Ich habe ja in letzter Zeit wieder ein wenig mit eigenen Mailservern experimentiert und dabei waren auch zwei IPs von netcup auf der Blacklist vom Microsoft (S3150), so dass eMails an outlook, hotmail und live nicht zugestellt wurden.
Das war für mich mal eine gute Gelegenheit das Delisting sowohl direkt über Microsoft, als auch erstmalig über den netcup-Support zu versuchen.
Bei letzterem war ich zugegebenermaßen ein wenig skeptisch, aber schließlich steht ja in der bounce-mail von MS: "Please contact your Internet service provider..."
Ich war dann angenehm überrascht, dass der netcup-Support sich der Sache sofort angenommen hat. ("Gerne gebe ich Ihr Anliegen an die zuständige Abteilung weiter um ein Delisting beim entsprechenden Provider zu beantragen")
Hier meine Erfahrung:
Delisting über den netcup-Support:
- Tag 0: Ticket erstellt
- Tag 2: Support fordert weitere Infos an: Liste der Absenderdomains, Bounce-Nachricht, Versicherung, dass ich keine Massenmails (auch keine Newsletter) verschicke
- Tag 3: Infomail vom Support: Ticket wurde an die zuständige Abteilung weitergeleitet
- Tag 5: Infomail vom Support: Delisting wurde bei MS beantragt (Ich soll mich nochmal melden, falls es nach 48h noch nicht durch ist)
- Tag 7: Rückmeldung an den Support: Keine Änderung
- Tag 7: Infomail vom Support: Ticket bei MS wurde eskaliert
- Tag 8: eMails kommen wieder an. Delisting erfolgreich
Delisting direkt bei Microsoft:
- Tag 0: Ticket über das Online-Formular erstellt (https://olcsupport.office.com, Dafür braucht man aber einen outlook-Account!)
- Tag 0: Ziemlich zeitnah die Antwort von MS: "Not qualified for mitigation" (Das kommt mit ziemlicher Sicherheit von einem bot)
- Tag 0: Infos zurückgesendet, warum ich da anderer Meinung bin. (spf, dkim, dmarc vorhanden, ip <-> domain (rDNS), mail-tester.com liefert 10/10, Kein bulk mailing)
- Tag 0: Antwort von MS: "We are looking into it"
- Tag 3: Nachricht von MS: "We have implemented mitigation for your IP"
- Tag 4: eMails kommen wieder an. Delisting erfolgreich
(Die Tage sind Werktage)
Auch wenn der Weg über den netcup Support doppelt solange gedauert hat, ist es nicht notwendigerweise der schlechtere Weg, denn so kann netcup als Provider auch mal auf das ganze Subnetz schauen und evtl. die Ursache beseitigen.
Außerdem braucht man einen Outlook-Account, um das Delisting-Formular von MS nutzen zu können und die Korrespondenz wird hier natürlich auf Englisch geführt.
Egal für welchen der beiden Wege man sich entscheidet, man sollte vor der Beantragung des Delistings sicherstellen, dass der eigene Mailserver auch in allen Punkten sauber konfiguriert ist.