Windows Server 2016 - EULA-konform installieren - Lizenzierung VM/Blech

  • Hallo!

    Ich würde gerne mein eigenes kleines Rechenzentrum mit Netcup-Servern aufbauen.

    U.a. möchte ich einen RDSH/Terminalserver mit Windows 2016 einrichten. Die Lizenzierung mit CALs usw. kenne ich.

    Die Installation ist ja kein Problem und es läuft auch, aber ich möchte das Ganze legal betreiben und nun kommts: :!:

    Microsoft lizenziert keine VMs, sondern die Hardware darunter. Wenn ich also die Lizenz erwerbe und Netcup meine VM irgendwann auf anderes Blech umzieht, wäre ich quasi "illegal" unterwegs.

    Übrigens für alle die Windows 10 auf einem VPS installieren: NIcht erlaubt! Microsoft gestattet den Remotezugriff nur, wenn man auch Admin der Hardware ist. Mein Ausgangsplan mehrere Windows10-VPS einzurichten war damit abgehakt. Windows verlangt dafür sog. VDA-Lizenzen für viel Geld.


    Wie geht ihr damit um? Gibt es günstige Lösungen oder scheidet Netcup für mich aus.

    Netcup wollte ich vor allem nehmen, weil ich sonst keinen bezahlbaren Anbieter gefunden habe, der eigene VLANs anbietet.

  • Wenn es unbedingt Blech sein muss, hat Netcup auch Blech im Angebot (als Netcup Pro).

    Bei einem Hoster aus Falkenstein gibt es auch wunderbares Blech, sogar mit vSwitches zwischen dem Blech.


    Da kann man prima KVM Virtualisierung 'drauf betreiben - bei ESXi bin ich mir nicht sicher.

    Du musst dir natürlich kein Blech mieten, für um die 350€ gibt es auch schon ganze Racks zu mieten, zum selbst bestücken.

    Da ist man dann noch mehr Herr der Hardware.


    Mir ist allerdings keine Windows Server Lizenz bekannt, die dich auf die Hardware bindet. Bisher hatte ich nur Kontakt zu Lizenzen, die je CPU & Anzahl der Kerne getaktet waren.

  • Bei den Servern kaufst du eine Lizenz auf Core Basis (außer Essentials, da hat man eine max. Anzahl an Cores usw.). Du kannst die Serverlizenzen ohne Probleme einsetzen (auch wenn KVM/VMWare als Unterbau dient).

    Verwechselst du vielleicht bei MS die Lizenzierung für VMs bzgl. HyperV/Datacenter und freie Anzahl von VMs?

  • Es kommt ganz auf die Lizenz an die du hast/kaufst. Da gibt es viele Unterschiede. Nicht ohne Grund ist Microsoft Lizenzierung ein eigener Lehrgang. Bei einem Hyper V ist es z.B. so das du die Lizenz nochmal in einer VM verwenden kannst die darauf läuft. Das ganze ist schon etwas flexibel gestaltet.


    Für einen TS wende dich an einen CSP (Cloud Service Provider), die SPLA Lizenzen sind echt flexibel. Alternativ beschaffst du dir eine gebrauchte Lizenz oder die andere Alternative ist zu hoffen das das eh niemand kontrolliert, vor allem nicht in einem so kleinen Maßstab. Wenn eher bei großen Firmen, hab ich persönlich aber noch nie gehört

  • Meines Wissens wird bei normalen Server Lizenzen bei MS per Core lizensiert. Daher kannst du im SCP z.B. auch statt einer Quadcore CPU vier Single Core CPUs "verbauen". Geld sparen und so, ich glaube die Lizenzen sind nämlich nicht auf die Menge der verbauten CPUs limitiert.


    Ich glaube das mit der Hardware wird dann interessant, wenn du selbst virtualisierst, also Hyper-V betreibst. Das geht aber bei Netcup nicht, wenn du nicht die VT-x Flag dazu buchst. Das ist allerdings verhältnismäßig teuer.

    Wenn du unbedingt ein eigenes Blech magst und nur eine Privatperson bist, dann würde ich mich an deiner Stelle, wie H6G schon sagte, nach Falkenstein wenden. Fürs geschäftliche wäre Netcup Pro dann was für dich.


    Andere Frage. Muss es unbedingt MS sein? Also sofern du was für Privat brauchst, wüsste ich ehrlich gesagt nicht, warum Linux da nicht auch taugen sollte...

    "Denn der radikalste Zweifel ist der Vater der Erkenntnis."

    -Max Weber

  • Lizenzen wurden (werden?) bei Microsoft und Oracle auch mal pro CPU-Socket vergeben. Daher die Auswahl Kerne vs. Socket. Bei anderen Herstellern muss man alle potentiellen Kerne lizenziert haben, d.h. bei DRS muss der ganze Cluster eine Lizenz haben.


    Wie professionell bzw. wie groß soll das ganze denn werden?

    "Security is like an onion - the more you dig in the more you want to cry"

  • Danke schon mal.


    https://www.software-express.d…n-mit-software-assurance/


    Außerdem Lizenzbestimmung Windows Server:


    Windows Server Standard

    i. Sie sind berechtigt, jeweils Folgendes auszuführen:

    · eine (1) Instanz der Serversoftware in einer (1) physischen Betriebssystemumgebung

    · für jeden Server, dem Sie die erforderliche Anzahl von Corelizenzen gemäß Ziffer 2.b zugewiesen haben, bis zu zwei Instanzen der Serversoftware in virtuellen Betriebssystemumgebungen (nur eine Instanz pro virtueller Betriebssystemumgebung) und

    · eine beliebige Anzahl von Betriebssystemumgebungen, die als Windows Server Container instanziiert sind

  • Das er in dem Kleinen Maßstab eine VL/SA braucht halte ich für höchst unwahrscheinlich. Kostet nur unnötig viel Geld. Wenn der TE mal raushauen würde was er genau hat (Cores und CPUs) könnte man da auch richtig beraten.


    EDIT: und wie viele Server es werden sollen. Wenn er jetzt sagt er braucht 20 kann man sich über eine VL schon mal Gedanken machen. Ein RDSH macht ja nur Sinn mit einem AD.

  • Hallo!

    Also ich habe geplant einen RS 2000 G8 oder RS 4000 G8SE zu buchen. Darauf sollen max. 5 Benutzer über RDP zugreifen und darauf arbeiten.

    So: Nun stehen da theoretisch 6 Kerne zu Verfügung. Windows Server 2016 Standard deckt 2x 8 Kerne, also insgesamt 16 ab. Jedoch führen alle Informationen bislang dazu, dass die Konfiguration der VM, also in diesem Fall z.b. der von Netcup angebotene RS 2000 G8 (KVM-virtualisiert oder?) zwar die Kriterien erfüllt, Windows aber das zugrundeliegende System lizensiert, d.h. in diesem Fall der Xeon 6140, evtl. sogar als Dual-Socket, d.h.insgesamt bis zu 36 Kerne. Damit bräuchte man nach diesen Angaben evtl. sogar 3 Windows-Lizenzen.


    As always, the rules are the same no matter what hypervisor you use; you license a host to cover the maximum number of possible (even for 1 seconds) Windows Server virtual machines that could run on that host – and I stress the word “possible” because cluster nodes must be licensed equally to cater for failover and vMotion/Live Migration.


    https://www.google.com/url?sa=…Vaw2MAuoRl1OedUkmHupjF1OX


    Hab ich einen Denkfehler?


    Vielen Dank für die Hilfe!!

  • War früher so. Heute lizenziert MIcrosoft Kerne. Bei Sever 2016 müssen mindestens 16 physische Kerne lizenziert werden.

  • Das er in dem Kleinen Maßstab eine VL/SA braucht halte ich für höchst unwahrscheinlich. Kostet nur unnötig viel Geld. Wenn der TE mal raushauen würde was er genau hat (Cores und CPUs) könnte man da auch richtig beraten.


    EDIT: und wie viele Server es werden sollen. Wenn er jetzt sagt er braucht 20 kann man sich über eine VL schon mal Gedanken machen. Ein RDSH macht ja nur Sinn mit einem AD.

    ja ein zweiter VPS mit einem AD kommt noch dazu (UCS = Linux)

  • Leider sind einige Kommentare hier (auch von Foren-Teilnehmern die sonst für gewöhnlich sehr fachlich fundierte Antworten geben) falsch.


    Ich empfehle folgendes (kurze, verständliche) Dokument zu lesen:
    http://download.microsoft.com/…16VirtualTech_VLBrief.pdf


    Man lizenziert keine VMs oder von der VM sichtbare Cores, sondern man lizenziert das physische Blech.

    Wenn die VM 16 Cores zugewiesen hat, das physische Blech aber 32 Cores besitzt, dann sind 32 Cores zu lizenzieren.

    Wenn man nicht garantieren kann, dass die VM immer auf dem gleichen physischen Blech läuft, sondern (vMotion, etc...) mal auf einem anderen Blech landet, dann muss jedes Blech auf dem die VM gestartet werden kann lizenziert werden.


    Das führt uns zur Problematik, dass

    1. wir ja gar nicht wissen, ob die VM von Netcup irgendwann von einem Blech auf das andere herumgeschoben wird, und ob das binnen 90 Tagen oder danach passiert

    2. wir auch nicht wissen wie viele physische Cores das Blech besitzt

  • Danke! Das heißt Netcup scheidet aus, da ich über die zugrundeliegenden Bleche keine Ahnung habe und nur meine Cores lizenzieren will.


    Am Ende wird es wohl doch wieder ein Server im Büro oder kann mir jemand Hoster mit Windows (und SPLA) empfehlen?

  • gunnarh und genau deswegen stehe ich mit Microsoft auf Kriegsfuß: Sie sind einfach nicht in der Lage, einem KMU oder auch Einzelpersonen Lizenzierungsmodelle anzubieten, bei denen man nicht Gefahr läuft, selbst, wenn man Vorsicht walten lässt, gegen den Lizenzvertrag zu verstoßen - und zwar völlig egal, ob das jetzt eine Volumenlizenz, eine OEM oder sonst etwas ist. Bis Windows 2000 waren die Lizenzverträge noch einigermaßen klar, aber seit Virtualisierung die Runde macht, ist das meiner Meinung nach nur noch ein Chaos.


    Und auch, was Gebrauchtlizenzen anbelangt (EuGH-Judikatur zum Erschöpfungsgrundsatz), hat man das Problem, dass Microsoft selbst oft nicht in der Lage ist, einem mitzuteilen, ob eine Softwarelizenz nun vollständig und gültig ist, oder nicht. Letzter Fall: Edeka, Lizengo und die Heise-Berichterstattung darüber - und da ging es ja nur um Windows 10 und Office... Und ich meine da den Stand der ersten Berichterstattung, bevor die Educational-Lizenzen ins Spiel kamen.


    Danke! Das heißt Netcup scheidet aus, da ich über die zugrundeliegenden Bleche keine Ahnung habe und nur meine Cores lizenzieren will.


    Am Ende wird es wohl doch wieder ein Server im Büro oder kann mir jemand Hoster mit Windows (und SPLA) empfehlen?

    https://www.netcup.de/professional/colocation/

  • gunnarh und genau deswegen stehe ich mit Microsoft auf Kriegsfuß: Sie sind einfach nicht in der Lage, einem KMU oder auch Einzelpersonen Lizenzierungsmodelle anzubieten, bei denen man nicht Gefahr läuft, selbst, wenn man Vorsicht walten lässt, gegen den Lizenzvertrag zu verstoßen - und zwar völlig egal, ob das jetzt eine Volumenlizenz, eine OEM oder sonst etwas ist. Bis Windows 2000 waren die Lizenzverträge noch einigermaßen klar, aber seit Virtualisierung die Runde macht, ist das meiner Meinung nach nur noch ein Chaos.


    Und auch, was Gebrauchtlizenzen anbelangt (EuGH-Judikatur zum Erschöpfungsgrundsatz), hat man das Problem, dass Microsoft selbst oft nicht in der Lage ist, einem mitzuteilen, ob eine Softwarelizenz nun vollständig und gültig ist, oder nicht. Letzter Fall: Edeka, Lizengo und die Heise-Berichterstattung darüber - und da ging es ja nur um Windows 10 und Office... Und ich meine da den Stand der ersten Berichterstattung, bevor die Educational-Lizenzen ins Spiel kamen.


    https://www.netcup.de/professional/colocation/

    Colocation ist nett, aber da bin ich ja doch wieder verantwortlich für meine Hardware. Ich möchte gerade davon weg und einfach virtuelle Server nutzen.

  • Ich grabe ja ungern Themen aus, aber wurde die Zielstellung gelöst und wenn ja wie? Oder hat jemand anderes ähnliches gemacht? Im Prinzip spricht ja nichts dagegen dennoch den Windows Server korrekt zu lizenzieren sofern man weis welche Hardware zugrunde liegt.