den Internetzugang nutzen alle ~ 30 Mitarbeiter die gleiche IP.

    Und (leider!) haben einige Mitarbeiter hier Facebook.


    Das heißt wahrscheinlich ist Facebook das egal. Sorry, da hätte ich früher dran denken können...


    Thomas

  • Warum sollte dies problematisch sein? Bei jedem Haushaltsanschluss (der in der Regel nur eine IPv4 besitzt) sind heute typischerweise 3-5 Personen mit ihren unterschiedlichen Konten gleichzeitig online und nutzen SocialMedia. Bei CarrierGradeNat-Teilnehmeranschlüssen teilen sich dutzende Kunden die gleiche IPv4 und größere Unternehmen oder Unis mit mehreren tausend Concurrent-Usern haben meist auch nur eine 1-stellige Anzahl an IP-Adressen über die sie ihre ausgehenden Web-Zugriffe abwickeln.

    Das wird Facebook auch wissen und ich denke auch technisch differenzieren. Desweiteren sieht ein Proxy meistens nach aussen auch anders aus als ein normaler Client.

  • Hier mal ne Kurzanleitung.


    Server 1 hat die IP 188.68.32.XXX.

    Diese frage ich simpel ab mit:

    Code
    curl -s https://www.wieistmeineip.de/ | grep "<div class=\"title\"><strong>"

    Antwort:

    Code
    <div class="title"><strong>188.68.32.XXX</strong></div>


    Nun möchte ich dass er diese Abfrage über Server 2 tunnelt. Dieser hat die IP 185.183.158.XXX.

    Ich bau also von Server 1 einen Tunnel zu Server 2 auf:

    Code
    ssh -D 9999 proxyuser@185.183.158.XXX

    Solange dieser Tunnel offen ist (ich hab ihn in einem screen gestartet damit er nie zu geht) wird alles was Server 1 an seinen Port 9999 schickt bei Server 2 rauskommen.


    Probieren wirs aus:

    Code
    curl -s --socks5 127.0.0.1:9999 https://www.wieistmeineip.de/ | grep "<div class=\"title\"><strong>"

    (Genaugenommen haben wir hier nun einen SOCKS-Proxy!)

    Antwort:

    Code
    <div class="title"><strong>185.183.158.XXX</strong></div>
  • Das wird Facebook auch wissen und ich denke auch technisch differenzieren. Desweiteren sieht ein Proxy meistens nach aussen auch anders aus als ein normaler Client.

    Die von mir zitierten Nutzungs-Szenarien sind Carrier Grade NAT oder haushaltsübliches NAT des SOHO-Routers, da ist also kein Proxy im Spiel, der einen Forwarded-For-Header setzen könnte.


    Und in Unternehmen mit Proxy wird heutzutage üblicherweise auch kein Forwarded-For-Header mehr gesetzt, da dies zu viel Netzwerk-Internas nach außen preisgibt.