Wie viel "fio" braucht der Mensch?

  • Die meisten von euch werden ja auf einem neuen Server auch erstmal ein kurzes Benchmark fahren, meist mit yabs.sh


    Ich freue mich dann immer, wenn die SSD-Performance, gemessen mit fio, hübsch hoch ist und bin ein klein wenig enttäuscht, wenn der neue Server diesbezüglich hinter dem zurück bleibt, was ich hier gewohnt bin. Und die SSD-Performance ist ja hier bei netcup in der Regel wirklich sehr gut. Ich bin also verwöhnt. ;)


    Aber wie viel braucht es eigentlich wirklich für einen "normalen" flüssigen Betrieb?

    Ich habe auch woanders Server, die teilweise ein gutes Stück hinter den fio-Werten der netcup-Server zurückbleiben, aber einen großen Unterschied merke ich eigentlich nicht.


    Was ist euer persönliches Limit (z.B. in MB/s total oder IOPS total, gemessen mit yabs), ab dem ihr sagt: "Ja das ist soweit OK. Mehr wäre schön, aber es passt schon noch."


    EDIT:

    Klar ist natürlich auch, dass diese Werte auf den virtualisierten Systemen hier schwanken werden und auch mal kurzfristig in den Keller gehen können.

  • Ich persönlich schaue immer zuerst auf die IOPS und dann erst auf den Datendurchsatz pro Sekunde.


    Und > 50k an IOPS bei einer Sektorengröße von 4k bei SSD´s sollte es schon sein. Da dann DB-Abfragen gerade auch für die Anwendung PLESK so richtig flüssig laufen. Auch wenn dann mehrere Nutzer auf die Anwendung PLESK zugreifen.

  • Kommt vielleicht auch auf die Anwendung an? Bei mir gibt es eine Datenbank, in die häufig viele kleine Daten geschrieben werden. Da ist IOPS vielleicht wichtiger, als auf Fileservern.

    Ja, sowas ist natürlich immer anwendungsspezifisch.

    Große DBs versuche ich immer auf Server mit entsprechen ausreichend RAM zu legen, wo ich sie komplett im Arbeitsspeicher halten kann, um die Festplattenzugriffe zu minimieren.

  • Das Messen überlasse ich euch. Nachdem verschiedentlich berichtet wurde, dass andere Anbieter teils von der Performance vergleichsweise miserabel sind, nehme ich die Server hier halt wie sie sind. Mein alter Rentier Server vom Advent 19 steht zwar auf der Abschussliste, weil ich ja extra als Ersatz vor gut 3 Monaten :rolleyes: einen RS 1000 G9.5 SE SS22 geschossen habe. Gleicher Preis, 2 Cores mehr und AMD statt Intel, RAM gleich. Heute Morgen habe ich noch gemerkt, dass der Rentierserver sogar immer noch auf SCSI eingestellt ist während der neue Virtio eingestellt hat. In der Praxis merke ich bei deren Job als Mailserver und mit ein oder zwei Websites mit kaum Traffic keinen signifikanten Unterschied. Sind halt beide gnadenlos unterfordert.

    Mir fehlt da noch ein wenig die Einschätzung was so ein Serverchen tatsächlich leisten kann. Sogar der VPS 200 G10s, den ich gerade als rekursiven Resolver (Ubuntu 22.04 + Unbound) einsetze, langweilt sich bloss mit den vier Servern die da zur Zeit über das Cloud vLAN Free dranhängen. Was da an DNS Queries und Antworten über das vLAN geht, liegt eher im Bereich von maximal 2-3 KB/s (gemäß der Anzeige im SCP, die ist ja wohl gemittelt, die realen Spitzenwerte werden schon deutlich höher liegen), da könnte man schon noch einige weitere Server dranhängen, sowohl vom vLAN her als auch vom Server. Und ich hätte nie nur den kleinen 200er genommen, wenn es nicht den 500er als Upgrade-Option gegeben hätte :D . Das wäre dann wohl vollends der Overkill.

  • Da ich beruflich beim Anbieter bin wo man standardmäßig nur 100 IOPS für 100GB SSD kriegt, kann ich mich hier nicht beklagen. Eher würde ich mir manchmal soga wünschen, dass es definierte Limits und Garantien gibt mit denen man rechnen kann und dass größere Server entsprechend mehr bekommen als ein kleiner 2,99€ Server. Ich nehme als Ziel immer das was ich beim großen "A" für die gleiche Platte an IOPS bekommen würde als GP2/3.


    Vor etwa 3 Wochen habe ich beim Support ( wieder einmal ) eine Maschine auf einen anderen Host migrieren lassen, da es Lastspitzen gibt, ohne dass die CPU Last einen Sprung macht. Auszug aus Grafana:

    - Das orange bei der CPU ist iowat

    - Disk IO brechen plötzlich ein

    - Disk Throughput hat keinen Peak

    pasted-from-clipboard.png


    Solche Einbrüche gibt es immer mal zwischendrin. Hier z.B. ein VPS Black Moon Wien:

    Wieviele IOPS sind das umgerechnet? Es gab hier doch mal einen Thread wo jemand genau das "Problem" hatte, dass er auf 40MB/s "limitiert" wurde, weil er dauerhaft viel auf der Platte macht.

  • Nachdem verschiedentlich berichtet wurde, dass andere Anbieter teils von der Performance vergleichsweise miserabel sind, nehme ich die Server hier halt wie sie sind.

    Da ich beruflich beim Anbieter bin wo man standardmäßig nur 100 IOPS für 100GB SSD kriegt, kann ich mich hier nicht beklagen.

    Ja, wir sind diesbezüglich hier gut dran.
    (Aber, psst, nicht weitersagen an netcup, sonst beschneiden die das noch. ;) )


    Wieviele IOPS sind das umgerechnet?

    Kann ich nicht ganz genau sagen, weil ich das auf diesem Server nicht mitprotokolliere, aber im Schnitt sicher mehr als 50k. Keine Ahnung wieviel es beim Minimum waren, aber da es nicht unter 62 MB/s gesunken ist, lag es sicher auch dort noch über deinen angegebenen 100. (Beim groben Vergleich mit anderen Servern, wo ich auch die IOPS monitore, schätze ich mal ca 10 kIOPS)


    Aber diese punktuellen Einbrüche sind ja völlig normal für Server, bei denen sich mehrere virtuelle Instanzen die Ressourcen teilen. Wenn da irgendwo einer eine große Menge an Daten verschiebt, dann geht es halt für die anderen mal etwas langsamer.

    Hier mal ein typischer Wochenüberblick eines RS 2000:

    pasted-from-clipboard.png


    Würde mich nur interessieren, ob es da eine Deckelung gibt, um die Nachbarn zu schützen. Unter 30 MB/s (total) ist es bis jetzt noch nie irgendwo gesunken.

  • Und noch prophylaktisch zu meiner Verteidigung: :)

    Nein, das kontinuierliche Monitoring meiner Festpalttenperformance ist keine übermäßige Belastung des Hosts durch Benchmarks.

    Alle sechs Stunden für zwanzig Sekunden Festplattenzugriff ist sicherlich erträglich. ;)

  • Und > 50k an IOPS bei einer Sektorengröße von 4k bei SSD´s sollte es schon sein.

    das nenn ich eine Ansage; d.h. diese SSD native im Blech ohne Virtualisierung würd' f. dich da schon mal durchfallen? :/


    wo man bei dem ganzen halt aufpassen muss; die RS/VPS mit eher kleineren "Platten",

    z.B. der RS 1000 G9.5 mit 160 GByte od. der VPS 500 G10s mit 80 GByte

    sind sehr wahrscheinlich im darunter liegenden RAID 10 des Hosts so angeordnet, dass die "nur" ein RAID 1 haben,


    hingegen die mit den "Platten" im mittleren Bereich

    z.B. der RS 2000 G9.5 mit 320 GByte od. der VPS 3000 G10 mit 640 GByte

    sind sehr wahrscheinlich im darunter liegenden RAID 10 des Hosts so angeordnet, dass die tatsächlich ein RAID 10 vorfinden,

    wo sie sich aber das mit anderen teilen;


    und die mit ganz großen "Platten" wie

    z.B. der RS 8000 G9.5 mit 2 TByte od. der VPS 6000/8000 G10 mit 1½/2 TByte

    haben womöglich die Gunst, dass sie 2mal eine "Plattengrenze" im darunter liegenden RAID 10 des Hosts haben, und je nachdem

    auf welchen Bereich sie zugreifen, diesen Bereich ganz exklusiv f. sich haben und den hinteren bzw. vorderen Bereich sich mit anderen RS/VPS teilen;


    das hat dann natürlich auch einen Einfluß auf welchen Datendurchsatz man schafft;

    Grüße / Greetings

    Walter H.


    RS, VPS, Webhosting - was man halt so braucht;)

  • wo man bei dem ganzen halt aufpassen muss; die RS/VPS mit eher kleineren "Platten",

    z.B. der RS 1000 G9.5 mit 160 GByte od. der VPS 500 G10s mit 80 GByte

    sind sehr wahrscheinlich im darunter liegenden RAID 10 des Hosts so angeordnet, dass die "nur" ein RAID 1 haben,

    Das würde in der Tat erklären, warum viele meiner "kleinen" Server (mit weniger als ~200GB Platte) in den IO-Tests in der Regel lange nicht so gut abschlagen wie die meisten hier im Forum berichten.

  • das nenn ich eine Ansage; d.h. diese SSD native im Blech ohne Virtualisierung würd' f. dich da schon mal durchfallen? :/

    Das stimmt. Aber da hast du aber auch eine doch recht alte SSD von Intel rausgesucht. Denn heute stellt auch Intel SATA SSD´s her, die locker mehr als 50k bei einer Sektorengröße von 4k schaffen. Zum Beispiel die Intel SSD D3-S4610.


    wo man bei dem ganzen halt aufpassen muss; die RS/VPS mit eher kleineren "Platten",

    z.B. der RS 1000 G9.5 mit 160 GByte od. der VPS 500 G10s mit 80 GByte

    sind sehr wahrscheinlich im darunter liegenden RAID 10 des Hosts so angeordnet, dass die "nur" ein RAID 1 haben,

    Ich nehme mal eher an, dass Netcup aufgrund der besseren Wartbarkeit sogar soweit geht, dass sie auf deren Hosts nur ein sehr großes Hardware-RAID 10 Array mit mindestens 16 SSD´s aufgesetzt haben und alles an virtuellen Platten, ob groß oder klein, auf dieses Hardware-RAID Array ablegen. Da wird eventuell auch nicht mal zwischen VPS oder RS unterschieden. Denn ich sehe bei mir auf der Konsole im Kundenbereich sehr häufig den Fehler "CPU#XX stuck for 59s!", was auf deutsch übersetzt "CPU#XX Aussetzer für 59 Sekunden!" heißt, was mir dann auch signalisiert, dass die einzelnen Kerne des Hosts nicht 1:1 an jeweiliger VM des Typs RS weitergereicht werden, sondern man sich jeweiligen Kern mit weiteren VM´s weiterer Kunden teilen wird.

  • andreas. ich weiß ich hab bewußt diese alte SSD herausgesucht - im Wohnzimmer in meinem Multimedia-PC ist die verbaut; und im vergleich zu anderen SSDs von damals hat diese deutlich weniger IOPS bei vergleichbaren Datenraten; soll heißen, IOPS und Datenrate korrelieren nicht;

    hohe Datenraten setzen nicht zwangsweise hohe IOPS voraus und umgekehrt; hohe IOPS müssen nicht umbedingt hohe Datenraten ergeben;


    dass sie auf deren Hosts nur ein sehr großes Hardware-RAID 10 Array mit mindestens 16 SSD´s aufgesetzt haben und alles an virtuellen Platten, ob groß oder klein, auf dieses Hardware-RAID Array ablegen.

    was im endeffekt nichts anderes heißt wie Post #11

    Grüße / Greetings

    Walter H.


    RS, VPS, Webhosting - was man halt so braucht;)

  • Ich nehme als Ziel immer das was ich beim großen "A" für die gleiche Platte an IOPS bekommen würde als GP2/3.

    Man darf bei solchen Vergleichen nicht vergessen dass es sich bei EBS um ein SAN handelt, das wesentlich mehr Features und bis zu 64 TiB auf einem Volume bietet. Bei Netcup handelt es sich um lokalen Speicher, der günstiger und einfacher zu managen ist.


    Von daher sehe ich es persönlich so dass man Features für ein gutes Preis/Performance Verhältnis eintauscht. Weiter so Netcup.

  • wo man bei dem ganzen halt aufpassen muss; die RS/VPS mit eher kleineren "Platten",

    z.B. der RS 1000 G9.5 mit 160 GByte od. der VPS 500 G10s mit 80 GByte

    sind sehr wahrscheinlich im darunter liegenden RAID 10 des Hosts so angeordnet, dass die "nur" ein RAID 1 haben,

    Ich gehe, wie andreas. davon aus, dass es EIN großes Raid10 (d.h. ein Raid0 über mehrere Raid1) für alle VMs eines physischen Servers gibt. Kein Raid10 kann "so angeordnet sein", dass man "nur ein Raid1" hat, die Blöcke sind immer so verteilt, dass 2 oder mehrere Raid1 parallel verwendet werden. Zudem wirbt Netcup auch beim RS1000 (bis runter zum VPS200) damit, dass Raid10 verwendet wird, also wirds das auch.

    Der Unterschied ist imho eher, wie viele VMs (egal ob VPS oder RS) sich einen Host und damit ein großes Raid10 teilen müssen. Da haben größere Server logischerweise weniger Nachbarn, es sei denn es wird global gemixt, d.h. RS8000 bis runter zu VPS200 werden ohne Unterschied auf den gleichen Server gepackt, bis die Ressourcen vergeben sind. Das wäre imho mal eine sehr interessante Info, wenn netcup mal damit rausrücken könnte.

    RS Ostern L OST22 (~RS "3000" G9.5) (8C,24GB,960GB) | RS Cyber Quack (1C,2GB,40GB)

  • Der Unterschied ist imho eher, wie viele VMs (egal ob VPS oder RS) sich einen Host und damit ein großes Raid10 teilen müssen.

    Ja und Nein.

    Zudem wirbt Netcup auch beim RS1000 (bis runter zum VPS200) damit, dass Raid10 verwendet wird, also wirds das auch.

    und Du meinst allen ernstes dass die 40 GByte vom kleinen VPS200 auf 4 echten SSDs verteilt sind?

    das verkompliziert das ganze doch nur unnötig;

    Grüße / Greetings

    Walter H.


    RS, VPS, Webhosting - was man halt so braucht;)

  • Ja und Nein.

    und Du meinst allen ernstes dass die 40 GByte vom kleinen VPS200 auf 4 echten SSDs verteilt sind?

    das verkompliziert das ganze doch nur unnötig;

    Ja, das glaube ich. Auf 4 oder mehr, je nachdem wie viele SSDs im Host verbaut sind und wie diese logisch zugeordnet sind.


    Und was soll das verkomplizieren, wenn es ein großes Raid10 Volume für alle VServer eines Hosts gibt? Das ist die einfachste Lösung. Natürlich gibt es kein einzelnes 40GB Raid10 für einen einzelnen Server.

    RS Ostern L OST22 (~RS "3000" G9.5) (8C,24GB,960GB) | RS Cyber Quack (1C,2GB,40GB)

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  • TBT Ok ich hatte hier eher an ein Volume-Set als an ein Stripe-Set gedacht;


    cltrmx dann hast Du mit Deinen kleinen RS/VPS einfach Pech gehabt¹, weil gerade wenn man nur

    ein einziges riesiges RAID 10 am Host hat, gibts da keine Unterschiede zwischen den einzelnen Guests,

    es lesen/schreiben alle gleichberechtigt;


    ¹ Pech gehabt im Sinne dass Deine RS/VPS auf Hosts liegen, welche intensiver beansprucht werden;

    Grüße / Greetings

    Walter H.


    RS, VPS, Webhosting - was man halt so braucht;)