Ubuntu Server oder Debian für Server?

  • Aus Horrorgeschichten von anderen Admins höre ich meistens folgendes:


    • Windows

    • Microsoft Exchange

    • Microsoft Active Directory

    • Ubuntu oder Debian

    Das sind ja auch die am häufigsten eingesetzten Systeme, wenn man da am meisten drüber hört sagt das ja erst mal noch nichts aus ;)

    Persönlich setze ich Debian ein. Da habe ich mit Woody mal angefangen und war dann zu faul mir die Alternativen anzuschauen.

  • Da habe ich mit Woody mal angefangen und war dann zu faul mir die Alternativen anzuschauen.

    War es bei mir slink oder potato?:/

    Ich muss dazu sagen, zu Beginn war ich alles andere als begeistert, weil ich aptitude nicht gleich verstanden habe. Ein Kollege hat Debian auf seinen Server installiert und dann gemeint, hilf mir mal... Seither hab ich außer Debian, Ubuntu und Mint nur noch selten etwas anderes verwendet. Centos auf der FreePBX, ab und zu eine Fedora-Installation, IPFire etc.... ich finde die Debian-basierten Distros einfach viel stimmiger.

  • Mein "neuer" ist noch in der Aufbauphase.

    Da ich viel mit Raspberries rumspiele, habe ich auch auf dem Debian installiert. Experimente mit CentOS habe ich dann wieder sein lassen, ich musste zuviel umdenken bei einigen Themen.

    Learn to sit back and observe. Not everything needs a reaction

  • Ich habe auf allen meinen Servern CentOS 7.

    7.0 ist just erschienen, als ich meinen ersten netcup Server gemietet habe und ich hatte von der Arbeit her bereits Erfahrung mit CentOS 6 auf EC2. War schon krass modern im Vergleich. 8)

    CentOS 7 / nginx / php-fpm / postfix / rspamd / clamav / dovecot / nextcloud running on RS 1000 SSDx4 G8 / VPS 500 G8 / VPS 2000 G8 Plus

  • Mir gefällt openSUSE sehr, insbesodere das Rolling-Release Tumbleweed. Aktuelle Pakete und dennoch nie Probleme, die ich nicht selbst verschuldet habe ^^


    An Debian-basierten Distros finde ich viele Designentscheidungen fragwürdig, zum Beispiel dass jeder Serverdienst den ich installiere gleich automatisch aktiv ist (systemd vendor preset: enabled). Wozu ich einen unkonfigurierten Dienst laufen lassen wollte, weiß nur Debian...

    friendly chat by and for customers:

    irc.hackint.org:6697

    #nc-kunden

  • Mir ist in den 90ern alles mögliche über den Weg gelaufen, das jemand anders installiert und ich dann administriert habe (Slackware, Debian, SuSE, Gentoo). Seit ein paar Jahren RHEL und um sich nicht ständig umgewöhnen zu müssen seit drei Jahren deshalb privat CentOS. Bin gerade dabei den letzte Debian Vserver auszumustern.

  • Debian ist zwar etwas rückwärtsgewandt und eigenwillig, enthält aber extrem viel Software, wird lange unterstützt, und ist zuverlässig. Auf Desktops setze ich nur noch Arch ein, eine moderne und schlanke Rolling-Release-Distribution. Auf einem Server wären mir rolling Releases aber zu stressig. Von Ubuntu bin ich schon lange weg, da das meiner Meinung nach ein komplettes Murks-Projekt ist, was auch immer wieder mit neuem Murks Marke Eigenbau um die Ecke kommt (Upstart, Mir, u.s.w.).

  • Mir ist in den 90ern alles mögliche über den Weg gelaufen, das jemand anders installiert und ich dann administriert habe (Slackware, Debian, SuSE, Gentoo). Seit ein paar Jahren RHEL und um sich nicht ständig umgewöhnen zu müssen seit drei Jahren deshalb privat CentOS. Bin gerade dabei den letzte Debian Vserver auszumustern.

    Ich arbeite bloß von der Arbeit aus selten mal mit RHEL oder CentOS, finde es aber angenehm in der Bedienung - daher mal eine Frage: ich erinnere mich dunkel, dass sich RedHat Distros nicht von Version zu Version upgraden lassen (bei Debian basierten Distros ist das ja möglich). Ist dem immer noch so oder wie verhält sich das bei RedHat generell?

    "Denn der radikalste Zweifel ist der Vater der Erkenntnis."

    -Max Weber

  • RHEL und Fedora kann man ohne weiteres auf die nächste Version aktualisieren. Mit CentOS ist das AFAIK nicht möglich. Zumindest wird es nicht offiziell unterstützt. Gibt sicherlich Wege wie man das doch schafft, aber prinzipiell würde ich nicht darauf setzen wollen.

    Dazu ist folgender Bugreport interessant: https://bugs.centos.org/view.php?id=16116

    Zitat

    There are no plans for the CentOS core team to support or package leapp but if there is sufficient support from the community to provide copies amended for CentOS then they could be released as part of a SIG. However, given the current lack of support for the preupgrade tool to migrate from CentOS 6 to 7 and the total lack of response to all calls for volunteers to package that, I would not be optimistic about it happening.

    Leapp ist das Tool, mit dem man in RHEL ein in-place Upgrade von 7 auf 8 durchführen kann.

    CentOS hat bei mir mittlerweile generell keinen so guten Ruf mehr. Seit CentOS 8 lässt die Qualität doch sehr zu wünschen übrig. Schon allein wegen der zuletzt sehr fragwürdigen Update Politik. Kofler hat hier in seinem Blog immer mal wieder darüber berichtet: https://kofler.info/centos-8-w…e-langzeitunterstuetzung/

  • CentOS hat bei mir mittlerweile generell keinen so guten Ruf mehr. Seit CentOS 8 lässt die Qualität doch sehr zu wünschen übrig. Schon allein wegen der zuletzt sehr fragwürdigen Update Politik. Kofler hat hier in seinem Blog immer mal wieder darüber berichtet: https://kofler.info/centos-8-w…e-langzeitunterstuetzung/

    Ja kann man so nicht pauschalisieren. C8 führt eine neue Distro ein: Stream. Somit pflegt das Team 6, 7, 8 und Stream. Wenn v6 im November (i think so) aus dem Support fällt werden wieder Ressourcen frei für die anderen. Ich habe lange auf 8.2 gewartet. Klar jetzt war die ganze Corona Geschichte und vieles lief durcheinander. C 8.1 kam ohne nennenswerte Verspätung nach dem RHEL Release. Sicherheitsupdates kommen ja regelmäßig und nahezu gleich.


    Da frage ich mich ernsthaft: Warum setzt jemand CentOS ein wenn er so scharf ist auf neue Updates. Das ist nicht das Ziel hinter den Enterprise Distros, dann eher Debian benutzen. Wenn die Major Releases lange dauern habe ich kein Problem damit, sonst endet das bald wie bei anderen Betriebssystemen.


    Edit: Was meinst du mit Qualität? Kannst du da genauer werden? Ich sehe keinen einzigen Mängel in der Qualität.

  • Da frage ich mich ernsthaft: Warum setzt jemand CentOS ein wenn er so scharf ist auf neue Updates. Das ist nicht das Ziel hinter den Enterprise Distros, dann eher Debian benutzen. Wenn die Major Releases lange dauern habe ich kein Problem damit, sonst endet das bald wie bei anderen Betriebssystemen.


    Edit: Was meinst du mit Qualität? Kannst du da genauer werden? Ich sehe keinen einzigen Mängel in der Qualität.

    Es geht ja nicht direkt um die neusten Feature Updates. Aber wenn es wochenlang auch keine Security Updates gibt, ist das für mich ein deutliches Warnsignal. Und das ist ja jetzt nicht nur einmal passiert, sondern direkt innerhalb kürzester Zeit wiederholt (einmal zwischen CentOS 8.0 und 8.1 und dann zwischen 8.1 und 8.2).

    Ich hatte in der Vergangenheit immer mal wieder kleinere Bugs mit CentOS, die ich so in RHEL und Fedora nie reproduzieren konnte. Das war oft in Verbindung mit Kickstart/PXE, was ja oft auch eher im Unternehmensumfeld eingesetzt wird. Aber wenn dort dann Bugs auftreten, obwohl CentOS ja die gleichen Sourcen verwendet, finde ich das schon etwas komisch. Dann hatte ich zuletzt ein Problem mit fehlenden Paketen, die zwar in RHEL 8, nicht aber in CentOS 8 verfügbar waren, was dazu führte, dass ich einige Pakete nicht für CentOS 8 bauen konnte. Als Beispiel nenne ich hier mal libssh2-devel. Das scheint wohl mittlerweile in EPEL8 vorhanden zu sein und ich könnte die Pakete wohl mittlerweile bauen, aber zu CentOS 8.0 Zeiten gab es das halt leider nicht und ich stand blöd da. Als es dann kurz darauf wochenlang keine (Security) Updates gab, obwohl z.B. PHP dringend aktualisiert werden sollte, habe ich CentOS endgültig verworfen. Ich verfolge das Projekt zwar immer noch und finde es auch grundsätzlich nicht schlecht, aber es gibt so viele bessere Alternativen, dass ich mittlerweile Schwierigkeiten habe, das überhaupt zu empfehlen. Schon die ziemlich lange Verzögerung bis zum Erscheinen von CentOS 8.0 hat damals schon einige Fragen aufgeworfen. Natürlich ist das auch immer eine Frage von der Manpower, die hinter einem solchen Projekt steht. Aber wenn die halt fehlt, dann sollte man das auch eher als Hobby Projekt bezeichnen.

    Ich möchte auch niemanden davon abbringen CentOS einzusetzen. Das ist meine rein persönliche Meinung/Erfahrung.