Backup: Welche Pfade sichern / Besonderheiten vServer

  • Moin zusammen!


    ich habe kürzlich ein backup mit duplicity bzw duply eingerichtet. Im Prinzip so wie in diesem Beitrag von Lucan, nur halt auf amazon S3:
    http://forum.netcup.de/showpost.php?p=21845&postcount=10


    nun frage ich mich, welche Pfade ich am besten in die exclude schreiben soll. im oben genannten thread von Lucan sind das

    einige davon wie zb /tmp /dev /proc usw leuchten natürlich ein, ich bin mir aber noch nicht so ganz im klaren darüber warum zb. /lib ausgenommen wurde. meine vermutung ist um platz zu sparen, oder hat es etwas mit der virtualisierung zu tun? grad /lib sollte sich doch eigentlich nicht allzustark ändern, also wäre das mit dem platz nach dem ersten backup ja erledigt?


    auf welche pfade hat man denn angesichts der virtualisierung und dem geteilten kernel überhaupt schreibzugriff? (sichern macht ja nur sinn wenn man auch zurückschreiben kann)


    und mal ganz allgemein, gibt es irgendwo eine übersicht wie sich die unterschiede zwischen virtualisiertem und dediziertem server verhalten (bezogen auf das netcup setup). also die grundlegenden unterschiede sind mir natürlich klar, aber wie sich das in der konfiguration konkret äußert, zb.das man die zeit nicht stellen kann usw, nur halt mal als übersicht?


    ich hoffe das thema interessiert auch andere, daher habe ich auch ein eigenes aufgemacht und nicht in den anderen backupthread reingepostet.


    Noch einen schönen Abend!

  • Natürlich solltest du /lib mit ins Backup nehmen, genauso auch /var/spool. Die anderen Verzeichnisse sind entweder leer/unnötig (/boot, /mnt, /tmp, /var/tmp, /opt/tmp) oder werden zur Laufzeit dynamisch mit Inhalt gefüllt (/dev, /proc, /sys, /var/run).


    Faustregel: Kleine Verzeichnisse im Zweifelsfall immer mit ins Backup nehmen. 1% mehr Platzbedarf sind im Gegensatz zu "ups, jetzt habe ich /etc im Backup vergessen".

    "Security is like an onion - the more you dig in the more you want to cry"

  • IMHO brauchst du /lib in einem Backup nicht. Dort liegen, wie der Name schon sagt, Bibliotheken (libs). Diese werden (oder sollten zumindest!) vom OS installiert und können sich im Prinzip bei jedem Software-Update ändern.


    /usr/


    Mal abgesehen davon, solltest du auf dein frisch installiertes System nicht die Bibliotheken eines anderen OS bügeln. Im schlimmsten Fall enthält das Backup x64 libs, dein OS ist x86.


    /var/spool ist hingegen tatsächlich recht wichtig (kann z.B. die in Bearbeitung befindlichen Mails, Druckaufträge, etc. enthalten - alles was "gespoolt" wird).


    Vielleicht hilft dir dieser Link weiter: http://www.debianadmin.com/lin…y-structure-overview.html

  • Zitat von theDude;25486

    IMHO brauchst du /lib in einem Backup nicht. Dort liegen, wie der Name schon sagt, Bibliotheken (libs). Diese werden (oder sollten zumindest!) vom OS installiert und können sich im Prinzip bei jedem Software-Update ändern.


    Damit ist /bin /sbin sowie /usr auch unnötig, wenn man nur die User-Daten sichern möchte. Möchte man aber das komplette System sicher, so wie es bei dem Skript auch Sinn macht, so sollte man es dennoch mitsichern :)

    "Security is like an onion - the more you dig in the more you want to cry"

  • aloha freunde der nacht.


    Zitat von theDude;25486

    Mal abgesehen davon, solltest du auf dein frisch installiertes System nicht die Bibliotheken eines anderen OS bügeln. Im schlimmsten Fall enthält das Backup x64 libs, dein OS ist x86.


    es geht mir schon um komplettbackups, also wiederherstellung heißt: rettungskonsole anwerfen, alles löschen und mit dem restore überschreiben. da dürfte es ja eigentlich keinerlei probleme geben. ausser das ich auf der rettungskonsole vermutlich kein duplicity habe ;)


    Zitat


    Vielleicht hilft dir dieser Link weiter: http://www.debianadmin.com/lin…y-structure-overview.html


    das standard linuxdateisystem ist mir schon weitestgehend bekann, aber in meiner aktuellen (evtl falschen) vorstellung sind halt teile dieses baums (von /dev und /proc mal abgesehen) wegen des geteilten kernels bei netcup anders.


    ich habe jetzt mal (hätte ich viel früher tun sollen) in die typischen verzeichnisse wie zb /boot /sys oder /initrd reingeschaut, die sind ja auch leer. ich nehme mal an das liegt nun tatsächlich an der virtualisierung? kurz gesagt, alles was ich virtualisierungsbedingt nicht verändern kann ist auf meiner festplatte auch garnicht erst zu finden?


    gruß

  • Zitat von holzratte;25488

    es geht mir schon um komplettbackups, also wiederherstellung heißt: rettungskonsole anwerfen, alles löschen und mit dem restore überschreiben. da dürfte es ja eigentlich keinerlei probleme geben.


    Na gut, dann kannst du meinen Beitrag ignorieren. :rolleyes:


    Ich mache lieber Backups von den Daten alleine, installiere meine Pakete frisch, führe ein paar Skripte aus (Datenbank-Dump zurückspielen), ziehe die Daten & config zurück kopieren, Dienste neu starten).


    Das ist vielleicht etwas aufwändiger, bei meinem überwiegend privat genutzten Server aber insofern besser, als dass ich bei der Gelegenheit ggf. anstehende Änderungen einspielen kann. Außerdem werden ggf. vorhandene Inkonsistenzen (sofern sie nicht auch gesichert wurden) ausgemerzt.

  • Zitat von holzratte;25488

    ausser das ich auf der rettungskonsole vermutlich kein duplicity habe ;)


    Das Rettungssystem ist ein normales Debian System, auf dem du alles mögliche installieren kannst, was du zur Wiederherstellung brauchst. Einziger Nachteil: Bei einem Neustart oder Ausfall des vServers sind die Daten vom Rettungssystem weg. Aber ansonsten gibt es keine Einschränkungen, dir steht auch die gesamte Paketverwaltung von Debian zur Verfügung :)



    MfG Christian

    "Wer nur noch Enten sieht, hat die Kontrolle über seine Server verloren." (Netzentenfund)

  • Zitat von theDude;25489

    Ich mache lieber Backups von den Daten alleine, installiere meine Pakete frisch, führe ein paar Skripte aus (Datenbank-Dump zurückspielen), ziehe die Daten & config zurück kopieren, Dienste neu starten).


    Diese möglichkeit hält man sich bei einem fullbackup ja immer noch offen. denke halt wie in diesem thread schon von jmd anders mal gesagt, lieber zuviel als zu wenig sichern. durch die inkrementellen backups gehts ja (bei meiner servernutzung zumindest) wirklich sehr schnell...


    Zitat von killerbees19;25494

    Das Rettungssystem ist ein normales Debian System, auf dem du alles mögliche installieren kannst, was du zur Wiederherstellung brauchst. Einziger Nachteil: Bei einem Neustart oder Ausfall des vServers sind die Daten vom Rettungssystem weg. Aber ansonsten gibt es keine Einschränkungen, dir steht auch die gesamte Paketverwaltung von Debian zur Verfügung :)


    Das ist mal gut zu wissen. auch so eine info die im netcup wiki oder auf der seite zb nicht steht... (aussagekräftigste beschreibung die ich finden konnte: "minimalunix")


    gruß

  • Zitat von killerbees19;25494

    Das Rettungssystem ist ein normales Debian System, auf dem du alles mögliche installieren kannst, was du zur Wiederherstellung brauchst.


    "Früher" hatte das Rettungssystem, wenn ich mich recht erinnere, um die 32MB Ram und nur wenige MB freien Speicherplatz. Ein apt-get update schlug fehl, weil die Paketlisten zu groß war. Mit ein bisschen Tricksen kann man aber alles mögliche darin installieren. Aber die Java-Backuplösung für ein Restore wird darin wohl nicht laufen :)

    "Security is like an onion - the more you dig in the more you want to cry"

  • Ich kann es jetzt leider nicht ausprobieren, aber eigentlich hatte ich in Erinnerung, dass man seine ganzen Serveressourcen zur Verfügung hat. Zumindestens konnte ich damals im Rettungssystem so ziemlich alles anstellen, sogar sehr große Dateien außerhalb von /vserver ablegen. Vielleicht kann das einmal jemand testen oder von netcup jemand etwas dazu sagen?


    Würde mich jetzt wirklich interessieren - oder wann meinst du mit "früher"? :D



    MfG Christian

    "Wer nur noch Enten sieht, hat die Kontrolle über seine Server verloren." (Netzentenfund)