MailCow - Welcher Server?

  • Hallo zusammen


    Ich habe mich ja bisher immer erfolgreich um die Einrichtung eines eigenen Mailservers gedrückt.

    War auch noch nie wirklich nötig. Postix mit SMTP über einen schon vorhandenen Mailserver eines Providers war ja bisher völlig ausreichend.


    Nun könnte es aber sein, dass das in Zukunft irgendwann doch mal auf der Agenda stehen könnte.

    Ich liebäugele da mit MailCow. (Empfehlenswert? Gute Alternativen?)


    Es kann durchaus ein eigener Server sein, ausschließlich nur für MailCow.

    Es werden so ca 100 eMail-Konten sein.

    Die Leute sind verwöhnt und brauchen Konten mit viel Speicherplatz. ;) (Wie viel mindestens kann ich im Moment schwer abschätzen) Die Festplattengröße sollte also nicht zu knapp sein. 100 GB sind sicher zu wenig.

    Meine konkreten Fragen dazu für den Anfang:

    Welchen netcup-Server würdet ihr da empfehlen? Ist SSD unbedingt nötig für einen Mailserver?


    Vielen Dank schon mal im Voraus für Rückmeldungen.

  • (Empfehlenswert? Gute Alternativen?)

    Es ist die einfachste Lösung. Aber es ist weitaus mehr als ein Mailserver, es ist ein großes Groupware Paket.

    Ich persönlich konnte nichts einfacheres finden - wenn du von Hand baust, wirst du da wohl recht viel Zeit reininvestieren...


    Ist SSD unbedingt nötig für einen Mailserver?

    An sich rate ich erstmal zu einem Rootserver. SSD halte ich persönlich nicht für notwendig - ich habe es auf einem VPS Karneval 2020 laufen, der hat zwar eine SSD, aber ich mache das primär aus Kostengründen (2 vCores, 4 GB RAM, 160GB SSD für 3,33€/Monat).


    Ich denke mit einer SAS Kiste solltest du gut hinreichen. SSD ist immer gut für die Performance, aber kein muss. Bei deinem Umfang solltest du, vom Storage abgesehen, ein System mit mindestens zwei Kerne und 8GB RAM einplanen, würde ich sagen.

    Vielleicht kannst du dir ja morgen ein gutes Sonderangebot schießen. ;)


    Ansonsten hast du bei den SAS Kisten ja auch Zufriedenheitsgarantie. Einfach mal antesten.


    Wenn du dir mal ne produktive Mailcow anschauen magst, schreib mir ne PN. :)



    Bedenke bei einem eigenen Mailserver, dass die Zustellbarkeit dein Problem ist - meine IP ist z.B. bei Microcuck ohne mein Zutun bereits gesperrt und ich diskutiere gerade mit Murali vom M$ Support... :pinch:

    "Denn der radikalste Zweifel ist der Vater der Erkenntnis."

    -Max Weber

  • Vielen Dank! Das hilft mir schon mal ein gutes Stück weiter. :thumbup:


    "...wenn du von Hand baust, wirst du da wohl recht viel Zeit reininvestieren..."

    Ja, genau das will ich vermeiden.


    "...An sich rate ich erstmal zu einem Rootserver. SSD halte ich persönlich nicht für notwendig (...) Bei deinem Umfang solltest du, vom Storage abgesehen, ein System mit mindestens zwei Kerne und 8GB RAM einplanen..."

    Dann bietet sich da z.B. ein RS 2000 SAS G8 an.


    "...meine IP ist z.B. bei Microcuck ohne mein Zutun bereits gesperrt"

    Wer ist das nicht. ;)

    Wir sind auch erst seit kurzem wieder runter von der MS-Blacklist.

  • Hallo,


    für mich war die Performance auf einen VPS 500 ausreichend.

    Habe mir dann aus anderen Gründen einen VPS 1000 plus zugelegt auf dem ich dann auch noch die Mailcow umgezogen habe. Der hatte ausreichend Speicher und langweilt sich mit der Mailcow ziemlich.



    Gruß Eckhard

  • Bei mir läuft die Kuh mit 1 vCore und 4 GB RAM.

    Solange du solr deaktivierst, reicht der RAM auch dicke. (Bei mir passte die Kuh nicht ganz auf 2GB RAM, deswegen 4).


    Außer bei Updates langweilt sich der eine Core aber auch schon. (viel Traffic ist nicht auf meiner Kuh)

    Also kommt es bei dir wohl nur auf die Menge des Speichers an, und nicht wirklich auf die restliche Performance des Servers :D


    Nach meiner Erfahrung ist auch SAS schnell genug und SSD wahrscheinlich etwas Overkill.

    Meine (Netcup) Produkte: S 1000 G7, VPS 200 G8 Ostern 2019, IPs, Failover..

  • Wenn man keine "Hochleistungskuh" betreibt langweilt sich ein Mailserver eigentlich immer. Bei 100 Postfächern werden ja sicher auch nicht mehr als 1-2 Mails pro Minute verarbeitet. Und wenn eine Mail ein paar Sekunden länger braucht ist das auch wurscht ;)

    SSD ist deshalb wie gesagt nicht notwendig (Die ankommende Mail wird im Speicher verarbeitet bis sie ins Postfach gelegt wird, wenn da der Schreibvorgang eine Sekunde braucht merkt das niemand)

    Erfahrungsgemäß wird der meiste Arbeitsspeicher durch einen Virenscanner verbraucht (soweit vorhanden). Da werden alle Signaturen im Speicher vorgehalten und das braucht nun mal alleine >1GB. Ohne Virenscanner ist der Mailserver völlig anspruchslos und wenn zur Not geswapped wird fällt das nicht auf (außer, du hast mehr als eine handvoll Mails pro Minute). Der Virenscanner steigt aber meistens aus, wenn der Speicher voll ist und im dümmsten Fall schlägt dann der Mailempfang/-versand fehl.


    Persönlich halte ich von der Mailkuh nicht so viel wie viele andere. Wenn der VPS ausschließlich für Mail verwendet wird sind die Zusatzcontainer nicht nötig und einige essentielle Aufgaben wie das up-to-date halten und Backups finde ich komplizierter. Wenn man einfach nur schnell einen Mailserver aufsetzen will ohne sich mit der Materie zu beschäftigen (und mit dem "Vorgesetzten" zufrieden ist), dann ist das sicherlich ein einfacher Weg. Wenn es ein "Lernprojekt" ist, in dem man sich auch mal die Originaldokumentation anschaut (macht ja heutzutage kaum noch jemand), dann finde ich die Einzelinstallation besser. Da lernt man die Komponenten und deren Zusammenspiel kennen und weiß wo man bei Problemen eingreifen kann. Postfix/RSpamd/Dovecot haben mittlerweile auch ganz brauchbare Dokus.

    Mir hat zum Beispiel auch dieser Beitrag von Thomas Leister viel Erkenntnisgewinn geliefert: https://thomas-leister.de/mailserver-debian-stretch/ (Ist unter Debian Buster auch noch gültig). Ist ja an sich (fast) das gleiche was auch mailcow bereitstellt, nur ohne Docker. Lässt sich dadurch einfach über die Paketverwaltung aktuell halten und du hast was gelernt. Manchmal will man ja auch einfach etwas "spielen", oder etwas haben was es so noch nicht zur Standardausstattung gehört. Ist vermutlich schon veraltet, aber als ich das letzte mal geschaut hatte war es auch noch nicht soo einfach Mailcow mit ECDSA Zertifikaten zu betreiben. Wenn man die Einzelkomponenten verwaltet kann man das einfach mal machen: https://www.kuketz-blog.de/pos…t-ecdsa-rsa-zertifikaten/


    Am Anfang ist das immer Attraktiv, schnell Ergebnisse mit einem Fertiggericht zu bekommen. Wenn dann aber etwas nicht geht wie man sich das vorgestellt hat investiert man oft mehr Zeit mit rumgefrickel, als wenn man es gleich selbst gemacht hätte.


    Ich liebäugele da mit MailCow. (Empfehlenswert? Gute Alternativen?)

    Die größte(?) Alternative zur Mailkuh ist vermutlich iRedMail: https://www.iredmail.org/ (oder selber machen)

  • Moin,


    ich habe drei RS1000 mit jeweils einer Kuh am Laufen.

    Funktioniert einwandfrei.

    Allerdings ist auf allen Solr deaktiviert.


    Wie Ecki schon schrieb, reicht teilweise aber auch ein VPS500



    Natürlich hängt das aber auch immer stark davon ob ob z.B. 30 Leute nur mit Sogo arbeiten oder ob die 30 Leute einen Mailclient lokal nutzen.

    Das Mailaufkommen an sich, stellt meines erachtens nach nicht wirklich ein Problem dar.


    Einzig das Microsoft Problem bleibt zu beachten wenn man den Server bei netcup betreibt :)


    Das habe ich jetzt so gelöst das ein kleiner vServer, bei einem anderen Anbieter, als SMTP Relay dient.

    Dadurch habe ich jetzt keine Probleme mehr was die Zustellung betrifft.

  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen. :thumbup: Das war mir eine echte Orientierungshilfe. :)


    Ich schau mal, ob an Ostern was passendes dabei ist, aber es eilt nicht und wahrscheinlich wird es dann doch was mit SAS werden.

    Hab ja noch einen Server hier brachliegen, da teste ich das alles jetzt einfach mal. Muss nur noch warten bis die DNS sich aktualisiert hat. (Seltsam, alle geänderten Records sind schon sichtbar, bis auf die CNAMEs. Die sind weg. :/)


    'Wenn es ein "Lernprojekt" ist, in dem man sich auch mal die Originaldokumentation anschaut (macht ja heutzutage kaum noch jemand), dann finde ich die Einzelinstallation besser.'

    Wenn es für mich privat wäre, dann wäre das tatsächlich eine Option. Aber das muss zuverlässig laufen. Da will ich nicht rumexperimentieren, sondern auf eine ausgereifte und erprobte Lösung zurückgreifen.


    'Einzig das Microsoft Problem bleibt zu beachten wenn man den Server bei netcup betreibt'

    Ja. Seufz. Aber da es nicht um "zahlenden Kunden" gehen wird, stelle ich mich mal einfach auf den Standpunkt "Wer ein MS eMail-Konto hat, hat dann eben Pech gehabt"...

  • Kurze Nachfrage:

    In den Installationsanleitungen werden nur A-Records auf den Mailserver gesetzt.

    Ich habe dort auch ipv6 aktiviert. Kann/sollte ich auch einen mail-AAAA record für mailcow setzen?

  • Ja, aber das sind bei mir zwei verschiedene Server.

    Hab jetzt einfach auch mal den AAAA-Record gesetzt. Wird nix schaden. Ist ja sowieso nur ein Testlauf. ;)


    Mailcow läuft übrigens. :)

    Die Installation lief recht flott und problemlos.

    Ich war ja nie ein große Fan von docker, aber hier sehe die Vorteile.

  • Ach ja, bevor ich mich mit MailCow weiter beschäftige und Zeit rein stecke:


    Ich hoffe doch, es gibt eine einfach Möglichkeit globale Verteilerlisten zu den eMail-Adressen anzulegen auf die dann auch jeder zugreifen kann? (z.B. in Form einer eMail mit Weiterleitung an eine Liste von Adressen o.ä?)

    eMails innerhalb von Teams zu verschicken wäre unabdingbar für uns.

    Sonst wäre das Ganze leider unbrauchbar.

  • Ach ja, bevor ich mich mit MailCow weiter beschäftige und Zeit rein stecke:


    Ich hoffe doch, es gibt eine einfach Möglichkeit globale Verteilerlisten zu den eMail-Adressen anzulegen auf die dann auch jeder zugreifen kann? (z.B. in Form einer eMail mit Weiterleitung an eine Liste von Adressen o.ä?)

    eMails innerhalb von Teams zu verschicken wäre unabdingbar für uns.

    Sonst wäre das Ganze leider unbrauchbar.

    Du kannst unter "Adressumschreibung" BCC-Maps erstellen und u.a. *@domain.de eintragen. Klingt nach dem, was du suchst

  • Danke für den Hinweis.


    Habe auch gerade selbst noch gefunden, dass es eine Menge Möglichkeiten der Weiterleitung/Aliase gibt. 1:1, 1:n (ist das was ich meinte), n:1. n:m, Catch-All, Domain-Alias.

    Das passt. :)


    Aber zuerst DKIM...

    Aber Morgen. Da ist auch noch ein Tag. :)

  • Ich schau mal, ob an Ostern was passendes dabei ist, aber es eilt nicht und wahrscheinlich wird es dann doch was mit SAS werden.

    Ist dann doch SSD geworden :)

    Ich habe uns das Osterangebot "VPS Ostern L OST20" gegönnt. Bei 800 GB SSD konnte ich nicht widerstehen.

    Ist mit 6 core / 24 GB RAM nur alleine für Mailcow zwar dann etwas überdimensioniert, aber es ist ja nicht gesagt, dass die Kuh alleine auf der Weide bleiben muss. ;)

    Und besser mehr Ressourcen als zu wenig. Kann ich ja dann u.U. auch mal versuchen Solr zu aktivieren.

  • Habs noch ändern können. :)

    btw.: Mein erster PC hatte weniger. ;) (Highscreen von Vobis. Kennt das noch jemand?)

    Kann mich noch erinnern, dass ich den (für horrendes Geld) von 4 MB auf 8 MB aufgestockt hatte.

  • 24GB RAM würde bei mir für 6 mailcows + 9 Bitwardens reichen :D

    Meine Minecraft-Plugins auf SpigotMC (Open Source): www.spigotmc.org/members/mfnalex.175238/#resources

    Discord: discord.jeff-media.com

  • Ist dann doch SSD geworden :)

    Ich habe uns das Osterangebot "VPS Ostern L OST20" gegönnt. Bei 800 GB SSD konnte ich nicht widerstehen.

    Ist mit 6 core / 24 GB RAM nur alleine für Mailcow zwar dann etwas überdimensioniert, aber es ist ja nicht gesagt, dass die Kuh alleine auf der Weide bleiben muss. ;)

    Und besser mehr Ressourcen als zu wenig. Kann ich ja dann u.U. auch mal versuchen Solr zu aktivieren.

    Bei mir läuft Solr auch mit 4GB RAM mit.


    Mailcow bietet dir die Möglichkeit, für Domains Domainadministratoren zuzulegen - von daher, wenn du schon so viel Kapazitäten hast, kannst du ja auch noch ein paar Freunde und Bekannte mit ins Boot holen und ihr nutzt die Kuh gemeinsam. Da könnte man sich auch mit den Kosten reinteilen - nur so als Idee. ;)

    "Denn der radikalste Zweifel ist der Vater der Erkenntnis."

    -Max Weber

  • Ich bin sehr zufrieden. :)


    Problemlose Installation. Problemloses einrichten.

    SOGo-Client funktioniert und ist hübsch. IMAP/SMTP über Thundebird klappt auch.

    spf pass - dmarc pass - dkim pass

    und Mail-Tester mag mich auch. :)

    pasted-from-clipboard.png


    Jetzt muss ich nur noch MS aus dem Weg gehen... ;)


    "... von daher, wenn du schon so viel Kapazitäten hast, kannst du ja auch noch ein paar Freunde und Bekannte mit ins Boot holen und ihr nutzt die Kuh gemeinsam. Da könnte man sich auch mit den Kosten reinteilen .."

    Könnte ich machen, wenn es ein privates Projekt wäre. Scheidet hier aber aus.