IPv6: trotz Proxy NDP kommt kein Traffic an

  • Ich nehme mal an, IP-Forwarding, Routing und Firewall hast du entsprechend aufgesetzt? Das würde auch zuverlässig erklären, warum die Pakete nicht ankommen.


    Wenn die Einträge aus dem Cache der Infrastruktur weg sind, kommt es zu Paketverlusten, vor allem am Anfang der eingehenden Verbindungen. Je nach Maßnahmen, die man ergriffen hat, mal mehr und mal weniger:

    IPv6 Paketverlust bei LXC und mitgeliefertem /64 Subnetz - netcup Kundenforum
    Hey netcup-Forum! Ich habe mir vor kurzem LXC (nicht LXD!) auf Debian 10 eingerichtet und wollte nun neben dem IPv4 NAT (lxc-net) jedem Container eine eigene…
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  • Ja, wie gesagt für IPv6 Forwarding und dass generell Proxy erlaubt ist habe ich gesorgt:


    Code
    net.ipv6.conf.all.forwarding = 1
    net.ipv6.conf.all.proxy_ndp = 1


    Den ndppd verwende ich nicht - ich mache Proxy NDP für jede Adresse einzeln.


    Mein Routing arbeitet mit einem /96er Netz, das innerhalb des /64er Netzes liegt. Anders geht es nicht, wenn man nur ein /64er Netz hat.


    Was es mit dem "Cache der Infrastruktur" auf sich hat weiß ich nicht. Auf die habe ich ja eh keinen Einfluss.


    Eigentlich müsste doch das komplette /64er Netz an meinen Host durchgereicht werden. Oder verstehe ich da etwas falsch?


    Dann müsste ich doch zumindest mit tcpdump ankommende Pakete sehen.


    Was ich aus dem Post, den du geschickt hast herauslese: ist es richitg, das man ein zusätzliches IPv6 Netz buchen muss, damit Proxy NDP funktioniert?


    Aber es sieht so aus, dass du Recht hast: ich habe mir gerade eins gekauft und damit geht es.


    Aber das ist ja schon eigenartig. Denn man geht ja eigentlich nicht davon aus, dass das mitgelieferte IPv6 Netz nicht richtig funktioniert.

  • Den ndppd verwende ich nicht - ich mache Proxy NDP für jede Adresse einzeln.

    Das ist ok. Nach meinen Erkenntnissen macht es keinen Unterschied, ob man selber Proxy Einträge erzeugt, den ndppd oder den ndpresponder verwendet.

    Mein Routing arbeitet mit einem /96er Netz, das innerhalb des /64er Netzes liegt. Anders geht es nicht, wenn man nur ein /64er Netz hat.

    Ja, das ist grundsätzlich ok. Es funktioniert sogar, wenn man /64 auf dem WAN Interface des Servers aktiv lässt, wobei man dort theoretisch auch mit einem kleineren

    Subnetz arbeiten kann.

    Wichtig ist, dass die Routen zum Interface mit dem /96 Netz stimmen. Hast du das kontrolliert? Und iptables (bzw. vergleichbare Tools) erlauben ebenfalls das Zustellen weitergeleiteter Pakete?

    Was es mit dem "Cache der Infrastruktur" auf sich hat weiß ich nicht. Auf die habe ich ja eh keinen Einfluss.

    Doch, hast du. Siehe den verlinkten Beitrag.

    Eigentlich müsste doch das komplette /64er Netz an meinen Host durchgereicht werden. Oder verstehe ich da etwas falsch?

    Es werden natürlich nur Pakete durchgereicht, für die es ein Neighbor Advertisement gibt. Es gibt keine Gateway Adresse, an die alle Pakete zugestellt werden, wie bei einem gerouteten Subnetz.

    Dann müsste ich doch zumindest mit tcpdump ankommende Pakete sehen.

    Ja, die sieht man auch, wenn alles richtig eingerichtet wird. Aber wie im anderen Beitrag dargestellt: Anfänglich kommt es zu masiven Paketverlusten, wenn du keine Gegenmaßnahmen ergreifst. Hast du das bedacht?

    Was ich aus dem Post, den du geschickt hast herauslese: ist es richitg, das man ein zusätzliches IPv6 Netz buchen muss, damit Proxy NDP funktioniert?

    Nein, wenn du ein zusätzliches IPv6 Netz buchst, dann brauchst du keinen NDP Proxy mehr. Den braucht man nur fürs mitgelieferte Subnetz.

  • Du hast wieder Recht: ich habe das Proxy NDP mal rausgenommen und es funktioniert immer noch.


    An meinem PC brauche ich das - sonst geht nach kurzer Zeit nichts mehr. Dort habe ich meinen PC an einer FritzBox.


    Wieso man das hier nun nicht braucht verstehe ich noch nicht.


    Vielleicht ist es so zu verstehen, dass die netcup Infrastruktur gar nichts von meinem Proxy NDP hat, weil sie die Pakete gar nicht an meine VM schickt.


    Wenn ich das jetzt richtig verstehe, passiert das nur bei dem gerouteten zusätzlich gekauften Netz.


    Wobei ich mich dann frage, warum denn das Standard Netz nicht auch geroutet wird. Möglicherweise deshalb, weil der Kunde initial noch gar keine VM mit einer Gateway IP hat, an die man routen könnte. Im Menü musste ich festlegen, dass das neue Netz an meine VM geroutet wird und dass das auch nur kostenpflichtig durch einen Supportmitarbeiter geändert weden kann.

  • Du hast wieder Recht: ich habe das Proxy NDP mal rausgenommen und es funktioniert immer noch

    Wann habe ich das gesagt? Du brauchst einen NDP Proxy, entweder durch ip Einträge, ndppd oder den ndpresponder. Sonst ist nach kurzer Zeit Schluss.

    Wobei ich mich dann frage, warum denn das Standard Netz nicht auch geroutet wird.

    Das ist auch bei anderen Anbietern üblich, und eigentlich auch nicht schlimm. Das Problem sind die anfänglichen Paketverluste. Alles andere kann man lösen.

  • Na das hattest du doch geschrieben:


    "Nein, wenn du ein zusätzliches IPv6 Netz buchst, dann brauchst du keinen NDP Proxy mehr. Den braucht man nur fürs mitgelieferte Subnetz."


    Dabei hatte ich mich auf das zusätzliche Netz bezogen.


    Beim Standardnetz hatte ich keine "anfänglichen Paketverluste" sondern es ging überhaupt nicht.

  • Dabei hatte ich mich auf das zusätzliche Netz bezogen.

    Ach, du hast ein zusätzliches Netz? Das war mir nicht klar. Ich dachte, du arbeitest auf dem mitgelieferten Netz.


    Beim Standardnetz hatte ich keine "anfänglichen Paketverluste" sondern es ging überhaupt nicht.

    Dann war aber noch irgendwas falsch eingerichtet. Denn grundsätzlich funktioniert das, bis auf die Startschwierigkeiten, die man zwar minimieren, aber nicht beseitigen kann.