80GB SSD Partitionen - SWAP nutzen?

  • Hallo,


    ich habe einen RootServer RS 2000 Plus SSD G7 mit folgenden Leistungen angemietet:


    Prozessor:Intel® Xeon® E5-2680V4
    Prozessorkerne:4 dediziert
    Arbeitsspeicher DDR 4 ECC:10 GB
    Festplatte:80 GB SSD



    Der Server soll als Web- und Mailserver genutzt werden.


    Grundsätzlich soll nginx, mariadb, php7 installiert werden, auf dem Server sollen WordPress Webseiten gehostet und die entsprechenden Mail-Konten über einen Mailserver verwaltet werden.


    Wie würdet Ihr die SSD partitionieren?


    Ich habe gelesen, dass man bei einer SSD besser auf die SWAP Partition verzichten sollte, ist das richtig?


    ich dachte an folgende Partitionen:


    /boot 500MB
    /(root) 3GB
    /var Größe?
    /var/log 1GB
    /var/tmp 1GB
    /opt 1GB
    /home Größe?
    /srv Größe?


    Für Eure Hilfe bedanke ich mich schon mal vorab!


    Lieben Gruß
    Ute

  • Ich habe gelesen, dass man bei einer SSD besser auf die SWAP Partition verzichten sollte, ist das richtig?


    Für Deinen Einsatzzweck wird grundsätzlich kein Swap benötigt. Ohne Swap-Partition hast Du aber auch im Ausnahmefall keinen Swap. Kommst Du damit zurecht?


    /boot 500MB
    /(root) 3GB


    Das sollte für die gewünschten Programme eigentlich reichen. Hier solltest Du für Dein Betriebssystem prüfen, ob dieses mehr Platz benötigt.


    /var Größe?


    Betriebssystemabhängig wird hier verschieden viel Platz benötigt.


    /var/log 1GB
    /var/tmp 1GB


    Was soll denn da hin? 100 MB reichen zumeist vollkommen.


    /opt 1GB


    Was soll da hin? Brauchst Du dort überhaupt Platz?


    /home Größe?


    Was soll dort hin? Zumeist reichen 100 MB pro System-Benutzer.


    /srv Größe?


    Was soll hier hin?

  • Auch wenn es vielleicht doof klingt, aber wieso so viele Partitionen? Ich komme schon jahrelang mit einer grossen "/"-Partition gut klar..


    Eventuell auch daran denken einen kleinen Speicherplatz unpartitioniert zu lassen (fuer Snapshots..)

  • funny13 Da kann dir ohne weitere Informationen niemand wirklich helfen. Die Frage ist nämlich, was du mit den Partitionen erreichen möchtest.


    Grundsätzlich kommen gerade Anfänger auch mit der großen "/" Partition (wie es janxb genant hat ;)) zurecht. Allerdings gibt es manchmal auch für einzelne Partitionen eine Notwendigkeit. Beispielsweise wenn die Gefahr besteht, dass Logfiles sehr schnell zu groß werden könnten. Dann macht es Sinn diesem Speicherbereich eine eigene Partition zu geben. Ähnliche Probleme können auch bei temporären Dateien auftreten, so dass es Sinn macht, auch hierfür eine eigene Partition zu erstellen. Aber auch dein Hauptaugenmerk, das Webhosting, kann solche und ähnliche Probleme verursachen. Beispielsweise gab es schon Angriffe, bei denen so viele Dateien über Webseiten erstellt wurden, dass dadurch die Server lahmgelegt wurden (alle IOPS belegt).


    Allgemein lassen sich eigene Partitionen für /var, /var/log und /tmp empfehlen. Bei einem Mailserver noch eine für /var/mail und bei selbst kompilierter Software für /usr/local oder /opt. Ansonsten kommt es, wie weiter oben geschrieben, immer auf die individuellen Anforderungen an.


    Technische Gründe, wie sie noch bei ext2 vorhanden waren, gibt es heute eigentlich nicht mehr.

  • Bin auch der Meinung, dass einem eine zu starke Separierung viel zu sehr einschränkt. In meinen VMs nutze ich immer nur eine große Root Partition. Allerhöchstens bekommen /boot und /home noch was eigenes. Anders ist es natürlich, bei einer speziellen Anwendung. So hat meine Seafile Installation zum Beispiel eine eigene Datenpartition, welche dann unter /media/foo eingebunden ist.


    Daheim auf meinem Homeserver arbeite ich mit ZFS, wo man keine Partitionen mehr anlegt, sondern mit Volumes anlegt, die keine feste Größe haben sondern selbstständig und automatisch wachsen oder schrumpfen. So kann man zum Beispiel ein Snapshot für die Profilverzeichnisse erstellen, meine Multimediasammlung aber außen vor lassen.


    IMHO ist das die Zukunft. Fürs System 2-3 Partitionen höchstens, den Rest auf sowas wie einem ZFS. Natürlich macht ZFS innerhalb einer VM keinen Sinn, da der Overhead einfach zu groß ist. Aber hey, Du fragst ja auch ob Swap auf einer (Virtuellen) SSD schlecht ist. :P


    Swap sorgt dafür (so war es mal, keine Ahnung ob noch aktuell), dass Linux besser mit dem Ram haushalten kann. Somit nie verkehrt. Meine Standard-VMs mit 8-16GB Ram haben einfach nur eine Alibi-Swap die höchstens 2GB Groß ist.