Webhosting mit Hindernissen

  • Ich bin selber schon länger zufriedener Kunde mit einem Root-Server bei Netcup und habe im Laufe der Zeit auch schon zwei weiteren Nutzern Server bei Netcup empfohlen, so dass insgesamt bereits vier Root-Server bei Netcup durch meine Initiative vermietet sind. Für die Domainverwaltung verwende ich persönlich allerdings einen anderen Anbieter, den ich schon länger kenne als Netcup und was mir die Freiheit gibt, Server-Hosting und Domainverwaltung zu trennen.


    Nun stand bei einer Kundin von mir an, mehrere Websites von unterschiedlichen Hostern zu einem gemeinsamen Paket bei nur noch einem Hoster umzuziehen - auch da dachte ich spontan erstmal an Netcup, wegen der bisher guten Erfahrungen mit Root-Servern. Leider hat sich dieses Unterfangen als ziemlich "hakelig" herausgestellt:


    1. Fallstricke bei der Beauftragung eines Wehosting-Pakets


    Wenn man ein neues Webhosting-Paket mit 6 inklusiven .de-Domains beauftragt, ist in dem entsprechenden Formular keine Plausibilitätsprüfung vorgesehen, dass man bei den Domainname irrtümlich ".de" mit eingibt. Ich hatte mich zwar gewundert, wieso die AUTH-Codes für den Transfer bereits existierender Domains nicht gleich abgefragt werden, aber habe das erstmal so hingenommen.


    Tatsächlich wurde bei Eingaben der Punkt in ".de" einfach ignoriert und "de" Teil des Domainnamens. So wurde dann aus "example.de" im Eingabefeld die Beauftragung der Domain "examplede.de". Zu sehen war das Maleur aber auch nicht - dann bevor man im Kundencenter sieht, welche Domains effektiv beauftragt wurden, muss man erstmal die Vorauszahlung für ein Jahr leisten. Mag sein, dass man die Domainliste direkt vor dem Absenden des Auftrags noch sieht - aber dass aus ".de" ein "de" als Teil des Domainnamens wird, damit rechnet man eben nicht.


    Es wäre schön, wenn sowas künftig abgefangen wird - denn ja, als Kunde rechnet man nicht damit, dass man die TLD nicht eingeben darf und dass Fehleingaben so kreativ "umgeformt" werden. Und es wäre auch schön, wenn man bereits bei der Auftragsbestätigung auch nochmal die Liste der effektiv beauftragten Domains sehen kann - bevor man die Vorauszahlung für ein Jahr leistet.


    Immerhin - nach Rücksprache mit dem Support konnte das bereits bezahlte Paket storniert werden und noch einmal neu mit den korrekten Domains beauftragt werden, ohne dass weitere Kosten angefallen sind.


    2) Fallstricke beim Domaintransfer


    Beim zweiten Anlauf wurde nun bereits bei der Beauftragung korrekterweise auch die Eingabe des AUTH-Codes für den Transfer existierender de-Domains verlangt. Allerdings sind diese Angaben offenbar verloren gegangen. Es endete damit, dass im Kundencenter die de-Domains tagelang im Zustand "wird bearbeitet" waren, ohne dass ersichtlich war, warum es eigentlich nicht weitergeht - auch kein Hinweis auf fehlende AUTH-Code.


    Eine telefonische Anfrage beim Support ergab nur sinngemäß die Auskunft, dass Netcup da auch nichts machen kann, aber man sollte dennoch mal ein Ticket im CCP öffnen.


    Das habe ich dann auch getan. Dann kam die schriftliche Auskunft, dass für den Domaintransfer keine AUTH-Codes angegeben wurden und man diese noch eingeben muss. Aber wo denn? Im CCP kann man nirgends AUTH-Code eingeben! Also nochmal telefonisch nachgefragt und da wurde dann erklärt, dass es in der Tat im CCP keine Möglichkeit gibt, AUTH-Codes einzugeben und man die Code per E-Mail schicken muss.


    Nun also nochmal eine E-Mail mit den AUTH-Codes geschickt - der Transfer sollte nun erfolgen.


    Positiv: wenn man möchte, kann man E-Mails auch verschlüsselt mit GPG schicken - im Wiki findet man unter https://www.netcup-wiki.de/wiki/GPG den Key dafür.


    Fazit


    Das System zur Beauftragung von Webhosting-Paketen hat noch einiges an Verbesserungspotential:


    1. Eingabefelder für Domainnamen sollten immer prüfen, ob unerlaubte Zeichen vorkommen und diese nicht einfach ignorieren! Wenn man "example.de" eingibt, obwohl ein Punkt im Name nicht erlaubt ist, dann sollte der Punkt nicht einfach gelöscht werden, sondern die Eingabe sollte abgelehnt werden - ggf. mit dem Hinweis, dass nur der Name ohne TLD (.de) anzugeben ist.


    2. Wenn man vorhandene Domains umziehen will in ein neues Webhosting-Paket, muss man auch AUTH-Codes angeben. Wieso diese Eingabe nicht im System angekommen ist, weiß nicht nicht. Aber selbst wenn es möglich sein sollte, einen Domaintransfer ohne AUTH-Code zu beauftragen - im CCP sieht man weder, dass AUTH-Codes fehlen, noch kann man diese dort nachträglich eingeben. Das sollte unbedingt geändert werden. Wenn Domains noch nicht endgültig eingerichtet sind, muss da auch stehen, warum das nicht so ist - also ob der Transfer bereits in Arbeit ist oder ob noch etwas fehlt, um den Transfer durchführen zu können.

  • Da bist Du wohl in mehrere echt problematische Dinge reingelaufen. Echt unangenehm, zumal wenn man das für einen Kunden macht. Deinem Fazit stimme ich komplett zu. Mir ist das zum Glück nie passiert, weil ich die Inklusivdomains immer erst später belege, also lange nachdem das Webhosting-Paket schon erstellt ist. Da habe ich wohl instinktiv den richtigen Riecher gehabt. Ansonsten wäre mir das eventuell auch schon mal passiert. Die meisten Inklusivdomains belege ich gar nicht, zumindest nicht (mehr) mit Domains, die ich hier auch nutzen will. Ich habe mehrere Webhostings bei Netcup und die Inklusivdomains eines Hostings können nur in einem anderen Netcup-Webhosting genutzt werden, nachdem sie kostenpflichtig vom Support dahin transferiert oder in eine Zusatzdomain umgewandelt wurden. Das erspare ich mir lieber und nehme dafür gleich eine Zusatzdomain her oder hoste die Domain(s) da, wo auch meine anderen Domains schon sind. Natürlich nicht ganz befriedigend, für die Domain zu zahlen und dabei Inklusivdomains dutzendweise übrig zu haben, aber ich nutze damit wie du die Möglichkeit, Domainhosting und Webhosting zu trennen für maximale Flexibilität. Einem Kunden wäre so etwas natürlich schwer vermittelbar. :rolleyes: