Meine Odysee - Festplattenvergrößerung

  • Hallo Forum,


    ich brauche wahrscheinlich nur Beileid, deshalb möchte ich euch gerne meine Wochenend-Odysee erzählen.


    Ich besitze einen RS 1000 G7 SE auf dem Windows Server 2008R2 läuft. Das ist das Windows Serversystem vor den Kacheln, die Älteren von uns werden sich erinnern.

    Leider brauche ich diesen Server da ich dann und wann doch mal ein Windows-Programm benötige, oder aber eine GUI um im Browser von extern aus etwas zu debuggen.

    Lasst uns bitte nicht über den Sinn eines Servers mit GUI diskutieren :)


    Jedenfalls wollte ich auf diesem Server mit seiner (echt schnellen) 40 GB SSD Platte Visual Studio 2017 Community installieren. Das benötigt ja nur 17 GB (!!!!) Festplatte.

    Leider war da nichts zu holen denn allein der Windows-Ordner hatte schon um die 25 GB belegt (hauptsächlich der winsxs Ordner). Windows "das fette Schwein" hatte es sich gemütlich gemacht...


    Also musste ein neuer Server her. Der RS 2000 hat 60 GB Platte. Das müsste reichen. Den bestell ich und mach flugs noch einen Snapshot von meinem Windows, exportiere das (ja, die ca. ~1 € ist mir das Wert!) und muss auch nicht den Support zweckes "diesen Server bitte upgraden" bemühen.

    (ich hab im Hinterkopf dass das "selber upgraden" oft schneller und einfacher ist als den Support das machen zu lassen!)


    Tja, leider kann man einen Snapshot nur machen wenn noch die Hälfte der Platte frei ist. Das ist natürlich suboptimal und nicht dass was ich von einem COW (Copy-on-write) Snapshot erwartet hätte.

    Also musste ich das "fette Schwein" namens Windows-Ordner solange zurechtstutzen und komprimieren bis ich mit der gesamten Platte unter 20 GB komme. Das war ein Haufen Arbeit und viel Deinstallieren war nötig. Nachdem dass endlich erledigt war kam noch das Defragmentieren der Platte im SCP (30 Minuten) das Snapshot anlegen (~5 Minuten) und das Snapshot exportieren (~20 Stunden). Das einspielen des Snapshots im neuen System ging dann schnell (~15 Minuten) und endlich konnte ich wieder alles installieren und letztendlich auch Visual Studio (genauso ein fettes Schwein mit 17 GB) installieren.


    Ich möchte nicht jammern, aber mir scheint:

    a) Das erstellen eines Snapshots der Platte den ich exportieren will ist nur möglich wenn mindestens 50% der Platte frei sind, und

    b) Das exportieren eines Snapshots mit 20 GB dauert 20 Stunden

    doch recht irritierend.


    Ich kenne andere Anbieter bei denen ist in unter einer Stunde ein Snapshot von New York nach Frankfurt bereitgestellt. Auch das Limit mit 50% Platte frei finde ich bei einem COW-Snapshot komisch. Theoretisch fällt doch bei sowas garkeine Datenmenge an - erst wenn der Server wieder läuft und wieder auf die Platte schreibt müssen die Änderungen mitgeschrieben werden.

    Außerdem würd ich mir gerne ein "Ich will jetzt diese Platte mit all ihrem Inhalt (auch wenn sie brechend voll ist!) exportieren" wünschen. Ich zahl auch 5 € meinetwegen dafür. So oft braucht man das ja nicht.


    Fordere ich hier zu viel?


    Thomas


    PS: Das ganze hat mir einen kleinen Dämpfer verpasst. Gerade netcup hat mit dem mounten eigener ISOs eine Funktion die wenige andere Anbieter haben. Auch das exportieren eines Snapshots kenn ich nicht von anderen Anbietern. Warum aber dann diese Snapshots die "a Pain in the Ass" sind?

    Vorallem: Wird die Snapshot Funktion irgendwann verbessert?


    Mir persönlich würde eine Funktion a la "der Server hat eine 40 GB Platte und 3 Snapshots für die vollen 40 GB" ja komplett ausreichen!

    Eventuell kann man ja auch monatlich für einen Snapshot zahlen - dafür aber halt auch die Möglichkeit bekommen die volle Platte zu Snapshotten. Denn eine Platte die ich nur halbvoll machen darf weil sonst keine Snapshots mehr gehen ist irgendwie mau...


    PPS: Ja, Microsoft Produkte (Windows und Visual Studio) sind fett und gehen nach dem installieren auf wie Hefeteig. Aber das wussten wir ja schon :(

  • Zu Visual Studio: In den wenigsten Fällen muss man das komplette Paket Installieren. Meistens reicht es aus, zum Beispiel nur die C# Umgebung zu Installieren. Und dann ist man bei (in meinem Fall C# + ASP.NET) 7 GB. ;)


    Hab den Snapshot Export schon länger nicht mehr gebraucht. Aber damals lief das erheblich schneller. Wäre schade wenn das mittlerweile so lange dauert.


    Fürs nächste mal vielleicht eher mit CloneZilla und einem externen SFTP Server arbeiten.

    So habe ich die letzte Windows Server Migration (nicht bei netcup) gemacht.

  • An der Snapshot Funktion ist auf jeden Fall noch Optimierungsbedarf. Danke, dass du dieses Thema erneut ansprichst! ;)

    Eine begrenzte Anzahl an vollwertigen Festplatten-Klonen würde mich auch deutlich weiter bringen, da man sich dann das ganze Theater mit den Defragmentierungen sparen könnte (auch wenn das mit der vollständigen SATA-Emulation) unter Ubuntu bis jetzt nicht mehr nötig war).


    Man liest auch hier im Forum immer wieder von neuen Kunden, die durch die Vermischung von "produktivem" Festplatten-Platz und dem Snapshot-Speicherplatz verwirrt sind oder damit nicht gerechnet haben.

  • Ja, theoretisch sollte Clonezilla (etwas komplizierter als mit Snapshot-Export) oder dd im Rescue System (gutes Stück komplizierter als mit Snapshot-Export) genauso funktionieren. Auch wenn Windows da (gefühlt) etwas komplizierter ist. Bei Linux reicht es teilweise nur die Dateein zu kopieren.


    Bei mir kam das Thema halt jetzt gerade auf weil ich ein bisschen mit dem Anbieter mit dem digitalem Meer rumspiele, und da ist es jetzt nicht gar so kompliziert mit den Snapshots. Außerdem kenn ichs vom roten Anbieter wo eben einfach beim Server eine gewisse Snapshotanzahl dabei ist je nach Tarif.


    Trotzdem hat netcup eben das mounten von eigenen ISOs und das nach Hause exportieren von Snapshots. Das hat keiner der anderen Anbieter und ich find das sind eigentlich ziemlich geile Features - auch wenn man sie jetzt nicht unbedingt braucht.

  • Guten Abend,



    vielen Dank für Ihr ehrliches Feedback.


    Bei COW-Snapshots gibt es bei jedem mir bekannten Anbieter irgend ein Limit. Viele limitieren die Anzahl der Snapshots oder halten Festplatten deutlich kleiner als sie es in unseren Anboten sind. Wir probieren zu einem sehr günstigen Preis möglichst große Festplatten mit einer unlimitierten Anzahl an Snapshots anzubieten. Dafür müssen wir allerdings sicherstellen, dass die Snapshots auch komplett auf die zur Verfügung stehende Festplatte geschrieben werden können. Da COW-Snapshots immer das Delta zwischen Ist-Stand und Neu-Stand speichern, kann ein Snapshot folglich die physikalische Festplattenbelegung theoretisch verdoppeln. Dieses ist bei unserer Preiskalkulation nicht vorgesehen, da die meisten Kunden ihre Festplatten zu maximal 20% aus lasten. Wir kalkulieren unsere Angebote anhand des tatsächlichen Bedarfs.


    Sicherlich könnten wir hier auch andere Modelle anbieten. Wir müssen dann allerdings entweder die Festplattengrößen limitieren (so wie es der Anbieter mit dem digitalen Meer tut (hier kosten 40 GB SSD 20 $ / Monat!!!)) oder/und die Preise erhöhen. Eine weitere Alternative wäre es, die Anzahl der Snapshots zu limitieren, was ja hier schon angesprochen wurde. Wenn Sie sich die Kosten / GB anschauen, ist es eventuell zu empfehlen bei uns einfach ein größeres Produkt zu kaufen. Hier haben Sie dann sicherlich mehr als das doppelte an Festplattenvolumen, weit aus mehr CPU-Leistung und RAM und eine unlimitierte Anzahl von möglichen Snapshots. Limits sind für uns immer ärgerlich und wir wollen am liebsten unseren Kunden alles frei von Limits anbieten. Allerdings stoßen auch wir hier, je nach Ausrichtung des Produktes, irgendwann an Grenzen.


    Wir sind diesbezüglich weiterem Feedback interessiert. Wir sind stets bemüht, unsere Produkte weiter zu optimieren.



    Mit freundlichen Grüßen


    Felix Preuß

  • Im schlimmsten Fall stellt netcup sowieso schon 50% quasi kostenlos zur Verfügung, wenn mein Beitrag vom letzten Jahr halbwegs zutrifft.


    Die wirkliche Überraschung ist eher, wenn man von dieser Einschränkung noch nichts weiß und dann im dringenden Bedarfsfall erst einmal blöd drein schaut… ^^



    MfG Christian

    "Wer nur noch Enten sieht, hat die Kontrolle über seine Server verloren." (Netzentenfund)

  • christian: Hast du das getestet?

    Ich kenne das Verhalten von unseren esx-Maschinen. Wenn die Platte voll ist (z.B. weil Snapshots das Volume füllen) dann passiert es durchaus dass Windows noch X Gigabyte frei anzeigt, aber trotzdem kein schreiben mehr möglich ist. Natürlich läuft dann nicht mehr viel aber jedes Betriebssystem kommt damit klar dass die Platte sagt "hier ist voll" obwohl eigentlich noch Speicher frei sein sollte...


    felix:

    Du (ich nehme mir mal das 'du' raus, ich hoffe das ist ok) hast natürlich recht. Netcup hat die deutlich besseren Preise und deshalb habe ich meine Server (und die meiner Firma) auch bei netcup. Das wird sich nicht so schnell ändern und ich bin super zufrieden. Auch die Performance eurer Server ist so ziemlich die beste die ich bislang messen könnte!

    Teilweise fehlt mir halt etwas die Flexibilität. Ich würde z.B. gerne einen Snapshot auch bei voller Platte machen können. Dass das System dann evtl. nicht mehr läuft weil der vom Host zugeteilte Speicher voll ist (aufgrund Snapshot und dessen Differenzdateie) wäre mir egal. Vorallem wenn ich den Snapshot eh exportiere.

    Alternativ würde ich auch gerne einen Host selber upgraden können von einem auf den nächsten Tarif. Oder aber nochmal schnell eine Platte anstecken damit ich dem System wieder Luft schaffen kann!


    Das die meisten Kunden bei euch übrigens weniger als 50% der Festplatte ausnutzen ist mir schon klar - die nutzen ja auch ein schlankes Linux. Wenn ich dran denke was ich schon für Probleme mit verfetteten Windows Systemen hatte...

    (Alle meine Linux Server bei netcup haben keine Platzprobleme - und wenn dann nicht wegen dem Betriebssystem sondern tatsächlich wegen Daten der User!)


    Seis drum, jedenfalls vielen Dank für dein Feedback und vielleicht denkt man ja mal drüber nach dem Kunden zu erlauben einen Snapshot zu machen auch wenn durch die Differenzdatei dann die dem Kunden zugeteilten GB voll werden - dann muss man dem Kunden halt sagen "erst Snapshot löschen, dann System hochfahren" oder aber dass ein Export-Snapshot direkt möglich ist, es wird sozusagen ein Snapshot erstellt, exportiert und direkt wieder gelöscht. Denn der Sinn eines Exportsnapshots ist ja dass ich ihn sowieso exportieren möchte. In diesem Fall finde ich auch die paar Euro (gerne auch noch 2 - 3 Euro mehr) dafür vertretbar!

    Alternativ ist auch die Möglichkeit von "40 GB Platte und 2 Snapshots (der vollen Platte)" eine Idee. Dann weiß ich dass ich Snapshots auch nutzen kann wenn ich sie brauche, und nicht nur wenn ich sie brauche und noch genug Platz übrig habe, denn das widerspricht irgendwie ein bisschen dem Sinn von Snapshots wenn ich erst großflächig aufräumen muss (und dabei evtl. was kaputt mache) um dann einen Snapshot zu erzeugen damit ich notfalls ne Sicherung habe...


    Und damit ich hier mit einem Lob abschließen kann: Das mounten von eigenen ISOs und eigenen Images ist immer noch einzigartig soweit ich es bislang gesehen habe. Genauso wie das Exportieren von Snapshots!


    Thomas

  • Hast du das getestet?

    Nein, aber wenn ich mich richtig erinnere schrieb Oli (sinngemäß) in einer E-Mail einmal, dass dem Gast sicher nicht die freien Blöcke ausgehen.


    Wäre ja auch unlogisch. Stell Dir einmal folgendes vor: Das OS hat massenhaft Platz am Datenträger, bekommt auf die Schreibanforderung aber nur einen Fehler von der "Hardware" zurück. Da wäre das Chaos und der Datenverlust vorprogrammiert. Vor allem da weder das OS noch Du als Kunde weißt, wie viel jetzt wirklich voll ist. Da könnte das nächste Byte schon alles zum Überlaufen bringen – JEDERZEIT. Das kann ich mir gerade nicht vorstellen. Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege.



    MfG Christian

    "Wer nur noch Enten sieht, hat die Kontrolle über seine Server verloren." (Netzentenfund)